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Shining Girls (German Edition)

Shining Girls (German Edition)

Titel: Shining Girls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Beukes
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Eins-Vier-Eins-Eins-Eins-Eins. Man würde annehmen, er wäre ein bisschen begeisterter darüber, dass seine Mannschaft gewonnen hat.
    «Sorry», sagt sie, «ich war was trinken.»
    «Mit Fred?»
    «Nein, du Blödmann. Hör auf, darauf rumzureiten. Mit einer Redakteurin von
Screamin
’. Sie ist an meinem Mord-Tagebuch interessiert.»
    «Hältst du das wirklich für eine gute Idee? Bei allem, was du sowieso schon am Laufen hast?» Gibt es unterschiedliche Grade der Neutralität? Er versucht, einen Gang höher zu schalten. Das hat er bei Fernsehreportern schon gesehen. Höflich desinteressiert, aber eine Augenbraue gehoben.
    «Das ist auf lange Sicht geplant. Ich kann es schicken, wenn es fertig ist. Falls es fertig wird. Wenn mir danach ist.»
    «Dann erzähl mir, wie es bei der Lady mit der Baseballkarte war.»
    «Total deprimierend, ehrlich gesagt. Sie wohnt eigentlich nicht in einer Seniorenresidenz. Es ist mehr so eine Art Pflegeheim. Ihr Mann war dort, um mich kennenzulernen. Kommt aus Ghana. Hat ein Restaurant in Belmont. Er sagt, sie hat schon früh Alzheimer bekommen, dabei ist sie erst Anfang sechzig, schätze ich. Sie hat die Veranlagung geerbt. Ihr Verstand schaltet sich ein und wieder aus. An manchen Tagen ist sie ganz klar im Kopf und an anderen völlig weggetreten.»
    «Und als du bei ihr warst?»
    «Nicht so toll. Wir haben Tee getrunken, und sie hat mich immer Maria genannt, nach einer Frau in dem Literaturkurs im Erwachsenenbildungszentrum, wo sie unterrichtet hat.»
    «Autsch.»
    «Aber ihr Mann war toll, wir haben uns danach noch ungefähr eine Stunde weiterunterhalten. Es ist, wie es in dem Brief steht. Ihre Mutter wurde 1943 ermordet, ein richtig grausiger Fall, und als die Cops endlich vorbeigekommen sind, um der Familie ihre Sachen zu bringen, war darunter eine Baseballkarte, die sie bei der Leiche gefunden hatten. Die Sachen waren dann lange bei ihrer Tante und ihrem Onkel, und als die beiden gestorben sind, hat sie die Karte bekommen.»
    «Und welche Karte war es?»
    «Warte mal, ich habe in dem Pflegeheim die Frau vom Empfang dazu überredet, mir eine Kopie zu machen.» Das Geräusch von Papier, das aus einer Tasche gekramt wird. «Hier. Jackie Robinson. Brooklyn Dodgers.»
    «Unmöglich», sagt er automatisch.
    «Das steht aber drauf.» Sie klingt abwehrend.
    «Und die Mutter ist 1943 gestorben?»
    «Ja. Ich habe auch eine Kopie vom Totenschein. Ich weiß, was du sagen willst. Ich weiß, wie unwahrscheinlich es ist. Aber hör mir erst mal bis zum Ende zu. Es hat schon früher Mordpartner gegeben, stimmt’s? Die Hillside Strangler waren Cousins, die in L. A. zusammen Frauen vergewaltigt und erwürgt haben.»
    «Wenn du es sagst.»
    «Du kannst es mir ruhig glauben. Ich glaube, so etwas ist es. In meinem Fall. Es könnte ein Vater-Sohn-Gespann sein. Ein älterer Psychopath, der einen jüngeren anlernt. Verwandt müssen sie auch nicht unbedingt sein, schätze ich. Er könnte inzwischen neunzig sein, er könnte tot sein – was die Fingerabdrücke erklären würde, die auf dem Feuerzeug gefunden wurden, oder? Aber sein Partner setzt die Tradition fort, etwas bei der Leiche zu hinterlassen. Vintage-Killer, im Plural, Dan. Der Jüngere der beiden hat mich angegriffen und Julia Madrigal und wer weiß, wen sonst noch alles. Ich mache mich an die Kartons aus den früheren Jahren, die wir weggestellt haben. Das könnte ewig lang zurückreichen.»
    «Tut mir leid, Kirby, aber das stimmt nicht», sagt er, so sanft er nur kann.
    «Wieso denn?», will sie wissen.
    Dan seufzt. «Weißt du, was ein Geister-Baseballspieler ist?»
    «Vermutlich nicht das, was man denkt. Keine Horrorfilm-Version von der Spielerbank. Der Totenschädel-Feldspieler, der Teufel, der den brennenden Höllenball …»
    «Ganz genau», schneidet er ihr das Wort ab.
    «Ich glaube nicht, dass ich hören will, was du zu sagen hast.»
    «Vermutlich, und das ist schade. Der berühmteste Geister-Baseballer ist ein Typ namens Lou Proctor. Er hat in Cleveland im Telegrafenamt gearbeitet und 1912 seinen eigenen Namen in den Spielbericht der Indians eingefügt.»
    «Aber er hat nicht existiert.»
    «Als reale Person schon, aber nicht als Baseballspieler. Es war ein Scherz. Sie haben es 1987 festgestellt und ihn aus den Berichten gestrichen. Seine fünfzehn Minuten Ruhm haben bei ihm siebenundfünfzig Jahre gedauert. Es gab noch andere Geisterspieler, die nicht vorsätzlich entstanden sind, sondern durch schlampige Berichterstattung, falsch

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