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Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel

Titel: Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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beide an, trafen schweigend die Übereinkunft, dass es für alle Beteiligten besser war, wenn außer ihnen keiner erfuhr, wie Michael MacGregor ausgesehen hatte.

    Holmes und Watson verharrten lange schweigend vor dem Kamin, während die knisternden Flammen den Beweis verzehrten und das Eis zu schmelzen begann.

    Um Punkt sechs Uhr schlug die Glocke von Big Ben in der Ferne.
    Holmes trat ans Fenster und blickte auf das Moor hinaus. „Ich glaube, es wird ein milder Winter, Watson. Meinen Sie nicht auch?“

 

Klaus-Peter Walter
    Studierte Slawistik, osteuropäische Geschichte und Philosophie in Mainz.
    Seit der Promotion 1983 ist er freier Publizist.
    Er arbeitete und arbeitet – vor allem über osteuropäische Autoren und Literaturen – für die Frankfurter Allgemeine Zeitung , Die Welt “ und den Südwestrundfunk sowie für zahlreiche Literaturlexika (KNLL, KLfG u.a.)
    Seit 1993 gibt er das Loseblatt- Lexikon der Kriminalliteratur LKL heraus.
    Klaus-Peter Walter schrieb 1995 Das James-Bond-Buch und 2002 with a little help from his friends Reclams Krimi-Lexikon
    Zahlreiche seiner Kriminalkurzgeschichten erschienen bei Scherz, KBV, GEV u.a.
    Im Reich des Cthulhu ist Klaus-Peter Walters erster Sherlock Holmes-Roman (BLITZ
    2008). Der Meister aus der Baker Street tritt außerdem in einer Kurzgeschichte in Der Tote vom Sewer (BLITZ 2006) auf und in dem Erzählband Sherlock Holmes und Old Shat-terhand (BLITZ 2011), in dem Holmes unter anderem Buffalo Bill, Karl May und „My Fair Lady“ Eliza Doolittle begegnet.
    Mitgliedschaft bei der deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft „Von Herder-Airguns-Ltd.“ und im SYNDKAT.

SHERLOCK HOLMES UND DAS GEHEIMNIS DER UNSTERBLICHKEIT
    Klaus-Peter Walter
    Nur durch den Glauben an die Unsterblichkeit erfasst der Mensch seinen
vernünftigen Zweck auf Erden.
    Fjodor M. Dostojewski, Tagebuch eines Schriftstellers
Peter Cushing (1913-1994) gewidmet, der alles war:
Holmes, van Helsing und Frankenstein.

    Der Fall, über welchen ich hier – wiederum nur in fragmentarischer Weise – berichten werde, ist durch eine Anzahl von Eigentümlichkeiten ausgezeichnet, welche zu ihrer Hervorhebung vor der Darstellung auffordern.
    Kurz vor seinem zweiten Verschwinden durchlebte mein Freund Sherlock Holmes eine Phase der Depression. Er litt unter Schlaflosigkeit, improvisierte des Nachts wilde Phantasien auf seiner Geige, ernährte sich schlecht, magerte ab und bekam eine noch bleichere Gesichtsfarbe als sonst. Er sah aus wie damals, als er gewohnheitsmäßig Kokain spritzte. Außerdem kam er in jener Zeit immer wieder auf dasselbe Thema zu sprechen: Er fürchtete, man werde sich seiner nicht als reale Person erinnern.
    „Man wird glauben, ich sei lediglich Ihre Erfindung gewesen, Watson.“
    Leider fiel mir nicht die richtige Antwort ein. „Goethe sagt, der Nachruhm sei die wahre Unsterblichkeit der Seele.“
    „Das mag sein“, antwortete mein Freund, „aber die höhere Form der Unsterblichkeit wäre es doch wohl, gar nicht erst zu sterben“.

    Möglicherweise rührten seine düsteren Stimmungen aber auch von einem gravierenden beruflichen Misserfolg her. Monatelang hatte er den wahnsinnigen Wissenschaftler Victor Antrennewski gejagt – vergeblich!
    „Antrennewskis Vorfahren“, hatte er mir erläutert, „wanderten von Europa nach Mexiko aus. Victor studierte in Buenos Aires Medizin.
    Danach wurde er zum Professor an der Universidad de Guadalajara berufen und heiratete eine Indio-Frau, die der gemeinsamen Tochter Hypertrichose vererbte. Ihr ganzer Körper ist mit Haaren bedeckt.
    Bei der Suche nach einem Heilmittel überschritt er ethische Grenzen, die ein Arzt nicht überschreiten sollte. Er musste seine akademischen Ämter niederlegen und ließ sich als Landarzt in Hidalgo in Zentralmexiko nieder. Dann infizierte er sich selber mit der Heine-Medin-Krankheit und musste kühlere Gefilde aufsuchen, weil die Hitze seinem Körper nicht gut tat. Seither habe ich ihn aus den Augen verloren. Nicht einmal die Leute meines Bruders konnten mir helfen.“
    „Und welche ethischen Grenzen hat er überschritten?“, wollte ich wissen.
    „Nun, die Welt ist noch nicht reif, davon zu erfahren“, beschied mir mein Freund barsch.
    Wie lange mag dieses Gespräch zurückliegen? Fünfzig Jahre? Hundert? Ich weiß es nicht.
    Dann führte Mrs Hudson – die richtige Mrs Hudson – einen hochgewachsenen Gentleman mit dem buschigsten Schnauzbart, den ich je gesehen hatte, in unser

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