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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Luft. Sheylah konnte sie fast greifen. „Zu schade, denn ich werde sie dir nicht geben“, sagte Andrey. „Ihr werdet sie mir geben“, erwiderte Sou. Sheylah hörte, wie weitere Bogen gespannt wurden, bereit zum Abschuss. Doch Andrey hob erneut die Hand und hielt sie zurück. Sheylah wusste nicht recht, was sie von ihm halten sollte. Er sah zwar aus wie ein Mensch, hatte aber nichts Menschliches an sich. Allein seine Haltung: So reglos und starr hatte sich Sheylah immer Vampire vorgestellt. Weder bewegte er sich noch blinzelte er, er atmete scheinbar nicht einmal. Jedes andere Geschöpf hätte irgendein Lebenszeichen von sich gegeben, er tat nichts dergleichen. Hätte er nicht ab und zu etwas gesagt, hätte sie ihn für eine Statue gehalten. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, blinzelte er im nächsten Moment und atmete tief durch. Sheylah starrte ihn verwirrt an. „Vielleicht können wir uns auf etwas einigen, ehe wir zu den Schwertern greifen“, schlug Andrey vor. Sou legte den Kopf schräg und schaute nun endlich zu Andrey. Sheylah war es, als wäre eine große Last von ihr genommen, jetzt, wo sein Blick nicht mehr auf ihr ruhte. „Ich denke, wir haben uns schon geeinigt.“ Andrey atmete verärgert aus, er schien die Geduld zu verlieren. „Was willst du von ihr?“ „Ich will gar nichts von ihr.“
    Ungeduldig mischte sich Djego ein. „Du hast doch eben gesagt, du willst sie haben und jetzt behauptest du das Gegenteil?“ „Ihr seid ein guter Zuhörer, edler Ritter“, spottete der Dämon und Djego lief vor Wut rot an. Sheylah konnte nicht anders, als über seine Bemerkung zu lachen. Sie verstummte jedoch, als sie in die Gesichter der anderen blickte. Als sie beschämt zu Boden schaute, sah sie noch, wie Sou ihr kaum merklich zuzwinkerte. Sie konnte nicht anders, irgendwie fand sie ihn sympathisch. „Sou, wenn du uns nicht sagen kannst, was du von ihr willst, bitte ich dich, zur Seite zu treten. Wir haben eine wichtige Reise vor uns“, sagte Andrey. „Ich weiß, wer ihr seid und was ihr vorhabt“, sagte er und machte drei Schritte rückwärts. Genau im richtigen Augenblick, denn Andrey, Djego und Berger hatten ihre Waffen gezogen. Jetzt war Sheylah sich sicher, dass er Gedanken lesen konnte. „Nein, ich bin nicht auf Morthons Seite und ich will euch auch nicht aufhalten“, antwortete er auf eine unausgesprochene Frage. Sheylah hatte das Spielchen allmählich satt, also ergriff sie das Wort. Vielleicht antwortete er nur auf ihre Fragen. „Sag, was willst du von mir?“ Als sie zu ihm sprach, leuchteten seine Augen interessiert auf. „Du hast von dem Wasser getrunken und seitdem geht es dir schlecht.“ Als wenn sich ihr Körper daran erinnerte, wurde ihr augenblicklich schwindlig. Einige sahen sie neugierig an, darunter auch Andrey. Ihr fiel ein, dass sie noch gar nicht dazugekommen war, ihm davon zu erzählen. „Warum hast du mir nichts gesagt?“, fragte er vorwurfsvoll. „Ich war noch nicht dazu gekommen, wir wurden ja von diesen Biestern angegriffen“, antwortete sie. Bevor Andrey etwas erwidern konnte und das hätte er bestimmt getan, ergriff Sou das Wort: „Ich habe euch beobachtet, seid ihr Nubis betreten habt, weil es meine Aufgabe ist, zu beobachten.“ „Dann bist du also ein Wächter?“, fragte Sheylah. „Etwas Ähnliches“, sagte er lächelnd. „Ich beobachte die Menschen, die Nubis passieren und sorge dafür, dass sie nicht lebend herauskommen, sollten sie schlechte Absichten haben.“ „Du tötest sie?“, fragte sie entsetzt. Er nickte und Sheylah fand ihn sogleich viel weniger sympathisch. Er legte den Kopf schräg und schaute sie neugierig an. „Lass es mich erklären, bevor du vorschnell über mich urteilst“, bat er. Einige Männer warfen ihm verwirrte Blicke zu. „Er kann Gedanken lesen“, erklärte Andrey, um sicherzugehen, dass es auch der Letzte begriffen hatte. „Was der einzige Grund ist, warum ihr noch lebt“, fuhr Sou fort. „Es war meine Aufgabe, die Geheimnisse von Nubis zu bewahren und sie vor den Menschen zu schützen, bis sie von dem Wasser getrunken hat. Jetzt bin ich frei.“ Er klang hocherfreut. „Frei? Heißt das, keine Macht kann dich mehr im Zaum halten?“, fragte Djego. Sou nickte feierlich. „Das ist nicht gut“, sagte Andrey. „Warum bist du mir gegenüber so feindselig? Weißt du, in gewisser Weise sind wir uns ähnlich“, sagte Sou an Andrey gewandt. „Das bezweifle ich“, entgegnete Andrey scharf.
    „Ich weiß, du tötest

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