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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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bleibt, was darin ist. Ich hatte gewußt, daß es etwas gab, was für diesen Fall von Bedeutung sein konnte. Der Gedanke war noch immer vage, aber zumindest wußte ich nun, wie ich die Sache klären konnte. Es war mons t-rös, unvorstellbar, und doch war es immerhin eine Möglichkeit. Ich würde es ausprobieren.
    Mein kleines Haus besitzt eine große Dachkammer, die voller Bücher ist. Dort hinein stürzte ich mich und stöberte eine Stunde lang umher. Dann tauchte ich mit einem kleinen Band in schoko- ladebraunem Einband mit Silber wieder auf. Gespannt schlug ich das Kapitel auf, an das ich mich dunkel erinnerte. Ja, es war wirklich ein weit hergeholter und unwahrscheinlicher Gedanke, und doch ließ er mir keine Ruhe mehr. Ich mußte herausfinden, ob es so sein konnte. Es war schon spät, als ich mich zur Ruhe begab, und in Gedanken war ich schon mit Feuereifer bei der Arbeit, die mich erwartete. Vor dieser Arbeit stand jedoch eine ärgerliche Unterbrechung. Kaum ha tte ich meine erste Tasse Tee hinuntergestürzt und wollte zum Strand gehen, als Inspektor Bardle von der Sussexer Polizei vorsprach - ein langsamer, schwerfälliger Mann mit gedankenvollen Augen, die mich nun sorgenvoll musterten.
    »Ich kenne Ihre ungeheure Erfahrung, Sir«, sagte er. »Dies ist natürlich ganz inoffiziell und braucht nicht weiter. unter die Leute zu kommen. Aber ich stehe in diesem McPherson-Fall so ziemlich vor einer Wand. Die Frage ist, soll ich jemanden verhaften oder nicht?
    »Sie meinen damit Ian Murdoch?«
    »Ja, Sir. Jemand anders kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Das ist das Gute an der Ein-samkeit. Es kommen so wenig Leute in Frage. Wenn er es nicht getan hat, wer dann?«
    »Was haben Sie gegen ihn?«
    Er hatte das gleiche Feld wie ich beackert. Da war Murdochs Charakter, und das Rätsel, das um den Mann herum zu hängen schien. Seine wilden Wutausbrüche, die sich in dem Zwischenfall mit dem Hund zeigten, die Tatsache, daß er sich mit McPherson in der Vergange nheit gestritten hatte. Schließlich gab es auch Gründe, daß er eifersüchtig auf seine Verbindung zu Miß Bellamy war. Er hatte alle meine Punkte zusammen, aber keine neuen dazu gewo nnen, ausgenommen, daß Murdoch Reisevorbereitungen zu treffen schien.
    »Wie würde ich dastehen, wenn ich ihn entwischen ließe mit all dem Verdacht, der auf ihm ruht?« Der stämmige, phlegmatische Mann war richtiggehend besorgt.
    »Denken Sie an all die wichtigen Lücken in Ihrem Fall. An dem Morgen des Verbrechens ha t-te er ein gutes Alibi. Er ist bis zum letzten Augenblick mit seinen Schülern zusammengewe-sen. Ein paar Minuten, nachdem wir McPherson gesehen hatten, kam er von hinten heran.
    Denken Sie auch daran, daß er alleine einen Mann, der so kräftig wie er selber war, nicht derart verletzen konnte. Und schließlich ist die Frage nach dem Instrument immer noch offen, mit dem der arme Mensch derart gefoltert wurde.«
    »Was könnte es anders sein, als eine Peitsche irgendeiner Art? «
    »Haben Sie sich die Wunden genau angesehen?«
    »Ich habe sie gesehen und der Arzt ebenfalls.«
    »Aber ich habe sie sehr sorgfältig mit meiner Linse untersucht. Sie sind irgendwie besonders.«
    »Was ist mit ihnen, Mr. Holmes?«
    Ich ging an meinen Schreibtisch und holte eine stark vergrößerte Photographie heraus. »Dies ist meine Methode in solchen Fällen«, erklärte ich.
    »Sie sind wirklich sehr gründlich, Mr. Holmes.«
    »Ich wäre wohl kaum das geworden, was ich bin, wenn ich nicht gründlich gewesen wäre.
    Nun wollen wir uns einmal den Ring betrachten, der um seine rechte Schulter gelegt ist. Sehen Sie nichts Bemerkenswertes?«
    »Das könnte ich nicht sagen.«
    »Aber man kann so viel sehen, daß die Striemen verschieden kräftig angebracht worden sind.
    Hier sind Klumpen von getrocknetem Blut und hier ist auch einer. In dem anderen Ring weiter unten gibt es die gleichen Indikationen. Was kann das bedeuten?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sie etwa?«
    »Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht gelingt es mir, bald mehr zu sagen. Alles was uns hilft, diese Striemen zu, identifizieren, bringt uns dem Verbrecher näher.«
    »Es ist gewiß eine ganz absurde Idee«, sagte der Polizist, »aber wenn man ein Netz aus rot-glühendem Draht über den Rücken gelegt hätte, dann würden diese deutlicheren Zeichen diejenigen sein, an denen die Drähte sich gekreuzt haben. «
    »Ein sehr genialer Vergleich. Oder sagen wir, eine neunschwänzige Katze mit kleinen harten

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