Sherry Thomas
Schreinerkenntnisse ein wenig
eingerostet.«
Voller Zärtlichkeit sah sie ihn an.
Sie war ganz erfüllt von diesem sonderbarsten und verwirrendsten Gefühl von
allen. Dann nahm sie sich eine Kirsche und musterte sie versonnen. »Ich liebe
dich.«
Ihr letztes Liebesgeständnis hatte
er als Waffe gegen sie benutzt. Unsicher wartete sie ab, was er diesmal tun würde.
Camden beugte sich zu ihr herüber und küsste sie auf den Mund. »Ich liebe dich
noch mehr.«
Das gesamte Zuckerrohr in Kuba
konnte nicht mit der Süße ihrer Empfindungen konkurrieren. »Mehr als die
Großfürstin?«
»Kleine Idiotin.« Liebevoll
fuhr er ihr übers zerzauste Haar. »Ich bin nicht mehr in sie verliebt seit dem
Tag, an dem ich dich zum ersten Mal getroffen habe.«
»Aber ich habe sie heute in deinem
Automobil gesehen. Der Portier im Hotel meinte, dass du es ihr jeden Tag
schickst und es sie um elf Uhr wieder abholen soll.«
»Richtig. Mein Fahrer wird sie und
die Kinder morgen früh um elf Uhr zum Bahnhof bringen. Sie will ein paar
Verwandte in Washington besuchen.«
»Dann hast du also keine Affäre mit
ihr?«
»Ich habe sie 1881 zum letzen Mal
geküsst und verspüre keinerlei Wunsch, die Erfahrung zu wiederholen.« Ein
wissendes Lächeln umspielte seine Lippen. »Das erklärt also dein
energisches Auftreten heute Abend. Vielleicht sollte ich Theodora dauerhaft in
meiner Nähe behalten, wenn du dann immer so feurig wirst.«
»Nur falls dir daran gelegen ist,
dass Freddie seine Staffelei mitten in deinem Salon aufbaut.«
»Das würde mich nicht stören,
solange ich es trotzdem mit dir auf dem Flügel machen kann.« Er grinste.
»Jedes Mal, wenn ich ihn ansehe, stelle ich
mir vor, wie du in allen möglichen erotischen Posen darauf liegst und
...«
Sie warf eine Kirsche nach ihm. Er
fing sie auf und steckte sie sich in den Mund. »Das hätte ich beinahe vergessen«,
sagte er dann und ging nach nebenan, um etwas aus dem Schreibtisch zu holen.
»Schau mal, welch aufregende Neuigkeit heute Nachmittag hier eingetroffen
ist.«
Erstaunt wischte Gigi sich die Hände
ab und nahm das Telegramm entgegen, das er ihr hinhielt.
Teurer Camden stopp Seine Gnaden
überredete mich zur Heirat stopp Werden in Kürze nach Korfu aufbrechen Stopp
Stets die Ihre Stopp Victoria Perrin
Gigi schlug sich die Hand vor den Mund.
Ihre Mutter! Eine Duchess! Und noch dazu die keines Geringeren als des Dukes of
Perrin! Natürlich hatte Gigi sich gedacht, dass etwas zwischen den beiden
vorging, aber sie hätte niemals mit einer Hochzeit gerechnet.
»Ist dir klar, was das
bedeutet?«, erkundigte sich Camden.
»Dass sie gesellschaftlich nun über
uns beiden steht?« Gleichermaßen erstaunt und glücklich schüttelte sie den
Kopf.
»Dass der Duke of Perrin in neun
Monaten Großvater wird.«
Bei der Bemerkung musste sie heftig
lachen. Die Vorstellung war einfach zu köstlich. Zärtlich zog sie Camden an sich
und küsste ihn. »Weißt du eigentlich, dass du die Liebe meines Lebens
bist?«
»Ja, von Anfang an. Aber ist dir
klar, dass du meine große Liebe bist?«
Selig schmiegte sie den Kopf an
seine Schulter. »Jetzt schon.«
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