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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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über deinen missglückten Annäherungsversuch lustig gemacht“, entgegnete sie lachend. „Wir?“, fragte Sheylah. „Raqui und ich“, antwortete Neela und erhob sich. Sie bot Sheylah einen Hocker an und setzte sich ebenfalls. „Wer ist Raqui?“ Neela deutete auf das Wesen. „Ihr kennt euch ja bereits“, fügte sie hinzu. „Ist sie größer geworden oder halluziniere ich?“, fragte Sheylah erstaunt. Als sie es das letzte Mal gesehen hatte, war es ein Kätzchen gewesen. Jetzt hatte es die Größe eines ausgewachsenen Katers - eines großen Katers. Das war ganze zwei Tage her! „Nein, Sheylah, du halluzinierst nicht. Raqui ist tatsächlich gewachsen.“ „Innerhalb von zwei Tagen?“, fragte sie ungläubig. „Innerhalb von zwei Tagen“, bestätigte Neela. Sheylah sah noch einmal genauer hin. Sie musste es sein, es sei denn, alle Katzen hier hatten so große Ohren und Pfoten. „Wie hast du uns überhaupt gefunden? Ich kann mich nicht erinnern, dir den Weg zur Küche gezeigt zu haben“, fragte Neela. „Na ja ich bin eine Weile im Schloss umhergewandert, dann habe ich euch gehört. Ich war ganze zwei Etagen über euch, stell dir das vor.“ Neela wirkte keineswegs überrascht. „Ja, deine Kräfte kehren jetzt immer schneller zurück.“ „Aber woher kommen diese Kräfte?“, fragte Sheylah verzweifelt. Sie verstand es einfach nicht. „Die Kraft geht von deinem Schlüssel aus, du bist der rechtmäßige Träger und je länger du in unserer Welt bist, desto stärker wird er. Dein Schlüssel wurde in dieser Welt erschaffen und hier wächst und gedeiht seine Macht. Wie du an Raqui sehen kannst, wirken sich die Kräfte aber nicht nur auf dich aus“, erklärte sie. Sheylah seufzte. „Aber wieso hat ausgerechnet mein Schlüssel solche Macht?“ Neela warf ihr einen mitleidigen Blick zu, doch ehe sie antworten konnte, kam ihr Sheylah zuvor. „Ich verstehe, du kannst es mir noch nicht sagen.“ Ihr Ton war bitter. „Es tut mir wirklich leid, Sheylah, du glaubst gar nicht, wie sehr.“ Sheylah beließ es dabei und wechselte das Thema. Nachhaken war offenbar zwecklos. „Warum hast du die Katze vorhin so angeschaut?“ Das Wesen fauchte und Sheylah zog hastig ihre Hand zurück. Hatte sie etwas falsch gemacht? „Sie mögen es gar nicht, wenn man sie wie Tiere behandelt. Es sind nämlich keine – nicht gänzlich zumindest. Du tätest gut daran, sie beim Namen zu nennen“, tadelte Neela. „Oh, tut mir leid, Raqui“, entschuldigte sich Sheylah und streckte besänftigend ihre Hand nach dem Wesen aus. Sofort schmiegte sich Raqui in ihre Hand und schnurrte leise. „Sie scheint mich zu mögen“, stellte Sheylah erleichtert fest. Sie hatte sonst nie viel mit Katzen am Hut gehabt. „Natürlich mag sie dich, du bist die Trägerin.“ Neela erhob sich und verschwand in einem Nebenraum. Kurze Zeit später kam sie zurück und reichte Sheylah einen Becher mit einer weißen Flüssigkeit gefüllt. Es war Milch. „Raqui gehört zu einer ganz besonderen Art von Tieren, zu den Kalten Wesen. Sie spüren, ob man gut oder böse ist und du wärst nicht Tarems Trägerin, wenn du nicht absolut rein wärst.“ „Rein“, wiederholte Sheylah belustigt und nahm einen großen Schluck. Sie würgte und hätte es beinahe wieder ausgespuckt, aber das wäre unhöflich gewesen. „Was ist das?“, brachte sie mühsam hervor. Nur mit größter Anstrengung schaffte sie es, die Flüssigkeit herunterzuschlucken. Sie schmeckte streng und fettig. Neela lachte: „Das ist Ziegenmilch, sie stärkt die Nerven.“ Sheylah stellte den Becher ab und versuchte möglichst, nicht das Gesicht zu verziehen. „Du sagtest eben Kalte Wesen, das hört sich irgendwie schlecht an.“ Neela nickte. „Normalerweise denkt man bei der Bezeichnung sofort an die Skintii, aber die echten Kalten Wesen gab es schon lange vor ihnen. Sie werden so genannt, weil ihre Augen so intelligent und kalt wie die der Menschen sind. Und das nicht ohne Grund, sie sind weitaus weiser als wir und können sogar mit uns kommunizieren.“ „Wie das?“, wollte Sheylah wissen. „Ich habe fast mein ganzes Leben dafür gebraucht“, erzählte Neela. Sie winkte Raqui zu sich auf den Schoß, diese gehorchte. „Es liegt hauptsächlich daran, dass man erst einmal ein Kaltes Wesen finden muss, sie sind nämlich sehr scheu Menschen gegenüber. Des Weiteren müssen sie es auch wollen, aber du hast es im Blut oder besser gesagt im Schlüssel. Du kannst mit jedem Kalten Wesen kommunizieren

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