Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
dir.«
    »Du machst Witze.«
    »Ich nahm an, dass du mich auf diese Weise zu dir rufen wolltest, du weißt schon, ohne über deinen Schatten springen zu müssen.« Zoey stippte ihren Brotstick in eine winzige Butterrosette.
    »Wenn ich dich gebraucht hätte, dann hätte ich angerufen. Das weißt du doch.«
    »Nun … ich weiß nicht … dann hat vielleicht Dad den Brief geschickt.«
    »Dad?« Abby hob das Blatt Papier auf und wedelte damit vor Zoeys Gesicht hin und her. »Wie hätte er ihn zur Post bringen sollen?«
    »Vielleicht hat Charlene es für ihn getan.«
    »Warum hat er dann nicht einfach selbst unterschrieben? Was soll dieses Katz-und-Maus-Spiel? Überhaupt, er hätte doch anrufen können, wie ein normaler Mensch!«
    »Dann fällt mir nichts mehr ein.« Zoey fühlte sich in die Defensive gedrängt. Kleine Sorgenfältchen gruben sich zwischen ihren Brauen ein. »Hör zu, wir sollten das Thema jetzt erst einmal ruhen lassen. Über den verdammten Brief reden wir später.« Sie zupfte das Blatt Papier aus Abbys Hand und schob es zurück in den Umschlag. Die Serviererin trat wieder an ihren Tisch.
    »Haben Sie schon gewählt?«, fragte sie liebenswürdig und zückte ihren Bestellblock. Sie warf einen Blick auf Abby und fuhr fort: »Oder brauchen Sie vielleicht noch ein paar Minuten, um sich zu entscheiden?«
    Zoey, die nebenbei die Speisekarte überflogen hatte, sagte: »Ich nehme den Eisbergsalat mit Shrimps, karamellisierten Zwiebeln und Käsedressing extra … Oh, und vielleicht noch die Shrimpssuppe.«
    Die Serviererin wandte sich Abby zu, der der Appetit vergangen war. Wer hatte Zoey den anonymen Brief geschickt?
    »Abby?«, sagte Zoey und ließ den Blick von der Serviererin zu ihrer Schwester wandern. »Weißt du schon, was du essen möchtest?«
    Ich will, dass diese ewigen Fragen ein Ende haben, dass Schluss ist mir dieser Geheimniskrämerei …
    Abby schaute in die Speisekarte und versuchte, sich zu konzentrieren.Bildete sie es sich nur ein oder hatten mehrere Leute an den benachbarten Tischen aufgehört zu essen und starrten sie an?
Reiß dich zusammen, Abby. Mach keine Szene. Du wirst der Sache auf den Grund gehen.
    Ihre Hände zitterten, und sie legte sie ineinander verschränkt in den Schoß.
    »Vielleicht brauchen wir doch noch ein paar Minuten«, sagte Zoey.
    Abby sah ihre Schwester flüchtig an und bestellte das erste Gericht auf der Speisekarte, das ihr ins Auge fiel. »Ich nehme den Spinatsalat mit gegrillten Shrimps. Mit dem Hausdressing.«
    Sie wartete, bis die Serviererin gegangen war, dann nahm sie Zoey wütend ins Visier. »Du hättest mir früher von dem Brief erzählen sollen.«
    »Ich wollte die Beerdigung abwarten.«
    »Also wusstest du, dass ich mir Gedanken machen würde?«
    »Dass du dir noch
mehr
Gedanken machen würdest.« Zoey hob den Blick zur Decke, unter der Ventilatoren sanft für kühlere Luft sorgten.
    Abby hatte keine Lust mehr, um den heißen Brei herumzureden. »Wann willst du mir endlich von dem Tag berichten, an dem Mom gestorben ist?«
    Zoey starrte auf die Tischdecke.
    »Zoey!« Abby beugte sich zu ihr vor.
    Ihre Schwester schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Dann atmete sie tief durch und griff nach ihrem Glas mit süßem Tee. »Gut … Ich sollte es dir eigentlich nicht sagen, aber …«
    »Warum nicht? Was ist passiert? Wer hat gesagt, dass du es mir nicht sagen sollst?«
    »Die Ärzte.
Deine
Ärzte, Abby. Die dich gleich nach Moms Tod behandelt haben.«
    Ein dumpfer Ton hallte in Abbys Kopf wider. Sie ballte die Hände auf den Knien zu Fäusten. »Sag’s mir«, verlangte sie kreidebleich.
    Angesichts von Abbys Reaktion zögerte Zoey. »Vielleicht ist das hier nicht der richtige Ort.«
    »Sag’s mir!«, wiederholte Abby gepresst.
    »Okay, okay. Also, an dem Tag hattest du offenbar eine Art Blackout. Aufgrund des emotionalen Traumas. Dad sprach mit den Ärzten und die sagten, das wäre nicht ungewöhnlich. Man nennt es emotionale Amnesie, und manchmal kommt die Erinnerung nach einiger Zeit zurück, manchmal aber auch … nicht.« Sie trank einen Schluck Tee.
    »Wie in meinem Fall.«
    »Genau.«
    »Und während der vergangenen zwanzig Jahre seid ihr, Dad und du, nie auf die Idee gekommen, dass ich es vielleicht wissen sollte?«
    »Man hat uns davon abgeraten, dir alles zu sagen«, erklärte Zoey schlicht.
    »Aber zwei Jahrzehnte sind seither vergangen!« Zorn wallte in Abby auf, doch sie kämpfte ihn mit aller Macht nieder.
    »Also, worum geht es, Zoey? Was

Weitere Kostenlose Bücher