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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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Whisky brannte heiß in seiner Kehle. Es gab also ein Grab, mehrere Opfer und viele Zeugen, denn im Laufe des Abends hatten sich immer mehr zu ihnen gesellt, die den Vampir gesehen haben wollten.
    Verdammt, er glaubte nicht an Wiedergänger! Er musste diesen Meuchler selber sehen. Abrupt stand er auf und stellte die Flasche auf den Nachttisch. Dunkle Sterne tanzten in dem Kerzenlicht vor seinen Augen. Er blinzelte, warf der halb leeren Flasche einen bösen Blick zu, zog sich an und verließ sein Zimmer. 
    Ohne Rücksicht klopfte er an Watsons Tür und öffnete sie, ohne eine Antwort abzuwarten. Der Arzt fuhr erschrocken auf. Holmes starrte auf die Nachtmütze, die sich sein Freund rasch vom Kopf riss. 
    „In Sorge, dass die Frisur morgen früh nicht sitzt?“, fragte er spöttisch.
    Watson schnaubte. „Ich sorge mich eher um Läuse, die ohne Mütze in mein Haar krabbeln könnten!“ 
    „Ich gehe in den Wald. Kommen Sie mit?“ 
    „In den Wald?“, krächzte Watson verblüfft. „Jetzt?“
    „Nun, er ist ein Vampir, oder?“

    Der Vollmond warf ein gespenstisches Licht auf das Unterholz und die Nacht wirkte bedrohlich. Holmes konnte es dennoch nicht lassen, seinen Freund zu ärgern. „Eine sehr gelungene Nacht für einen Werwolf, finden Sie nicht?“
    „Seien Sie still! Mir reicht der Vampir völlig!“, zischte Watson und Holmes sah, dass er den Kragen seiner Twistjacke eng um den Hals schlang.
    „Warum können wir nicht wenigstens eine Fackel mitnehmen?“
    „Damit wir wie ein Leuchtfeuer für jedermann sichtbar sind? Der Mond ist hell genug, mein lieber Watson.“
    Ein Rascheln ertönte und etwas sprang aus dem Gebüsch vor ihnen. Die Männer fuhren erschrocken zusammen. Ein Kaninchen flüchtete über den Waldboden davon. 
    Watson griff sich an die Herzgegend. „Du lieber Himmel!“, flüsterte er.
    Holmes setzte an, etwas zu sagen, als ein Schrei ertönte. Die beiden Männer sahen sich an. 
    „Das kam vom Dorf!“, flüsterte Watson tonlos.
    Holmes rannte, ohne auf ihn zu warten, zurück zu den Laternen am Dorfrand und starrte fassungslos auf das Schauspiel, das sich vor seinen Augen abspielte. 
    Der Mann, der das Feuer der Straßenlaternen löschen wollte, lag am Boden, Holmes sah den langen Stab, mit dem er sonst seine Arbeit verrichtete. Seine Beine zuckten noch, doch sein Schrei war verstummt. Über ihn beugte sich ein bleiches Wesen. Es riss seinem Opfer wie ein Hund die Kehle auf.
    „Hey!“, brüllte Holmes, hob einen dicken Ast vom Waldboden auf und spurtete los. 
    Das Geschöpf hob das blutverschmierte Gesicht. Holmes fuhr erschrocken zurück. Die Zeugen hatten Recht! Seine Haut zeigte Verwesungsspuren. 
    Der Wiedergänger stürzte auf ihn zu, und Holmes schlug ihm den Ast mit aller Kraft auf den Kopf. Mit einem Ächzen wich sein Angreifer zurück. 
    „Holen Sie jemanden zu Hilfe, Watson!“, schrie er seinem Freund zu, doch der reagierte völlig anders. 
    Holmes sah im Augenwinkel eine Pistole. Dann knallte ein Schuss durch die Nacht und der Wiedergänger heulte auf. Taumelnd lief er zum Waldrand und verschwand in der Dunkelheit.
    Holmes’ Herz klopfte heftig. Ihm wurde vor Schreck übel und schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen.
    „… alles … Ordnung?“
    Holmes sah seinen Freund an. Er konnte dessen Worte nicht richtig verstehen, weil der Pistolenschuss noch immer in seinem Gehör hallte und ein Rauschen verursachte. 
    Watson drehte ihn zu sich herum. „Holmes?!“
    Der Detektiv schüttelte um Klarheit bemüht den Kopf. Sein Blick wanderte zu dem Opfer. „Verdammt, John, es ist Jeremy Smith!“
    Watson näherte sich kreidebleich, Holmes sah es im Licht der noch nicht gelöschten Straßenlaterne. Der Arzt antwortete nicht, sondern steckte seine Waffe zurück in sein Jackett.
    „Seit wann haben Sie eine Pistole?“, wollte Holmes wissen, starrte aber auf den aufgerissenen Hals von Smith.
    „Wenn ich mit Ihnen auf die Jagd nach einem Wiedergänger gehe, ist das eine brauchbare Waffe, finden Sie nicht? Viel besser als ein Knüppel.“
    „Wohl wahr.“
    Holmes kniete sich vor das Opfer und betrachtete seine Wunden. Stimmen näherten sich ... der Schuss hatte anscheinend das halbe Dorf auf die Beine gebracht.
    „Die Wunden sehen aus, als wären sie von einem Tier. Hätte ich ihn nicht selbst gesehen …“, murmelte Holmes und richtete sich auf, als ein Mädchen kreischend vor dem Anblick der Leiche zurückwich.
    „Geht es Ihnen gut?“, fragte der Wirt ihrer

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