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Sherry Thomas

Sherry Thomas

Titel: Sherry Thomas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine fast perfekte Ehe
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verstorbener
Cousin vor ihm, schien er allerdings ungeduldig die Tage bis zur Hochzeit zu
zählen. Das kann ich jetzt durchaus nachvollziehen.«
    Ah, jene schönen versunkenen Tage!
Es gab ihr einen bösen Stich. »Bitte nehmen Sie Platz.« Gigi deutete auf
einen Sessel.
    Aus der Aktentasche holte Addleshaw
eine rechteckige Schatulle hervor und schob sie über den Tisch. »Ein Kurier
brachte sie letzte Woche zu uns in die Kanzlei. Öffnen Sie sie bitte, und
bestätigen Sie dann, dass der Inhalt Sie unberührt erreicht hat.«
    Was schickte Camden ihr da bloß? Sie
konnte sich nicht vorstellen, was in dem Kästchen sein mochte. Als sie es
öffnete, erblickte sie eine Schmucktasche aus Samt. Mit angehaltenem Atem
schaute sie hinein.
    Auf cremefarbenes Satin gebettet,
lag da eine unglaubliche funkelnde Kette, ein Diamant fügte sich an den anderen,
sieben Rubine hingen davon herab, jeder wieder in kleine Diamanten eingefasst,
die beiden kleinsten so groß wie ein Daumennagel, der größte hatte die Form eines
Wachteleis. Dazu passend fanden sich noch Rubinohrringe, die Steine von der
Größe des oberen Gelenks ihres Zeigefingers. Sie hatte in ihrem Leben schon
viele Schmuckstücke gesehen und besaß selbst einige wirklich luxuriöse
Garnituren. Doch selbst ihr waren selten solche atemberaubenden Stücke
untergekommen. Nur eine überaus selbstsichere Frau würde es schaffen, ihren eigenen
Glanz nicht von diesem Glitzern überstrahlen zu lassen, sich damit nicht
lediglich in die Trägerin dieses teuren Geschmeides zu verwandeln.
    Dem Geschenk lag ein Brief in
Camdens Handschrift bei. Das Piano ist heil hier angekommen, allerdings so
verstimmt wie eh und je. Die Höflichkeit verlangt eine Gegengabe. Diese Kette
kaufte ich damals in Kopenhagen. Warum soll ich sie Dir nicht endlich geben?
    In Kopenhagen. Er hatte den Schmuck
für sie gekauft. »Offenbar ist alles vollständig«, flüsterte sie.
    »Ausgezeichnet, Madam«, sagte
Addleshaw. »Ferner darf ich Sie davon in Kenntnis setzen, dass Sie die Scheidung
nun einreichen können. Lord Tremaine hat uns angewiesen, nicht mehr
einzugreifen, um die Angelegenheit weiter aufzuhalten. Es sollte also alles
ohne größere Komplikationen verlaufen, da aus der Verbindung keine Kinder
entstanden sind und auch die Besitzverhältnisse eindeutig durch den Ehevertrag
geklärt sind.«
    Einen Augenblick lang schien ihr
Herzschlag auszusetzen. »Er hat all seine Einwände zurückgezogen?«
    »Ganz recht, Madam. Lord Tremaine
hat seine Zustimmung in einem an mich persönlich adressierten Brief erklärt.
Ich habe das Schriftstück hier, falls Sie es zu lesen wünschen.«
    »Nein«, erklärte sie schnell.
Viel zu schnell. »Das wird nicht nötig sein. Ihr Wort reicht mir
vollkommen.«
    Damit erhob sie sich. Der Anwalt tat
es ihr gleich. »Danke, Madam. Allerdings habe ich noch ein kleines
Anliegen.«
    Überrascht sah sie ihn an. Für sie
war die Unterhaltung eigentlich beendet. »Ja?«
    »Lord Tremaine lässt bitten, dass
Sie ihm einen Ring zurückgeben. Es handelt sich um eine filigrane Goldschmiedearbeit
mit eingelegtem Saphir.«
    Gigi erstarrte. Das Stück, das
Addleshaw da beschrieb, war ihr Verlobungsring.
    »Danach muss ich erst suchen«,
antwortete sie.
    Der Mann verneigte sich. »Dann darf
ich mich jetzt verabschieden, Lady Tremaine.«
    Der kleine Saphir glänzte ein wenig
stumpf, als Gigi den Ring mit den Fingern hin und her drehte. Camden hatte ihn
ihr gekauft. Und sie war überglücklich gewesen. Nicht wegen des Rings selbst,
sondern wegen dieses Mannes, weil sein Geschenk so viel bedeutete, so viel
aussagte. Er liebte sie.
    Den Ehering hatte sie vor langer
Zeit schon einer Wohltätigkeitsorganisation für Obdachlose gespendet, diesen
Ring allerdings behalten, versteckt, sodass sie ihn nicht sehen musste. Er lag
in einer Holzschachtel zusammen mit allen Blumen, die Camden ihr je gebracht
hatte, und der ausgeblichenen blauen Schleife, die Krösus damals um den Hals
getragen hatte.
    Nun wollte Camden den Ring
zurückhaben. Warum musste er sie ausgerechnet jetzt an diesen so schmerzhaften
Teil ihrer gemeinsamen Vergangenheit erinnern? Genauso gut hätte er Krösus
zurückverlangen können, solange der arme Hund noch am Leben war.
    Sollte die Bitte etwa eine
Provokation sein?
    Aber was, wenn nicht? Wenn er den
Ring tatsächlich wiederhaben wollte? Gut. Dann sollte er ihn bekommen.
Allerdings musste er sich ihn aus ihrer ...
    Entsetzt schlug Gigi die Hand vor
den Mund. Das war zwar nicht

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