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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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geht weiter, dachte Montoya und warf einen Blick auf die Uhr. Er fuhr am Jackson Square und der St. Louis Cathedral mit ihren drei hoch in den blauen, leicht nebelverhangenen Himmel ragenden Türmen vorbei. Leute schoben Kinderwagen, führten Hunde aus, lachten und kauften ein, sich offenbar nicht bewusst, dass ihr Leben in Gefahr war, dass ein Mörder in den Straßen sein Unwesen trieb, dass die Heiterkeit dieses Morgens nur eine Tarnung für etwas Düsteres und Grauenhaftes war.
    Du musst ihn an weiteren Morden hindern. Du bist ein guter Cop, das weißt du selbst, also schnapp dir den Kerl und rette Maria. Um Gottes willen, beeil dich. Lass nicht zu, dass dieser Dreckskerl noch einen Menschen umbringt
.
    Er parkte in der Nähe der Wache am Straßenrand und eilte in das Gebäude. Im ersten Stock begegnete er Lynn Zaroster.
    »Hey«, sagte sie, zog ihre Jacke aus und hängte sie über die Rückenlehne des Stuhls in ihrer Büronische. »Hast du die Nachrichten gehört? Billy Zachary Furlough ist verschwunden.«
    Er erstarrte. »Mach keine Witze.«
    »Mach ich nicht. Die Ehefrau hat ihn vermisst gemeldet, aber wir glauben, dass die letzte Person, die ihn gesehen hat, das Grundstück erst gegen acht Uhr gestern Abend verlassen hat. Offenbar haben der Reverend und seine Gattin getrennte Schlafzimmer; er bleibt für gewöhnlich über Nacht in seinem Bürokomplex auf dem Grundstück. Noch sind die vierundzwanzig Stunden nicht verstrichen, aber wegen der Morde in der letzten Zeit knien wir uns jetzt schon rein. Brinkman und Conway sind mit einem Vertreter der FBI-Außenstelle in Furloughs Haus.«
    »Scheiße«, sagte Montoya. Ihm war übel. »Meine Tante ist auch verschwunden. Aus dem Kloster.«
    »Wie bitte?«
    »Meine Tante ist Nonne. Sie ist gestern Abend gegen acht Uhr zum letzten Mal gesehen worden.«
    »O Gott.« Sie schnappte sich ihre Jacke. »Ich fahre raus.«
    »Ich war gerade dort.«
    »Bist du wahnsinnig? Du kannst nicht ermitteln, wenn Angehörige betroffen sind …«
    »Es war nicht offiziell«, fiel er ihr ins Wort. »Ich war zufällig der erste Angehörige, der benachrichtigt wurde, und bin zufällig auch Cop. Ja, ich habe ein paar Fragen gestellt. Ja, ich habe mir Notizen gemacht. Ja, ich habe mir ihr Zimmer angesehen. Ja, ich habe der Mutter Oberin nahe gelegt, das Zimmer abzusperren. Ich schätze, wir werden mit dem hiesigen Sheriffbüro zusammenarbeiten müssen.«
    Stirnrunzelnd stieß sie den Arm bereits in den Jackenärmel.
    »Du glaubst jetzt schon, dass wir deine Tante zusammen mit Billy Zachary Furlough finden.«
    »Yin und Yang«, sagte Montoya.
    Zaroster schaute ihn lange an. »Erklär mir das.«
    »Sieh dir die anderen beiden Opferpaare an: Eine Person ist das direkte Gegenteil der anderen. Es wird der Anschein erweckt, dass die Frau die Mörderin ist, vollständig bekleidet, so verschieden von dem anderen Opfer wie nur möglich. Und so würde es auch bei meiner Tante und Billy Zachary Furlough aussehen. Beide haben mit der Kirche zu tun, der eine aufs Äußerliche bedacht, ostentativ, die andere eine Frau, die Nonne wurde, um ein ruhiges, friedliches Leben mit Gott zu führen.«
    »Was ist das? Die Regeln des Taoismus oder irgendeine östliche Philosophie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie schob ihre Glock in ihr Schulterhalfter. »Vielleicht ist es an der Zeit, mal ein bisschen in dieser Richtung zu büffeln.«
     
    Das Begräbnis war anstrengend gewesen. Abby und Zoey hatten mit ihrem Vater und Charlene in einer der hinteren Bankreihen gesessen und zugehört, wie der Geistliche Lukes Vorzüge pries. Trauergäste schnieften und ein paar enge Freunde legten Zeugnis darüber ab, was für ein rundherum prima Kerl er gewesen war. Abby erkannte ein paar von seinen Kollegen vom WSLJ, einige Freunde, die sie nach der Scheidung aus den Augen verloren hatte, und ein paar gemeinsame Bekannte.
    Montoya war ebenfalls anwesend. Er beobachtete die Leute, und als die Trauergäste aus der Kirche strömten, stellte er sich in der Nähe der Kirchenstufen auf. Nachrichtenteamswarteten draußen, und mehrere Reporter schwangen Mikrofone und sprachen in die Kameras auf den Schultern der Kameraleute. Dann zerstreute sich die Menge.
    Abby und Zoey hatten ein paar Stunden mit ihrem Vater und Charlene zugebracht, bis die neue Mrs. Chastain nach ein paar vielsagenden Blicken auf die Uhr darauf bestand, dass es Zeit sei zu gehen, und ihren leidenden Gatten pflichtschuldigst im Rollstuhl zu ihrem Cadillac schob. Abby und

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