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Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph E. Vaughan
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Gesicht traf.
    Nun verstanden auch Maddoc und Kent, was Holmes dank seines feinen Gehörs bereits wenige Augenblicke zuvor gemerkt hatte; das Blatt wendete sich. Dutzende Lichtquellen tauchten auf einmal in dem Gewölbe voller Maschinen auf, woraufhin laute Gewehrschüsse erschollen, zwischen denen man die Stimmen fest entschlossener Männer vernahm. Unter dem Angriff der Einheiten von Scotland Yard und Pinkerton konnten die Morlocks ihre Verteidigung nicht länger halten. Die restlichen Kreaturen der Welle, auf die sie in den äußeren Tunneln gestoßen waren, wurden nun von den Männern unter der Führung von Lestrade und Gregson vor sich hergetrieben.
    »Gut zu wissen, Mister Holmes, dass Sie sich keinen Urlaub gönnen«, begrüßte Lestrade den Detektiv.
    Sie fanden mehr als zwanzig Gefangene. Die meisten von ihnen lebten noch, doch einigen ging es so schlecht, dass man sie wahrscheinlich nicht lebendig ans Tageslicht befördern würde. Überall lagen die Reste der grausigen Mahlzeiten der Morlocks herum. Ihr Anblick war so abstoßend, dass sogar einige der Spezialagenten und Polizeioffiziere ohnmächtig wurden, obwohl sie bis zu diesem Zeitpunkt wahrlich nicht wenige schockierende Dinge gesehen hatten.
    William Dunning befand sich unter den Überlebenden. Holmes erkannte ihn, weil er Sir Reginald glich. Der junge Mann war beträchtlich abgemagert, sehr schwach und hatte einen glasigen Blick. Er würde wohl lange brauchen, um seine Gefangenschaft und die schreckliche Erinnerung an die Menschenfresser zu verarbeiten. Mit der Zeit sollte er wenigstens wieder zu Kräften kommen.
    »Die Mutter ist entweder nicht hier oder befindet sich unter den Kadavern«, informierte Maddoc Holmes.
    Während Lestrade mit einigen Polizisten weitere Zellen aufbrach, machten Gregson und die Männer von Pinkerton gemeinsam die letzten Morlocks unschädlich.
    Holmes und Kent ließen die anderen hinter sich, sie folgten Maddoc durch eine schmale Öffnung und quetschten sich durch einen engen Tunnel mit glatten Wänden, an dessen Ende sie in ein weiteres künstliches Gewölbe traten.
    »Großer Gott im Himmel!«, rief Kent und rang nach Luft.
    »Meine Güte!«, flüsterte Holmes und gab einen Schuss ab.
    Sein Ziel schimmerte im Dunkeln, als die Kugel es traf. Das Geschöpf in der Maschine war nackt bis auf eine Art Waffen- oder Werkzeuggürtel und spottete in seinem aufgedunsenen Zustand jedweder Beschreibung dessen, was eine Mutter ausmachte.
    Seine Brüste hingen herab wie die Zitzen einer Sau, und mit seinem muskulösen Wuchs machte es jedem Hafenarbeiter ernsthafte Konkurrenz. Es starrte die drei Männer hasserfüllt an wie ein Weibchen, das gerade mitangesehen hatte, wie seine Brut abgeschlachtet worden war, wirkte aber ebenso listig wie eine Wölfin auf der Suche nach einer neuen Höhle.
    Ein Luftwirbel entstand in der Kammer, und das Monster verschwand mit seiner Maschine.
    »Das Mutterwesen ist entkommen!«, schrie Maddoc. »Es reist durch die Zeit. Wir müssen uns beeilen!«

 
     
KAPITEL 13
     
    Keine Glanzleistung, aber zweckmäßig
     
    »Sie bauten meine Maschine nach, als ich sie in der Zukunft vorübergehend verlor«, resümierte Maddoc. »Genau, wie Sie es vermutet haben, Mister Holmes.«
    Drei weitere Maschinen standen in dem Gewölbe. Ihre Ähnlichkeit zu dem Gerät, das sie in Richmond gesehen hatten, schien offenkundig, doch sie waren definitiv weniger ausgeklügelt. Während Maddoc die erste Maschine, die ob ihrer schwungvollen Formgebung und allerlei Verzierungen eines Aubrey Beardsley oder William Morris würdig gewesen wäre, mit einiger Kunstfertigkeit entworfen hatte, handelte es sich bei diesen dreien um schnöde Geräte zum bloßen Gebrauch. Ihre Erbauer gehörten eindeutig zu einer Rasse, deren Kreativität längst vor der Gnadenlosigkeit des nackten Selbsterhaltungstriebes verkümmert war.
    »Gut, dass wir dieses Ekel los sind«, höhnte Kent. »Belassen wir es dabei.«
    »Das können wir nicht!«, wandte Maddoc ein.
    »Er hat recht«, nahm Holmes den Erfinder in Schutz. »Solange die Kreatur im Besitz einer Zeitmaschine ist, kann sie aufs Neue versuchen, ihre teuflischen Pläne umzusetzen, womöglich in einer Zeit, in welcher die Menschen sich noch viel weniger zur Wehr setzen können als in der unseren.«
    »Und was sollen wir Ihrer Meinung nach dagegen tun?« Kent schien zunächst ratlos; nachdem er jedoch die von den Morlocks gebauten Maschinen eine Weile betrachtet hatte, riss er die Augen auf. »Oh

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