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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Geschöpf davonrennen. Es wurde von zwei Harpyien gejagt und fauchte gereizt. Etwas an dem tigerähnlichen Geschöpf war merkwürdig, doch ehe Sheylah darüber nachdenken konnte, entdeckte sie Neela. Sie wurde ebenfalls von Harpyien angegriffen und verteidigte sich mit einem großen Krummsäbel. Bogen und Pfeilköcher lagen zu ihren Füßen und einige Pfeile waren bereits abgefeuert worden. Neela war wie eine afrikanische Einheimische gekleidet. Braunes, ledernes Top, ein kurzer Rock mit Federn dran und die Haare geflochten. Ihr Gesicht war vor Wut verzerrt, als sie auf die Biester einschlug. Sheylah schlich sich von hinten an, denn die Harpyien waren so auf Neela konzentriert, dass sie keine Notiz von ihr nahmen. Sie hatte schon mit dem Wurfmesser ausgeholt, als ein lauter Pfiff erklang und die Harpyien ihre Attacken einstellten. Neela sah verblüfft zu Sheylah, dann schaute sie an ihr vorbei. Sheylah drehte sich ebenfalls um und erblickte Sou, der die Harpyien mit einer Handbewegung fortschickte. Als diese sich in die Wälder zurückgezogen hatten, lief Sheylah zu Neela und drückte sie an sich.
    „Tut mir leid, dass ich nicht früher kommen konnte“, entschuldigte sich Neela. Sheylah wollte gerade antworten, als der sonderbare Tiger zwischen den Bäumen hervortrat. Sheylah wich einen Schritt zurück, dann betrachtete sie das Tier eingehender. Genaugenommen war es kein Tiger, sondern eine weiße Katze. Eine Katze, die weit größer war, als so manches Raubtier und eine, die ihr sehr bekannt vorkam. „Raqui?“, fragte sie verblüfft. Sie steckte ihr Schwert weg und trat an das Kalte Wesen heran. „Wow, du bist … gewachsen.“ „Je stärker die Macht des Schlüssels, desto größer werden wir“, erklang eine raue weibliche Stimme in ihrem Kopf. Also konnte sie nun auch Raquis Gedanken lesen, stellte Sheylah erfreut fest. Die Katze fauchte, als die Männer sie erreichten und einige ihre Bogen auf sie richteten. „Sofort aufhören!“, rief Sheylah und stellte sich schützend vor ihre Freunde. „Unfassbar, sie ist es wirklich!“, sagte Andrey und gebot seinen Männern Einhalt. „Sie gehören zu uns, steckt die Waffen weg“, befahl er und kam näher. Andrey strahlte über das ganze Gesicht, als er Neela in die Arme schloss. Dann sah er fasziniert zu Raqui auf und Sheylah glaubte, dass sie sich gedanklich unterhielten.
    Djegos begrüßte Neela wesentlich stürmischer und Sheylah konnte es den beiden nicht verdenken. Sie begegnete Andreys Blick, der voller Reue war, doch bevor er etwas sagen konnte, schnitt sie ihm das Wort ab und umarmte ihn. Sie wollte jetzt nichts hören, sondern einfach nur das Zusammensein ihrer Freunde genießen. Irgendwann ließ Andrey von ihr ab und stellte Berger und Neela einander vor. Neela reichte ihm lächelnd die Hand. „Es ist mir eine Freude, Euch kennenzulernen, Ritter von Lichtingen.“ Doch Berger schien ihre Begeisterung nicht zu teilen. Er starrte ihre Hand an, als graute es ihm davor, sie zu berühren. Andrey runzelte die Stirn und wechselte einen Blick mit Djego. Neela machte sich jedoch nichts daraus und wandte sich Sou zu. „Und wer ist euer sonderbarer Freund hier?“ „Das ist Sou, er … ist ein Dämon“, sagte Sheylah etwas verlegen, weil ihn niemand sonst vorstellte. „Und er kann Gedanken lesen“, fügte sie schnell hinzu, um ihre Freundin zu warnen. Neela nickte anerkennend und ließ sich von ihm die Hand küssen. Ja, dachte Sheylah, Sou mag tatsächlich nur Frauen . „Was ist passiert? Warum warst du am Tag unserer Abreise nicht in Torga?“, fragte Sheylah an ihre Freundin gewandt. „Ich werde es euch auf dem Weg nach Basa erzählen“, antwortete sie. „Nach Basa?“, fragten alle zusammen. „Natürlich, was dachtet ihr denn, warum ich hier bin? Ihr werdet schon sehnsüchtig erwartet.“ „Unser Zeitplan ist eng“, sagte Andrey. „Wir müssen in vier Tagen das Totengebirge passieren, um uns nach Guanell zu schleichen. Unsere Truppen werden an den Dunkelbergen für Ablenkung sorgen.“ Neela sah ihn an. „Von Basa ist es nur ein Tagesritt bis zum Gebirge und von dort wenige Stunden zu den Dunkelbergen. Ihr habt also mehr als genug Zeit. Außerdem seht ihr aus, als könntet ihr eine Pause gebrauchen.“
    Andrey dachte darüber nach und stimmte schließlich zu. Er schien jedoch nicht glücklich mit der Entscheidung zu sein, was Sheylah nicht ganz nachvollziehen konnte. In Basa konnten sie ihre Verwundeten heilen und die Vorräte auffüllen. Was

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