Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
Vom Netzwerk:
schmetterte sie eine Handvoll Lichtkugeln auf den Boden. Sie brachen auf und tauchten das Höhlensystem in grelles, stechendes Licht. Klagende Laute und unheimliche Schreie erklangen, dann war es still. Als sie die Augen aufschlug, waren die Wesen verschwunden und die Höhle von Rauchschwaden erfüllt. Morthon fehlte ebenfalls. Lange würde es aber bestimmt nicht so bleiben, deshalb rannten sie sofort weiter. „Das war Wahnsinn“, rief Neela, die neben ihr herrannte. Dann hatten sie den zweiten Tunnel passiert und gelangten ins Freie und mitten ins Kampfgeschehen.

DER LETZTE KAMPF

    Sheylah traute ihren Augen nicht, denn der Kampf hatte sich von den Dunkelbergen genau vor Morthons Tür verlagert. Als sie aus der Höhle gerannt kam, stolperte sie über die leblosen Körper der Höllenhunde. Als sie ihre Überraschung überwunden hatte, fiel ihr etwas Wichtiges ein. „Andrey“, sagte sie und fasste ihn am Arm. „Die Truhe von Guanell befindet sich in Torga.“ Doch er reagierte nicht. „Hast du gehört?“ Als er die Sprache wiedergefunden hatte, schüttelte er den Kopf. „Das ist unmöglich. Sie muss hier sein.“ Sie wollte es ihm erklären, stieß ihn aber zur Seite, als eine Riesenschlange nach seinem Kopf schnappte. Ihre Zähne bohrten sich stattdessen in Sheylahs rechte Schulter und sie schrie auf. Warum hatten es immer alle auf ihre rechte Seite abgesehen? Raqui verbiss sich in der Schlange und schüttelte sie wild umher. „Lasst euch nicht von dem Gift treffen“, rief Sheylah und fasste sich an die Schulter. Die Wunde war verheilt, ehe das Gift seine Wirkung entfalten konnte. Andrey kam auf Sheylah zu, wurde im nächsten Moment aber von einem Drachen in die Luft gehoben. Sheylah wandte mühsam den Blick ab und hielt nach Isaak Ausschau. Solange sie Tarem hatte, brauchte sie sich um Andrey nicht zu sorgen. Isaak war ein gutes Stück entfernt und wurde von zwei Drachen attackiert, wehrte sich aber meisterhaft. Dem einen biss er einfach den Hals durch und schleuderte ihn auf seinen Kumpanen. Beide stürzten zu Boden und standen nicht wieder auf. Isaak, dachte Sheylah so laut sie konnte und schon schnellte sein Blick zu ihr. Die Truhe von Guanell ist in Torga, du musst sie mir bringen. Anders als Andrey zweifelte Isaak nicht eine Sekunde an ihren Worten und dafür war sie ihm dankbar. Ohne ein Wort zu verlieren, machte er in der Luft kehrt und flog davon. „Das wird er niemals schaffen“, erklang Andreys Stimme hinter ihr. Seine Haare waren blutverklebt und in der Hand hielt er ein Stück des roten Drachenpanzers. „Wir müssen es wenigstens versuchen und Morthon solange beschäftigen“, gab sie zurück, dann stürzte sie sich auf den nächsten Gegner.
    Nach zwei Stunden war Morthon immer noch nicht aufgetaucht und Sheylah fragte sich, ob ihm die Lichtkugeln so sehr zugesetzt hatten oder er einfach abwartete, bis auch der letzte ihrer Männer gefallen war. Wenn das so war, musste er nicht mehr lange warten. Sheylah und ihre Freunde waren zwar zweifellos kampferprobt, aber weitaus in der Unterzahl. Arlindinho führte die letzten Basakrieger an und Djego hatte die Torger übernommen. Sie gingen strategisch vor, ließen immer nur eine gewisse Anzahl an Männern kämpfen, damit sich die anderen erholen konnten, aber die Zahl ihrer Feinde schien ins Unendliche zu gehen. Von den ursprünglichen achttausend Mann war deutlich weniger als die Hälfte übrig und der Rest schwand immer schneller. Auch dass Sheylah nicht sterben konnte, hieß offenbar nicht, dass sie nicht auch erschöpft wurde. Die Sonne würde in wenigen Stunden aufgehen und Sheylah fühlte sich entkräftet. Sobald sie einen Gegner eliminiert hatte, traten ein Dutzend neue an seine Stelle. Ihr Schwert war mittlerweile so blutverschmiert, dass an keiner Stelle mehr Metall durchschimmerte. Und genauso wie ihre Kraft waren auch fast alle Lichtkugeln aufgebraucht. Sie besaß nur noch drei Stück und allmählich glaubte sie auch nicht, dass Isaak vor dem Nachmittag wieder zurück sein würde. Abgesehen davon, musste er es erst einmal fertigbringen, in die Grabkammer des Königs einzudringen und die Truhe zu entwenden, denn niemand in Torga konnte seine Gedanken lesen und ihm bei seinem Auftrag helfen. Ein Schattenelf warf Sheylah zu Boden und versuchte, seine Zähne in ihr Fleisch zu hauen. Er schlug ihr das Schwert aus der Hand und drückte sie zu Boden. „Köstlich“, sagte er und wollte ihr die Zähne in den Bauch graben. Doch bevor er

Weitere Kostenlose Bücher