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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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von Oraya. Weil sich Sheylah nicht mehr im Totengebirge befand und es keine andere Lichtquelle gab, war die Dunkelheit erdrückend. Sie hatte keine Fackel bei sich und wusste auch nicht, wie man Feuer machte. Neela wusste es bestimmt. Sie hoffte, dass es ihren Freunden gut ging. Oh Gott und Sou! Der geköpft worden war! Konnte man so etwas als Unsterblicher überleben? Sie wusste es nicht und wollte keine Minute länger an diesem finsteren Ort verweilen. Ein letztes Mal wrang sie ihr Kleid aus, dann machte sie sich auf den Weg flussaufwärts zum Totengebirge.

Sheylah hörte es nicht, vielmehr spürte sie, dass sie verfolgt wurde. Doch als eine ihr bekannte Stimme in der Dunkelheit erklang, blieb ihr dennoch beinahe das Herz stehen. „Wo wollt ihr hin, Prinzessin?“ Er konnte es unmöglich sein, sie musste sich verhört haben! Langsam drehte sie sich herum und obwohl es immer noch dunkel war, konnte sie doch ganz deutlich sein Gesicht erkennen. Marces. „Was zum Teufel machst du hier?“, zischte sie und zog ganz langsam ihr Schwert. Als sein Blick auf ihr Schwert ging, grinste er überheblich und das gefiel Sheylah überhaupt nicht. Er hatte offensichtlich keine Angst vor ihr und wiegte sich aus irgendeinem Grund in Sicherheit. „Dasselbe wollte ich dich gerade fragen. Wir hatten dich erst morgen erwartet“, entgegnete er. „Wir?“, fragte Sheylah und Marces lachte. „Mein Gebieter und ich“, antwortete er belustigt. „Welcher Gebieter?“, fragte sie, um Zeit zu schinden. Denn natürlich war ihr klar, von wem er sprach. „Ich dachte, du wärst schlauer, Kind. Morthon natürlich, dein Uronkel.“ Er machte einen Schritt auf sie zu und Sheylah wich zurück. „Du hast ihm gesagt, dass wir kommen?“ „Allerdings und er hat dafür gesorgt, dass deine Männer gebührend empfangen wurden.“ „Du Schwein!“, rief sie und stürzte sich auf ihn. Blitzschnell zog er sein Schwert und parierte ihren Angriff mit Leichtigkeit. Für einen Moment war sie vor Schreck wie gelähmt. Marces war stärker als sie, was bedeutete, dass er nicht böse war und deshalb auch nichts vor Tarems Macht zu befürchten hatte. Er war ein Mensch, ein widerliches Schwein, aber ein Mensch. Gegen ihn hatte sie keine Chance, also machte sie einen Satz rückwärts und ließ ihr Schwert sinken. Marces lachte triumphierend. „So ist es gut“, sagte er grinsend und steckte sein Schwert weg. „Mein Gebieter sagte mir, dass ich nichts vor dir zu befürchteten habe, solange ich nicht die Essenz des Bösen in mich aufnehme.“ Sheylah spähte zum Totengebirge hinüber. Marces würde sie niemals zu ihren Freunden gehen lassen, er hatte wahrscheinlich den Befehl, sie nach Guanell zu bringen. Vielleicht sollte sie sich einfach geschlagen geben und ihn begleiten, damit sie ihn, wenn sich die Möglichkeit ergab, überwältigen konnte. „Meine Prinzessin“, sagte er gespielt höflich und deutete eine Verbeugung an. „Würdet ihr mich begleiten? Ihr Verehrer erwartet sie.“ Sheylah steckte das Schwert weg und lachte. Das schien ihn zu verwirren. „Was ist so lustig?“, fragte er argwöhnisch. „Ach gar nichts. Ich fragte mich bloß, ob du wirklich so machtbesessen bist, dass du das Wesentliche übersiehst.“ „Ich verstehe nicht“, sagte er ärgerlich. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass dich Morthon am Leben lässt, nachdem du mich ihm ausgeliefert hast. Er hat Furcht einflößende und finstere Kreaturen unter seinem Befehl, was soll er mit einem Menschen? Er hat dich doch bloß zu mir geschickt, weil meine Macht bei dir nicht wirkt.“ Marces überlegte tatsächlich einen Augenblick, dann breitete sich ein finsteres Lachen auf seinem Gesicht aus. „Mein Gebieter warnte mich vor deiner List. Er wusste, du würdest versuchen, mich gegen ihn aufzubringen, weil du mir meinen Ruhm nicht gönnst.“ „Welchen Ruhm?“, fragte Sheylah abwertend. „Den Ruhm, den ich erlangen werde, wenn ich dich ihm ausgeliefert habe. Ich werde reich belohnt werden, reicher, als du es dir je vorstellen kannst.“ Marces klang überzeugt. „Oh, ich kann mir durchaus vorstellen, wie die Belohnung ausfallen wird und ich gönne sie dir von ganzem Herzen, wirklich“, entgegnete sie. Wenn Marces den Sarkasmus verstanden hatte, so ließ er es sich nicht anmerken. „Um sicherzugehen, dass du seiner Bitte auch nachkommst, hat mir mein Meister ein paar Haustiere mitgegeben“. Die Art, wie er das Wort Haustiere betonte, gefiel ihr gar nicht. „Hektor, Vektor,

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