Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
Vom Netzwerk:
dann sagte er: „Meinen ältesten Sohn.“
    „Warum wurde er im Wald vergraben?“, erkundigte sich Watson erstaunt.
    Mr Helliway atmete tief durch. „Er … er war …“ Er hob den Blick. „Henry war … ist ein Dämonenkind.“
    „Unsinn!“, ereiferte sich Holmes. „Was hat er sich zuschulden kommen lassen?“
    Mr Helliway fuhr zusammen. „Sir, seit seiner Geburt vertrug er keine Sonne. Seine Haut verbrannte, sobald er ins Tageslicht ging.“
    „Er vertrug kein Sonnenlicht?“, wiederholte Holmes verwundert.
    Watson ergriff ihn am Arm und zog ihn ein Stück zur Seite. „Ich habe das schon einmal gehört, Holmes. In einer medizinischen Fachzeitschrift war von einer Lichtkrankheit die Rede, wo die Strahlen der Sonne Verbrennungen und Entzündungen hervorrufen.“
    „Das würde erklären, warum er wie halb verwest aussieht.“ Holmes fixierte Mr Helliway mit scharfem Blick. „Was, um Himmels willen, ist mit Ihrem Sohn passiert?“
    „Henry war immer ein friedlicher Bursche, obwohl wir ihn verborgen haben. Er … er lebt in einer alten Mühle, die uns gehört. Eines Tages kam meine Frau weinend zurück und sagte mir, Henry wäre tot. Und als ich kam, um nachzuschauen, war er das auch! Da niemand von ihm wusste und wir dachten, er wäre ein … ein Dämonenkind, beerdigten wir ihn heimlich im Wald. Als meine Frau am nächsten Abend Blumen auf sein Grab bringen wollte …“ 
    Ihm brach die Stimme. 
    „Da kam Henry aus dem Dunkel und tötete sie“, endete Holmes.
    Mr Helliway nickte betroffen.
    „Zeigen Sie mir die Mühle.“
    „Nein! Er ist jetzt dort! Es ist Tag.“
    Holmes wollte dieser Sache nachgehen, war allerdings nicht erpicht auf eine weitere Begegnung mit Henry.
    „Gibt es Tiere in der Mühle?“
    „Tiere, Sir?“
    „Spinnen, Fledermäuse …“
    „Ich würde sagen beides“, antwortete der Mann.
    Holmes begegnete Watsons Blick. Die beiden verstanden sofort. Dies untermauerte Holmes’ Theorie.
    „Was sagte der Bericht nochmal?“
    Holmes seufzte. „Ab diesem Stadium nicht mehr heilbar.“
    „Führt es zum Tod?“
    „Das stand nicht in der Zeitung.“
    „Also …“
    „Ja …“
    Sie verabschiedeten sich von Mr Helliway und gingen langsam durch das Dorf.
    „Ich werde das nicht tun, Holmes!“
    „Vielleicht ist er ja schon tot. Schließlich haben Sie ihn angeschossen.“
    „Und wenn nicht?“
    „Tja, dann haben wir ein Problem. Wir müssen nachsehen, Watson.“
    „Nicht allein. Wir müssen die Polizei informieren!“
    „Die weigert sich sicher, in den Wald zu gehen.“
    „Ach, das gibt es doch nicht! Sind das denn alles Feiglinge?“
    Holmes grinste höhnisch. „Fragen wir sie.“

    „Nein, auf keinen Fall, Sir! Ich kann die Männer nicht zwingen!“
    Holmes strich sich müde und genervt über das Gesicht. 
    Wirklich Feiglinge , dachte er.
    Seit über einer Stunde waren sie nun auf dem kleinen Polizeirevier und versuchten die wenigen Polizisten zu überreden, mit auf die Jagd nach dem Wiedergänger zu gehen. Die Männer hatten Angst und weigerten sich, seitdem ihr Kollege so schwer verletzt worden war.
    „Was gedenken Sie stattdessen zu tun, Sir?“, fragte Watson ungehalten.
    „Wir … haben das Militär verständigt.“
    „Und die kommen wegen eines Vampirs?“, fragte Holmes ungläubig.
    „Nein“, antwortete der Polizeichef und senkte mutlos den Kopf. „Deshalb haben wir Sie geholt.“
    „Verdammt, ich bin Detektiv!“
    „Man hört … nun … aber auch andere Sachen.“
    „Andere Sachen, ah ja. Kommen Sie denn selbst mit, oder sind auch Sie zu feige?“
    „Ich habe Frau und Kinder, Mr Holmes.“
    „Ich verstehe!“ Holmes wandte sich zornig ab und schritt nach draußen. Überrascht hielt er dort inne. „Betty?“
    Die junge Frau stand mit einem Jagdgewehr vor ihnen. Ihr Rock wehte im Wind und einzelne Locken hatten sich aus ihrer hochgesteckten Frisur gelöst. Entschlossen sah sie die beiden an. „Ich begleite Sie. Mein Vater hat mir beigebracht, wie ich damit umzugehen habe.“
    „Aber …“ Watson war sprachlos.
    „Mir scheint, wir haben hier zumindest eine Mutige in Lymington.“
    „Die haben Sie, Sir“, entgegnete Betty.
    „Betty, darf ich Sie fragen, wieso …“
    „Ich wollte Jeremy Smith heiraten.“ Tränen verschleierten ihren Blick und sie drehte sich um. „Wo ist dieser Mörder?“
    „Ich denke im Wald, Miss“, erwiderte Watson.
    „Dann gehen wir.“

    Die verlassene Mühle stand auf einer Lichtung an einem schmalen Flusslauf. Einige

Weitere Kostenlose Bücher