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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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behalten. Sollte er einen Fluchtversuch wagen, würde ich noch vor den Polizisten bei ihm sein.
    „Dürfen wir erfahren, weshalb Sie uns alle herbestellt haben, oder müssen wir uns diese Schmierenkomödie bis zum Schluss anhören?“, fragte Cedric Whedon. Sein Lausbubengesicht wirkte auf einmal überhaupt nicht mehr frech, sondern verärgert und genervt. Eine der Frauen flüsterte etwas Zustimmendes, aber ich war nicht sicher, welche der drei Gattinnen es genau war. Mein Blick schwenkte von dem Inspektor zu Brody. Beide sahen nicht besonders angetan aus.
    „Ich befürchte, Sie müssen bis zum Schluss warten.“ Holmes postierte sich direkt vor dem Tisch, an dem Leonard Whedons vergiftete Teetasse gestanden hatte und strich nachdenklich darüber. „Ich verspreche, mich kurz zu fassen. Dennoch wird es einige Minuten dauern, jenen ereignisreichen Abend zu rekonstruieren. Außerdem muss ich Ihre Geduld noch ein wenig mehr strapazieren. Der Beginn der merkwürdigen Verstrickungen liegt nämlich etliche Monate zurück.“
    Cedric Whedon stöhnte auf und auch Catherine sah mit jeder Sekunde weniger gelassen aus. Sie wich einige Schritte zurück und senkte bereits im Vorfeld schuldbewusst das Haupt. 
    „Alles fing damit an, dass Leonards Frau Catherine mit ihrer Ehe unzufrieden war. Wie sie uns gegenüber selbst zugab, fühlte sie sich unglücklich, weil sich ihr Gatte fast ausschließlich auf die Arbeit in der Papierfabrik konzentrierte. Ihrer Meinung nach schenkte er ihr nicht halb so viel Aufmerksamkeit, wie sie verdiente. Als äußerst mitfühlend und verständnisvoll erwies sich derweil ausgerechnet Leonards Bruder Cedric.“
    Sämtliche Blicke schwenkten zu ihr und ihm. Die Miene des untreuen Bruders versteinerte, während die Witwe vor Scham förmlich im Boden versank. Mein Mitleid hielt sich für beide stark in Grenzen.
    „Ihr habt Leonard getötet?“, fragte Victoria ihren Mann und ihre Schwägerin. Die Fassungslosigkeit in ihrer Stimme war beinahe körperlich spürbar. Bestürzt starrte sie Cedric an.
    „Ich habe niemanden getötet“, zischte dieser. „Das ist doch alles Blödsinn.“
    Holmes hob beschwichtigend die Hände. „Bitte greifen Sie nicht vor und bleiben Sie ruhig. Die Situation ist um einiges komplizierter als sie auf den ersten Blick erscheint. Die Affäre an für sich war nämlich nicht der Grund für alles, sondern lediglich der Auslöser für mehrere unglückliche Verstrickungen. Möglicherweise wäre alles anders verlaufen, hätten sich die beiden diskreter verhalten. Aber ähnlich wie in einer ländlichen Kleinstadt, ist es innerhalb eines Hauses ... ganz gleich, wie groß es auch ist ... sehr schwer, Geheimnisse vor seinen Nachbarn oder Mitbewohnern geheim zu halten. Als Erster kam den zweien vermutlich Nicolas Whedon auf die Spur. Doch anstatt seinem Bruder Leonard von dem Betrug zu erzählen, witterte er seinen eigenen Vorteil. Er nutzte das Wissen, um Cedric die sprichwörtliche Pistole auf die Brust zu setzen. Er drohte, die Affäre publik zu machen, sollte dieser ihm nicht sämtliche Anteile an der Papierfabrik überschreiben. Ein entsprechender Notarbeleg findet sich oben in Nicolas’ Ledermappe. Das Einzige, was noch fehlt, ist Cedrics Unterschrift, um den Handel rechtskräftig zu machen.“
    Nicolas räusperte sich und funkelte Holmes grimmig an. Dieser reagierte wie gewohnt auf sämtliche Drohungen – er ignorierte sie. Ebenso das leichte Raunen, das durch die Gruppe ging.
    „Allerdings war Nicolas Whedon nicht der Einzige, der das Gefühl hatte, dass hinter den verschlossenen Türen mehr vorging, als es auf den ersten Blick ersichtlich war. Ausgerechnet Nicolas’ Gattin Bethany kam ins Zweifeln. Sie bemerkte die Geheimniskrämerei ihres Mannes, gleichzeitig fiel ihr auf, dass sich Catherine ihr gegenüber sehr reserviert verhielt. Sie missverstand die Situation und nahm an, dass Nicolas der Fremdgänger wäre. Zu seinem und ihrem Bedauern wäre dies allerdings nicht der erste Seitensprung gewesen. Verraten Sie uns, Bethany, wie viele Male hat Ihr Mann Sie hintergangen?“
    Die Botanikerin schüttelte traurig den Kopf. „Zu oft. Meist mit Sekretärinnen in der Papierfabrik. Oder mit Zimmermädchen. Ich bin mir fast sicher, dass er mich mit Angelina ebenfalls betrogen hat.“
    „Das ist eine Lüge“, rief Nicolas. „Wie kannst du mir nur solche Dinge unterstellen?“
    „Ach, hör doch auf. Ich habe deine Ausflüchte so satt. Viel zu lang habe ich weggesehen, wenn du

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