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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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Sir.“ 
    „Oh“, brachte dieser nur heraus und betrachtete die Umgebung noch genauer.
    Wenig später blieb die Kutsche vor einer kleinen Pension in Lymington stehen. Holmes und Watson trugen ihre Koffer in den kleinen Eingangsbereich. Eine beleibte Frau begrüßte sie überschwänglich und zeigte ihnen ihre Zimmer.
    „Bitte, bringen Sie so schnell es geht einige Zeugen her, sodass ich sie befragen kann“, trug Holmes Mr Smith auf.
    „Ja, Sir“, antwortete dieser und verließ den Raum, in dem man den Detektiv einquartiert hatte.
    Sorgsam packte Holmes seine Gerätschaften aus dem Koffer und untersuchte sie auf Schäden. Ein empfindliches Mikroskop war nicht für holperige Kutschfahrten geeignet und er nahm erleichtert zur Kenntnis, dass alles wohlbehalten geblieben war. Es klopfte an der Tür und Holmes ließ rasch die Whiskyflasche wieder in der Tasche verschwinden. 
    „Was ist denn?“, rief er gereizt.
    Watson öffnete die Zimmertür. „Ein schuldbewusster Blick? Was haben Sie in Ihrem Koffer verschwinden lassen?“
    „Pff! Nichts! Hat Smith die Zeugen geholt?“
    „Noch nicht, aber die Hauswirtin fragt, ob wir zu Mittag essen wollen.“
    Holmes nickte und folgte Watson die Treppe hinunter. Eine zartgliedrige Frau spähte vorsichtig aus einer Ecke zu ihnen empor. Holmes sah etwas in ihrem Blick und steuerte auf sie zu. Ihre weiße Haube war verrutscht und einzelne Locken kringelten sich um ihr junges Gesicht. Ihre Nase war spitz, wie die einer Maus, doch sie hatte Augen, die wie Saphire leuchteten.
    „Sie haben etwas gesehen, Mädchen, oder?“, fragte Holmes geradeheraus.
    Sie nickte, warf besorgte Blicke in den Küchenraum. „Ich habe ihn gesehen, Sir“, flüsterte sie.
    „Wie sah er aus?“, wollte nun Watson wissen, der sich ihnen genähert hatte.
    Wieder blickte das Mädchen umher. „Seine Haut beginnt zu verwesen“, wisperte sie, „und seine Augen sind rot. Um seinen Mund … der Mund ist … blutverschmiert.“
    „Betty?!“ Der Ruf der Gastgeberin hallte durch den Flur.
    „Ich muss gehen! Sagen Sie nichts meiner Mutter!“
    Watson runzelte verwirrt die Stirn.
    Holmes hingegen grinste. „Mit wem mag sie sich im Wald getroffen haben?“
    „Wie bitte?“ Watson verstand nicht.
    „Der Vampir soll sich im Wald herumtreiben, wo sie wohl nicht hin darf. Ihre Nervosität hatte nichts mit dem Wiedergänger zu tun, sie fürchtet ihre Mutter. Also hat sie sich mit jemandem im Wald getroffen.“ 
    „Sehr aufschlussreich. Und das wissen Sie innerhalb weniger Sekunden?“
    „Tja.“ Holmes klopfte ihm auf die Schulter. „Ich bin der Detektiv, Sie nur der Arzt.“
    „Nur der Arzt?“
    Holmes reagierte nicht auf den Protest seines Freundes, sondern folgte dem Mädchen in die Küche. 
    Ihre Mutter kam rasch herbei. „Nicht doch, Sir! Bitte nehmen Sie die nächste Tür. Dort ist die Wirtschaft. Mein Mann wird Ihnen gleich auftragen lassen.“
    Holmes hätte gerne noch mehr von dem Mädchen erfahren – später vielleicht. Er befolgte die Anweisung und ging mit Watson in die Gaststätte. Jeremy Smith erwartete sie bereits. Bei ihm waren fünf Zeugen.

    Fast drei Stunden hörte sich Holmes die Berichte der Männer und Frauen an. Alle sagten das Gleiche. Ein bleicher Mann mit halb verwester Haut treibe nachts sein Unwesen im Wald und auch im Dorf. Blutrünstig sauge er seinen Opfern das Blut aus und ließe sie zerfleischt zurück. 
    Holmes schwirrte der Kopf, und er war froh, dass sie ihm nicht noch eine Verwandlung in eine Fledermaus auftischen wollten. Er sah, dass sich Watson unwohl fühlte. Selbst er befürchtete wohl aufgrund der Gespräche Alpträume in der Nacht. Die örtliche Polizei hielt sich von dem Wald mittlerweile fern, nachdem einer der Uniformierten angegriffen worden und schwer verletzt ins Dorf getaumelt war.
    Dass hier ein Mörder umging, dem konnte Holmes nicht widersprechen. Aber ein Wiedergänger?
    „Gibt es denn ein Grab, das geöffnet worden ist?“, fragte er interessiert. 
    Die Gemeinschaft schüttelte den Kopf. „Nicht auf dem Friedhof hier im Ort, Sir“, sagte Smith.
    Holmes musterte ihn. „Nicht auf dem Friedhof? Wo dann?“
    Jeremy Smith holte geräuschvoll Luft. „Mrs Helliway war das erste Opfer. Sie … sie lag zerfleischt an einer oberflächlichen Erdgrube im Wald und hatte noch Blumen in der Hand …“
    „Als ob sie Blumen zu einem Grab bringen wollte?“
    „Ja, Sir“, antwortete Smith leise.

    Holmes saß im Bett und dachte angestrengt nach, der

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