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Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel

Titel: Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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herum!
    Wir dagegen genossen, was Homer in seiner Odyssee pries: Birnen und Granaten und Apfelbäume mit glänzenden Früchten, und Feigen, süße, und Oliven kräftig sprossend.
    Wir besichtigten die Alte und Neue Festung, den Britischen Friedhof und die Lesegesellschaft und erfreuten uns der angenehmen Konversation mit Mr und Mrs Mawhiney, einem reizenden älteren Ehepaar aus Schottland, das aus Kairo kommend auf Kerkyra Station machte.
    Ausreichend Gesprächsstoff boten die Untaten des tolldreisten Piraten Pete Bell, der mit seiner Dampfbarkasse Acheron das östliche Mittelmeer unsicher machte. Opfer seiner jüngsten Schandtat war kein Geringerer als der berühmte Professor Challenger, der auf einem hermetisch abgeriegelten Gelände in Argos archäologische Ausgrabungen durchführte. Kaum hatte Challenger jedoch großspurig angekündigt, kurz vor der Bergung des legendären Schildes des Perseus zu stehen, da war dieser Fund auch schon gestohlen. Dummerweise hatte er nämlich ausgerechnet Pete Bells Piraten als Wächter seines Grabungsgeländes engagiert! Nun war der Schild mit dem abgeschlagenen Gorgonenhaupt, bei dessen Anblick der Sage nach jeder Gegner zur Salzsäule erstarrt, weg und Challenger bis auf die Knochen blamiert. Weil die Suche danach in Griechenland wie in Europa vergeblich blieb, begannen die Gazetten, die uns mit eintägiger Verspätung erreichten, bald das Eingreifen meines Freundes zu fordern. Weil der aber unerreichbar war, nahmen sie zu Spekulationen Zuflucht. „Holmes inkognito auf der Suche nach dem Schild?“, fragte eine.
    Jeden Morgen und jeden Abend fragte ich den Wirt nach Nachrichten, belästigte ich den britischen Generalkonsul und einen Geschäftsträger des Wojewoden von Arberija, erhielt aber stets abschlägige Bescheide. Schließlich waren sogar neun Tage ohne Nachricht von Holmes vergangen.
    „James“, begann meine Frau nach dem Schlaf, durch den allein man die griechische Mittagshitze übersteht, „wir sollten abreisen. Wir sind schon zwei Tage länger hier als geplant.“
    „Lass uns noch einen Tag warten, Liebling. Wenn wir dann nichts hören, fahren wir wirklich. Aber jetzt sollten wir erst einmal unseren Tee nehmen. Magst du?“
    Nachdem wir uns angekleidet hatten, begaben wir uns nach unten.
    Um es kurz zu machen – auch der folgende Tag verging ohne Nachricht von Holmes, aber meine kluge Frau hatte bereits einen Entschluss gefasst.

    „Du solltest noch ein paar Tage hierbleiben, James. Ich weiß, Holmes würde das begrüßen. Die Mawhineys reisen morgen ab, und mit deiner Erlaubnis werde ich mich ihnen anschließen. Du würdest mir doch nur die ganze Rückfahrt über Vorwürfe machen, Holmes im Stich gelassen zu haben!“
    Erleichtert begleitete ich sie und das schottische Ehepaar am Nachmittag des folgenden Tages die halbe Meile bis zur Fähre. Es fiel mehr schwer, sie alleine in die regnerische Heimat zurückzuschicken.
    Die Tage auf Kerkyra waren sehr harmonisch verlaufen und sie sah in ihrem weißen Kleid und dem großen Hut hinreißend aus. „Schick ein Telegramm, wenn du wieder zu Hause bist“, rief ich vom Kai zum Deck hinauf. „Und grüße die Kinder!“
    Sie nickte lächelnd. Dann legte das Fährschiff ab. Ich winkte, bis sie meinem Blickfeld entschwunden waren und ging zum Hotel zurück. Dort erwartete mich eine Überraschung.
    „Holmes!“, entfuhr es mir lauter als es schicklich war, weil ich glaubte, meinen Freund mit dem Rücken zu mir vor mir in der Halle stehen zu sehen.
    Als sich der Angesprochene umdrehte, bemerkte ich meinen Irrtum. Der Mann war meinem Freund wie aus dem Gesicht geschnitten, aber viel jünger. In der Hand hielt er einen breitkrempigen Hut, und er trug trotz der Hitze einen – allerdings offenen – Trenchcoat und Reitstiefel.
    „O, pardon, mein Herr, ich ...“
    „Dr. Watson, nehme ich an?“
    „Eben der! Haben Sie Nachricht von Sherlock Holmes?“, bestürmte ich ihn.
    „Ja und nein, Doktor. Mein Name ist van Helsing. Dr. van Helsing von der Universiteit Leiden. Und das ist mein Diener und Freund Yaraka.“
    Er wies auf eine kleine schwarze Gestalt mit wolligem Haar in europäischer Kleidung, die artig hinter ihm stehen geblieben war. Ein Aborigin, kein Zweifel. Er verneigte sich knapp, und ich nickte ihm ebenso knapp zu, ohne ihn wirklich wahrzunehmen.
    „Um Gottes willen, Mann, reden Sie!“
    „Wir wollten abwarten, bis Ihre Gattin abgereist war, Dr. Watson, denn was wir Ihnen zu berichten haben, ist für

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