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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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zitterten. „Du weißt es wirklich nicht, oder? Schade, dass ich dich töten muss, du wärst sehr unterhaltsam gewesen.“ Seine Augen wurden wieder blau. „Sie ist nicht hier“, sagte er heiter lächelnd. „Was soll das heißen, sie ist nicht hier? Heißt das, ich habe den ganzen Weg umsonst gemacht?“, fragte sie fast hysterisch. Ein Schlag mit dem Hammer hätte ihr weniger zugesetzt. „So ist es. Dennoch möchte ich mich herzlichst bedanken, dass du mir Tarem ohne Widerstand gebracht hast.“ Sheylah bemerkte, wie sich Marces bewegte und vor die Tür stellte. Plötzlich kam ihr ein so unglaublicher Gedanke, dass sie ihn fast nicht auszusprechen wagte. „Mein Gott! Die Truhe von Guanell befindet sich in Torga!“ Morthon applaudierte. „In den Gräbern deiner Vorfahren“, bestätigte er. „Weswegen du Torga nie angegriffen hast“, sagte Sheylah langsam und schlug sich innerlich an die Stirn, weil sie erst jetzt darauf gekommen war. Morthon musste ihren inneren Monolog geahnt haben, denn er tröstete sie mit den Worten: „Mach dir nichts daraus, Sheylah. Du bist erst seit einem Monat in meiner Welt und hast es herausgefunden, die Torger jedoch in Jahrzehnten nicht.“ „Da bin ich aber beruhigt“, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Er lachte, dann wurden seine Augen wieder dunkel und alle Menschlichkeit wich aus seinem Gesicht. Dann geht es jetzt wohl los!, dachte Sheylah und zog ihr Schwert. Morthon machte einen Satz nach vorn, doch anstatt auszuweichen, schlug sie mit dem Schwert zu, so dass es an ihm war, abzuschwenken. Er fluchte und sprang zur Seite und Sheylah nutzte die gewonnenen Sekunden, um sich, soweit es ging, von ihm und Marces zu entfernen. Dieser stand immer noch vor der Tür und nahm ihr somit den Fluchtweg. Morthon gab seine Kampfhaltung plötzlich auf und lief zu seinem Waffenschrank.
    „Du bist besser, als ich dachte“, sagte er und holte eine große Streitaxt hervor, die er Marces zuwarf. Auf Sheylahs fragenden Gesichtsausdruck hin erklärte er: „Als Schlüsselträger sind wir nahezu gleichstark, weswegen sich der Kampf ewig in die Länge ziehen würde. Ich möchte den Vorgang etwas beschleunigen.“ Marces ließ den Kopf kreisen und die Schultern knacken. „Tut mir wirklich leid, Prinzessin“, sagte er grinsend und kam auf sie zu. „Hoffentlich verreckst du“, knurrte Sheylah und machte sich bereit. Sie wusste, dass sie gegen Marces keine Chance hatte, aber kampflos würde sie nicht untergehen. „Schlag ihr den Kopf ab“, befahl Morthon, dann zog er sich in eine Ecke zurück, um sie zu beobachten. Sheylah versuchte, den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken und begann zu zittern. Marces kam mit schweren Schritten näher. Vielleicht konnte sie sich seine Schwerfälligkeit zunutze machen, immerhin war sie ziemlich flink. Dann griff Marces an, doch die Axt sauste wie in Zeitlupe auf sie herab. Mühelos wich Sheylah ihr aus und hatte noch genug Zeit zu sehen, wie Morthon genervt dreinblickte. Dann brüllte er verärgert auf und funkelte zornig. Sheylah sah ihn erschrocken an. „Du hast doch gesagt, deine Freunde wären tot! Lügnerin!“ Sheylahs Herz schlug vor Erleichterung höher und ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, als sie die Schritte auch hörte. Sie waren ganz in der Nähe! Das Lachen verging ihr allerdings, als Morthon wütend zum Waffenschrank stampfte und eine Armbrust herausholte. „Jetzt schlag ihr verdammt nochmal den Kopf ab“, brüllte er zu Marces und schoss den ersten Pfeil ab. Der Raum bot zwar viel Platz, aber nicht genug, um dem Geschoss und der Axt auszuweichen. Der Pfeil bohrte sich in ihren rechten Arm und ihr Schwert fiel scheppernd zu Boden. Sheylah schrie auf und bückte sich gleichzeitig nach ihrer Waffe. Sie versuchte, sie mit der Linken aufzuheben, musste aber der Axt auswichen, die auf ihren Hals zielte. Marces grunzte wütend, als er sie erneut verfehlte und trat ihr in den Rücken. Sheylah stürzte zu Boden, warf sich aber noch in der Bewegung herum und schleuderte zwei Wurfmesser.
    Eins landete in Marces rechtem Schenkel, das andere in Morthons Gesicht. Sie hatte eigentlich seine Augen treffen wollen, stattdessen steckte das Messer nun in seiner Stirn. Marces schrie vor Schmerzen auf und taumelte zurück, doch Morthon lächelte nur. Er zog das Messer betont langsam heraus und setzte seine Armbrust erneut an. Sheylah fluchte, als ihr Plan nach hinten losging und versuchte sich aufzurappeln. Sie kauerte in einer Ecke,

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