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Sherlock Holmes - Im Zeichen der Vier

Sherlock Holmes - Im Zeichen der Vier

Titel: Sherlock Holmes - Im Zeichen der Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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starken Zweifel, ob sie im Falle eines Angriffs schnell genug eintreffen würden, um Hilfe zu bringen.
    Trotz allem war ich gehörig stolz, daß mir, der ich nur ein armseliger Rekrut und dazu noch lahm war, dieses kleine Kommando anvertraut wurde. Zwei Nächte hielt ich mit meinen Punjabees Wache. Es waren hochgewachsene, wild aussehende Burschen, Mahomet Singh und Abdullah Khan hießen sie, beide alte kampferprobte Soldaten, die bei Chilian Wallah die Waffen gegen uns geführt hatten. Sie sprachen ziemlich gutes Englisch, wenn sie wollten, aber sie zogen es vor, beieinander zu stehen und die ganze Nacht in ihrer komischen Sikh-Sprache miteinander zu schnattern. Ich für meine Person stand meistens draußen am Torweg und schaute hinunter auf den breiten, sich dahinwindenden Strom und auf die
    blinkenden Lichter der großen Stadt. Das Trommelschlagen, das Rasseln der Tamtams und das Kreischen und Schreien der Rebellen, die sich an Opium und Schnaps berauschten, genügte, um uns die ganze Nacht wachzuhalten und uns an unsere gefährlichen Nachbarn auf der ändern Seite des Stroms zu erinnern. Alle zwei Stunden machte der diensthabende Offizier seine Runde, um sich zu vergewissern, daß alles in Ordnung war.
    Die dritte Nacht, in der ich Posten stand, war dunkel und trübe. Ein leichter Nieselregen ging nieder. Es war wahrhaftig kein Vergnügen, Stunde um Stunde bei solchem Wetter draußen vor dem Tor zu stehen.
    Wieder und wieder versuchte ich, meine Sikhs zum Reden zu bringen, aber ohne großen Erfolg. Um zwei Uhr morgens kam der wachthabende Offizier auf seiner Runde vorbei und unterbrach für einen Moment die Monotonie der Nacht. Als ich einsah, daß meine Gefährten sich nicht auf eine Unterhaltung einlassen wollten, holte ich meine Pfeife heraus und legte meine Muskete hin, um ein Streichholz anzuzünden. Im selben Augenblick waren die beiden Sikhs über mir. Der eine schnappte mein Schießeisen und richtete es auf meinen Kopf, der andere setzte mir sein großes Messer an die Kehle und drohte mir mit besten englischen Flüchen, die er zwischen den Zähnen hervorstieß, er würde es hineinstoßen, wenn ich nur eine Bewegung machte.
    Mein erster Gedanke war, daß diese Kerle mit den Rebellen unter einer Decke steckten und dies der Beginn eines Angriffs sei. Wenn die Aufständischen unser Pförtchen in die Hand bekamen, mußte die Festung fallen, und den Frauen und Kindern würde es ebenso ergehen wie in Cawnpore. Vielleicht
    denken Sie jetzt, Gentlemen, ich will mich vor Ihnen aufspielen, aber ich gebe Ihnen mein Wort, als ich daran dachte, was mit den Frauen und Kinder geschehen könnte, öffnete ich meinen Mund, obwohl ich die Messerspitze an meiner Kehle fühlte, um einen Schrei auszustoßen, und wenn's mein letzter war, der die Hauptwache alarmieren würde. Der Mann, der mich hielt, schien Gedanken lesen zu können, denn als ich gerade dazu ansetzte und alle Kräfte anspannte, flüsterte er: >Mach kein Geschrei. Die Festung ist sicher. Es gibt keine Rebellenhunde auf dieser Seite des Flusses.< Was er sagte, klang wahr, und ich wußte, wenn ich die Stimme erhob, war ich ein toter Mann. Dann konnte ich in des Burschen braunen Augen lesen. Deshalb blieb ich still und wartete ab, was sie wohl von mir wollten.
    >Hör mir zu, Sahib<, sagte der größere und grimmigere von beiden, der, den sie Abdullah Khan nannten.
    >Du mußt jetzt entweder mit uns sein, oder du wirst für immer still gemacht. Die Sache ist für uns zu groß, als daß wir noch zögern. Entweder bist du Herz und Seele mit uns und schwörst das aufs Kreuz der Christen, oder wir werfen deinen Leichnam heute nacht in den Graben und laufen über zu unseren
    Brüdern in der Rebellenarmee. Es gibt keinen Mittelweg. Was soll es sein — Leben oder Tod? Wir
    können dir nur drei Minuten geben, dich zu entscheiden, denn die Zeit rennt und alles muß getan werden, ehe die Runde wieder vorbeikommt.<
    >Wie kann ich mich entscheiden?< fragte ich. >Ihr habt mir nicht gesagt, was ihr von mir wollt. Aber ich sage es euch jetzt,wenn es etwa gegen die Sicherheit des Forts geht, will ich damit nichts zu tun haben.
    Dann stoß nur zu mit deinem Messer, und herzlich willkommen !<
    >Es ist nichts gegen die Sicherheit des Forts<, sagte er. >Wir wollen nur, daß du tust, was deine Landsleute vorhaben, wenn sie in dieses Land kommen. Wir wollen nur, daß du reich wirst. Wenn du diese Nacht einer von uns sein willst, dann schwören wir dir beim blanken Messer und beim

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