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Sherlock Holmes - Studie in Scharlachrot

Sherlock Holmes - Studie in Scharlachrot

Titel: Sherlock Holmes - Studie in Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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zwischen dem >Weißen Hirschen« und der Holland Grove. Bitte
    melden Sie sich bei Dr. Watson, 221B Baker Street, heute abend zwischen acht und neun
    Uhr.«
    »Sie müssen entschuldigen, daß ich Ihren Namen benutzt habe«, sagte er. »Wenn ich die
    Anzeige unter meinem eigenen Namen aufgegeben hätte, könnte einer von diesen
    Schafsköpfen etwas merken und uns die ganze Sache verderben. «
    »Das ist ganz in Ordnung so«, sagte ich. »Aber nehmen wir einmal an, es kommt jemand
    vorbei — ich habe gar keinen Ring.«
    »O doch, Sie haben einen«, sagte er und überreichte mir einen Ring. »Dieser hier wird's tun, er sieht dem anderen ziemlich ähnlich.«
    »Und wer, glauben Sie, soll auf die Anzeige antworten?«
    »Na, der Mann in dem braunen Mantel natürlich, unser Freund mit dem frischen Gesicht und den breiten Füßen. Wenn er nicht selber kommt, dann schickt er einen Komplizen.«
    »Würde ihm das nicht zu gefährlich erscheinen?«
    »Kein bißchen. Wenn ich den Fall richtig überblicke, dann habe ich guten Grund
    anzunehmen, daß dieser Mann lieber eine ganze Menge riskiert, bevor er diesen Ring verliert.
    Ich nehme an, daß er den Ring verloren hat, als er sich über Drebbers Leiche gebeugt hat und hat den Verlust im Augenblick nicht bemerkt. Nachdem er das Haus verlassen hat, merkte er es jedoch und eilte zurück. Aber da war die Polizei bereits an Ort und Stelle, denn
    dummerweise hatte er selber die Kerze brennen lassen. So mußte er den Betrunkenen spielen, um den Verdacht von sich abzulenken, der durch sein Auftauchen an der Gartenpforte hätte erweckt werden können. Nun versetzen Sie sich einmal an die Stelle dieses Mannes. Er wird die Sache überdacht haben und auf den Gedanken gekommen sein, daß er den Ring auf der
    Straße verloren hat. Er wird doch sicherlich eifrig die Zeitungen durchsuchen und sehen, ob da zwischen den Fundsachen etwas steht. Natürlich fallen seine Augen auf diese Anzeige. Er ist überglücklich. Warum sollte er eine Falle vermuten? In seinen Augen wird es keinen Grund geben, den Ring mit dem Mord in Verbindung zu bringen. Er wird kommen. Sie
    werden ihn innerhalb der nächsten Stunde sehen.«
    »Und dann?« fragte ich.
    »Mit ihm fertig zu werden, können Sie mir überlassen. Haben Sie eine Waffe?«
    »Dann sollten Sie sie jetzt reinigen und laden. Ich glaube, er ist ein Mensch, der in der Verzweiflung zu allem fähig ist. Ich werde ihn zwar überrumpeln, aber wir müssen trotzdem mit allem rechnen.«
    Ich ging in mein Schlafzimmer und tat, wie er mir gesagt hatte. Als ich mit der Pistole zurückkam, war der Tisch abgedeckt, und Holmes ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach.
    Er kratzte auf der Geige.
    »Der Plot verdichtet sich«, sagte er, als ich eintrat. »Ich habe gerade Antwort auf mein Telegramm nach Amerika bekommen. Meine Vermutung über diesen Fall war richtig.«
    »Und was haben Sie vermutet?« fragte ich eifrig.
    »Meine Geige braucht ein paar neue Saiten«, bemerkte er. »Stecken Sie die Pistole in die Tasche. Wenn der Mann kommt, reden Sie ganz normal mit ihm. Den Rest überlassen Sie mir.
    Und erschrecken Sie ihn nicht, indem Sie ihm zu sehr ins Gesicht starren.«
    Ich blickte auf die Uhr. »Jetzt ist es acht«, sagte ich.
    »Ja, vermutlich wird er in ein paar Minuten hier sein. Öffnen Sie die Tür einmal ein wenig.
    So, das genügt. Nun stecken Sie den Schlüssel auf die Innenseite. Danke! — Dies hier ist ein seltsames altes Buch. Ich habe es gestern in der Buchhandlung entdeckt -De Jure inter Gentes
    —, in lateinischer Sprache herausgebracht von Liege in den Lowlands im Jahre 1642. Als dieses kleine braune Buch gedruckt wurde, trug Charles seinen Kopf noch auf den
    Schultern.«
    »Wer war der Verleger?«
    »Philippe de Croy — wer immer das gewesen sein mag. Auf der ersten Seite ist in sehr
    verblaßter Schrift zu lesen? »Exlibris Guliolmi Whyte«, ich frage mich, wer dieser William Whyte gewesen ist. Ich nehme an, irgendein praktizierender Jurist aus dem siebzehnten
    Jahrhundert. Seine Schrift sieht irgendwie nach der eines Juristen aus — ich glaube, da kommt unser Mann.«
    Während er noch sprach, hatte unsere Klingel scharf geläutet. Sherlock Holmes erhob sich leise und rückte seinen Stuhl mehr in die Nähe der Tür. Wir hörten, wie das Dienstmädchen den Flur entlang ging und dann das scharfe Klicken, als der Riegel zurückgeschoben wurde und gleich darauf die Tür geöffnet wurde.
    »Wohnt hier ein Dr. Watson?« fragte eine klare, aber harte

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