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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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waren?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und Sie wollen sie nun bestrafen, indem Sie sie zwingen, die Trümmer zu beseitigen?«
    »So ungefähr.«
    »Sie gehen ein großes Risiko ein, Mr. Diamond. Ein einfältiger Mitarbeiter ist gefährlicher als ein gescheiter Gegner.«
    »Das ist meine Sache.«
    »Gewiss. Nun gut, Ihre Leute erledigen den Auftrag in Rom unvollständig und machen dabei sehr viel Dreck. Im Grunde sollten Sie froh sein, dass sie überhaupt etwas erledigen konnten. Bei dieser Kombination von arabischer Intelligenz und CIA -Kompetenz können Sie von Glück sagen, dass die Burschen nicht den falschen Flughafen erwischt haben. Aber das ist, wie Sie richtig bemerkten, Ihre Sache. Irgendwann – vermutlich als der Überfall in Washington rekapituliert wurde – fanden Sie heraus, dass die Israelis gar nicht nach London wollten. Sie hatten Flugtickets nach Pau bei sich. Und Sie entdeckten, dass eines der Zellenmitglieder, jene Miss Stern, mit der Sie vorhin gegessen haben, von Ihren Killern übersehen worden war. Ihr Computer konnte eine Verbindung zwischen Asa Stern und mir nachweisen, und das Flugziel Pau bestätigte Ihren Verdacht. War es so?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Gut. Das wäre die Vorgeschichte. Jetzt ist der Ball, glaube ich, in Ihrem Feld.«
    Diamond hatte sich noch nicht entschieden, wie er sein Anliegen vortragen sollte und welche Kombination von Drohungen und Versprechungen am ehesten geeignet wäre, Nikolai Hel zu neutralisieren. Um Zeit zu gewinnen, deutete er auf ein Paar Pistolen mit merkwürdig gebogenem Griff, der an altmodische Duellwaffen erinnerte, und mit Neun-Zoll-Doppelläufen, die sich an der Mündung trichterförmig verbreiterten. »Was ist denn das?«
    »Schrotpistolen, sozusagen.«
    »Schrotpistolen?«
    »Ja. Ein holländischer Industrieller hat sie eigens für mich anfertigen lassen. Ein Dankgeschenk für einen sehr heiklen Auftrag, bei dem ich seinen Sohn befreien sollte, der von molukkischen Terroristen in einem Eisenbahnzug gefangen gehalten wurde. Wie Sie sehen, hat jede Pistole zwei Hämmer, die gleichzeitig auf spezielle Schrotpatronen mit schweren Ladungen aus Fünf-Millimeter-Kugeln fallen. Sämtliche Waffen in diesem Raum sind jeweils für eine bestimmte Situation konstruiert worden. Diese hier zum Beispiel sind für Nahschüsse im Dunkeln bestimmt oder um beim Eindringen in ein Haus ein Zimmer voller Menschen in Sekundenschnelle auszuschalten. Bei zwei Meter Abstand von der Mündung bestreuen sie eine Fläche von einem Meter Durchmesser.« Hels flaschengrüne Augen musterten Diamond aufmerksam.
    »Beabsichtigen Sie, den Abend mit Gesprächen über Waffen zu verbringen?«, fragte er dann.
    »Nein. Ich vermute, Miss Stern hat Sie gebeten, ihr bei der Beseitigung der Septembristen, die jetzt in London sind, zu helfen?«
    Hel nickte wortlos.
    »Und sie hielt es für selbstverständlich, dass Sie ihr helfen würden – wegen Ihrer Freundschaft mit ihrem Onkel?«
    »Sie war dieser Ansicht.«
    »Und was beabsichtigen Sie zu tun?«
    »Ich beabsichtige, mir Ihre Offerte anzuhören.«
    »Meine Offerte?«
    »Das machen Kaufleute doch, nicht wahr? Offerten?«
    »Ich würde es nicht direkt als Offerte bezeichnen.«
    »Wie würden Sie es dann nennen?«
    »Ich würde von der Vorlage einer Abschreckungsaktion sprechen, die zum Teil bereits in Kraft getreten ist, zum Teil abrufbereit steht, für den Fall, dass Sie so töricht sein und versuchen sollten, uns zu behindern.«
    Hels Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das seine Augen nicht teilten. Er machte eine kreisende Handbewegung, die Diamond aufforderte fortzufahren.
    »Ich gebe zu, dass es unter anderen Umständen weder die Muttergesellschaft noch die arabischen Länder, denen wir eng verbunden sind, kümmern würde, was mit diesen mordlustigen Irren von der PLO geschieht. Aber innerhalb der arabischen Gemeinschaft herrschen im Augenblick kritische Zeiten, und die PLO ist zu einer Art Banner geworden, um das sich andere scharen, mehr zu einer Frage der Public Relations als des privaten Engagements. Aus diesem Grund ist die Muttergesellschaft verpflichtet, sie zu schützen. Und das heißt, dass man Ihnen nicht gestatten wird, die Leute auszuschalten, die diese Maschine in London entführen wollen.«
    »Und wie will man mich daran hindern?«
    »Erinnern Sie sich, dass Ihnen einmal mehrere Tausend Morgen Land in Wyoming gehörten?«
    »Darf ich annehmen, dass das Tempus, das Sie wählen, kein grammatikalischer Lapsus ist?«
    »Ganz

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