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Shimmer

Shimmer

Titel: Shimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Seite stehen konnten, doch seine Frau hatte ihn daran erinnert, dass »zu Hause« für eine Einundzwanzigjährige bisweilen zu eng war, zumal, wenn sie ein wenig Freiraum brauchte, um ihren Schmerz hinauszuheulen.
    »Ganz zu schweigen davon, einen paranoiden Cop als Dad zu haben«, hatte David Becket hinzugefügt, »der sofort nach einem Überwachungsteam schreit, sobald Cathy auch nur in die Nähe von jemandem kommt, der in den nächsten drei Jahrzehnten Ärger für sie bedeuten könnte .«
    »Bin ich wirklich so schlimm?«, hatte Sam seinen Vater gefragt.
    »Du willst sie einfach nur in Sicherheit wissen«, hatte David erwidert. »Das wollen wir alle, mein Sohn.«
    Und Cathys Reisepläne hatten gut durchdacht geklungen. Außerdem hätte sie die Erlaubnis ihrer Eltern ja gar nicht mehr gebraucht. Und selbst wenn es anders gewesen wäre: Grace und Sam hatten gewusst, dass sie ihre Tochter gehen lassen mussten, denn nur so konnten sie darauf hoffen, sie irgendwann zurückzubekommen.
    So war Cathy nun an der Westküste, wo sie als Trainerassistentin am College von Sacramento arbeitete. Anschließend würde sie in mehreren Sommertrainingslagern für Leichtathletik in Kalifornien arbeiten und trainieren.
    Und jedes Mal, wenn Grace einen ihrer Küchenschränke öffnete, sah sie eine Box mit dem Lieblingsmüsli ihrer Tochter – Honey Graham Life – und vermisste sie mehr denn je.
    Doch Cathys Zimmer stand nun Claudia zur Verfügung.

5
     
    Ein kleines Team von Detectives klapperte bereits jedes Wohngebäude, jedes Hotel und jedes Geschäftshaus mit Blick auf den Ocean Drive zwischen Fünfter und Fünfzehnter Straße ab. Auch die Promenade, die Dünen und der Strand wurden abgesucht. Die Detectives hielten nach Überwachungskameras Ausschau und versuchten, mit jedem Anwohner, Arbeiter und Touristen zu sprechen, den sie in der Nähe finden konnten.
    »Lass uns zuerst zum ›Strand‹ runtergehen«, sagte Sam zu Beginn der Aktion, da dieses Boutique-Hotel zwischen Zehnter und Elfter Straße direkt dem Strand gegenüberlag. Außerdem war es eines der wenigen Gebäude in diesem von Art Deco geprägten Viertel, das über Balkone verfügte – und über ein Dach, das als einer der besten Aussichtspunkte für die Feuerwerke in South Beach galt.
    Und vielleicht auch für Morde.
    Aber sie fanden nichts, auch nicht im »Viktor«. Nirgendwo hatte jemand ihnen etwas Nützliches zu erzählen; allerdings hatten Sam und Martinez unter den gegebenen Umständen auch nicht damit gerechnet.
    »Mildred will mit dir sprechen, Sam«, informierte ihn Detective Beth Riley gegen elf Uhr, als sie und Mary Cutter – eine kleine, attraktive Frau, mit der Martinez vor ein paar Jahren eine kurze, aber ausgesprochen angenehme Beziehung gehabt hatte – ins Großraumbüro des Dezernats für Gewaltverbrechen traten.
    Sam stellte die Antennen auf. »Wo und wann?«
    »Üblicher Ort, übliche Zeit, hat sie gesagt«, antwortete Cutter.
    Also gegen Mittag im Lummus Park auf einer von Palmen beschatteten Bank.
    »Glaubst du, sie hat irgendwas?«, fragte Martinez.
    Es gab keinerlei Bitterkeit zwischen ihm und Cutter, obwohl es genau die Furcht davor gewesen war, die sie beide dazu getrieben hatte, die Beziehung zu beenden, bevor sie zu ernst wurde. So gab es im Augenblick keine besondere Frau in Martinez’ Leben, und er behauptete, so gefiele es ihm auch. Er müsse sich um niemanden Tag und Nacht sorgen, und niemand müsse Angst um ihn haben.
    »Das hat sie nicht gesagt«, antwortete Cutter.
    Obdachlose waren oft von großem Interesse für die Ermittler, doch nur selten als Verdächtige. Da sie fast überall anzutreffen waren, dienten sie häufig als Zeugen oder verfügten über Beweismittel oder nützliche Informationen.
    Mildred Bleeker war eine Pennerin von schwer zu schätzendem Alter, die mit ein paar Cops vom Miami Beach Police Department eine Beziehung gegenseitigen Respekts pflegte. Als Gegenleistung für deren Höflichkeit – und gelegentlich eine Flasche Manischewitz Concord Grape – hatte Mildred nie sonderlich viel Skrupel gezeigt, wenn es darum ging, die Polizei dann und wann mit Informationshäppchen bei Gewaltverbrechen zu versorgen, vor allem, wenn Drogen im Spiel waren.
    Allerdings hatte Mildred ihre Präferenzen, und eine Zeitlang war ihr Liebling ein Streifenpolizist mit Namen Pete Valdez gewesen. Doch Valdez hatte das Dezernat vor ein paar Monaten verlassen; seitdem neigte Mildred zu Sam.
    »Ich habe von Ihren Problemen gehört,

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