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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch die Sendungen, die Berichte über die Mordfälle und über Lukes Beerdigung brachten.
    »Ich dachte, wir würden auch auf dem Bildschirm erscheinen. Schließlich bist du die Exfrau!«
    »Das ist doch krank.«
    »Nicht kränker, als diese alte Anstalt noch einmal aufzusuchen. Nur, damit du’s weißt«, sagte Zoey und nippte an ihrem Glas Riesling, »ich bin dagegen.«
    »Ich muss es tun.«
    »Weiß Montoya davon?«
    »Nein.«
    »Wirst du ihn anrufen?«
    »Und was soll ich ihm sagen? Dass ich den Drang verspüre, dorthin zurückzukehren, wo alles angefangen hat? Dass ich mich den Dämonen der Vergangenheit stellen muss, damit ich mit meinem Leben wieder vorankomme?«
    Zoey zuckte die Schultern. »In meinen Augen klingt das wie Psychoquatsch.«
    »Ich muss es tun«, wiederholte Abby.
    »Dann geh.« Zoey gab sich geschlagen.
    Abby atmete tief durch. »Du und Dad, ihr habt zwanzig Jahre lang gelogen. Das ist eine verflucht lange Zeit. Ich bin der Meinung, du könntest mir doch wenigstens ein paar Stunden gestatten, um das alles zu überwinden und …«
    Zoey leerte ihr Weinglas in einem Zug. »Worauf wartest du dann noch? Treib deine verdammten Dämonen aus.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Zoey stapfte in die Küche, öffnete den Kühlschrank, entnahm ihm die Weinflasche und entkorkte sie. »Vielleicht sollte ich einfach wieder nach Hause fliegen.«
    Abby betrachtete durch das Fenster die untergehende Sonne. »Ich habe jetzt keine Zeit zu reden, Zoey. Wenn ich zurück bin, unterhalten wir uns in aller Ruhe und trinken ein paar Gläser Wein zusammen, okay?«
    Zoey füllte ihr Glas und stopfte den Korken wieder in die Flasche. Sie seufzte. »Entschuldige, dass ich gemeckert habe. Ich habe immer noch mit dem Jetlag zu kämpfen und fürchte außerdem, dass ich irgendeine Krankheit ausbrüte. Die Frau, die im Flugzeug direkt hinter mir saß, hat so heftig gehustet, beinahe wäre die Lunge mit herausgekommen.«
    »Im Medizinschrank im Bad findest du Ibuprofen.«
    »Das hier reicht erst mal.« Zoey hob ihr Glas und trank einen Schluck. »Oder willst du, dass ich dich begleite?«, fragte sie zögernd.
    »Keine Angst. Das sollte ich allein hinter mich bringen.«
    »Na gut, aber nimm meine Waffe mit.«
    »Deine Waffe?«
    »Ja. Für gewöhnlich habe ich sie in meiner Handtasche, aber wegen der Sicherheitskontrollen am Flughafen musste ich sie in den Koffer packen. Moment.« Sie ließ ihr Glas auf dem Küchentresen stehen, lief auf Strümpfen den Flur hinunterund kam Sekunden später zurück, ein merkwürdiges Messer in der Hand.
    »Was ist das?«
    »Eine billigere Ausgabe des Pomeroy-Stiletts. Die Klinge springt heraus, wenn man auf diesen kleinen Knopf hier drückt. Siehst du …« Sie betätigte mit dem Zeigefinger das rote Knöpfchen. »Ein Springmesser.«
    Sie klappte die Klinge wieder ein und legte Abby die kleine Waffe in die Hand.
    »Okay«, sagte Abby leicht verunsichert. »Danke.« Sie ließ das Messer in ihre Tasche gleiten. Jetzt oder nie. Das Werkzeug und ihr Rucksack samt Handy und Kamera befanden sich bereits in ihrem Wagen. Sie hatte für alle Fälle auch das Pfefferspray, das sie seit fast zwei Jahren bei sich trug, aber noch nie hatte benutzen müssen, eingepackt. Auf dem Rücksitz lagen zudem noch eine Brechstange, eine Taschenlampe und eine Laterne.
    Hershey, die gesehen hatte, wie sie den Wagen belud, stand winselnd an der Tür und freute sich auf den Ausflug. Abby zögerte. Sollte sie den Hund mitnehmen? »Später geh ich mit dir raus«, versprach sie und tätschelte Hersheys Kopf. Dann wandte sie sich an Zoey. »Bis gleich. Mach Feuer im Kamin, und trink noch ein Glas Wein. Wenn ich in drei Stunden nicht zurück bin, alarmier die Polizei.«
    »Dann rufe ich Montoya an.«
    »Noch besser«, sagte sie und erwog, ihn selbst anzurufen. Doch wenn sie ihm sagte, was sie vorhatte, würde er bestimmt ausrasten. Er würde es genauso wenig verstehen wie Zoey.
    Abby stieg in ihren Honda und fuhr rückwärts aus der Garage.
    »… ganz recht. Überprüfe Lawrence DuLocs Alibis noch einmal, und bring alles in Erfahrung, was du über Simon Thaddeus Heller finden kannst. Ich weiß seine Versicherungsnummer«, sagte Montoya und rasselte, eine Hand am Steuer, die Nummer herunter. »Er hatte ein Verhältnis mit Faith Chastain, als sie Patientin in Our Lady of Virtues war. Wurde deswegen entlassen. Vermutlich ist er dann in den Westen gezogen. Wende dich an das FBI, vielleicht bekommen die schneller Zugang zu seinen

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