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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Er durfte sie nicht entkommen lassen. Konnte er beide Schwestern jetzt schon holen? Und was war mit dem Hund? Konnte er beide mit dem Elektroschocker oder mit Äther außer Gefecht setzen? Sie waren beide jung, sportlich, und wenn sie nicht gerade außer sich vor Angst waren, würden sie sich womöglich tatkräftig zur Wehr setzen.
    Die Lösung war ganz einfach.
    Er würde ihr Auto lahmlegen.
    Geräuschlos schlich er näher auf das Haus zu, stets darauf bedacht, sich gegen den Wind zu bewegen. Er scheuchte Drosseln und einen Hasen auf, der eilig davonhoppelte. Seinem Rucksack entnahm er das praktische kleine Taschenwerkzeug, das die Ursache für seine Schmerzen war, ließ Rucksack, Schlüssel und Fernglas zu Boden gleiten, nahmden Revolver an sich und schlich zur offenen Garagentür, in der ihr kleiner Honda sichtbar war.
    Die Tür zum Hausinneren stand einen Spaltbreit offen, und er fragte sich, ob der Hund seine Nähe spürte. Verfluchter Köter. Mit rasendem Puls zückte er das Taschenmesser und ließ eine scharfe kleine Klinge herausspringen. Er wollte sie gerade in ihren Vorderreifen rammen, da hörte er, dass sich Schritte näherten.
Verdammt!
    Er duckte sich tiefer, verbarg sich zwischen Auto und Garagenwand.
    Nicht der Hund. Nicht der Hund. Nicht der Hund.
Er umklammerte das Pomeroy-Multimesser, und Schweiß rann ihm in die Augen. Er wagte kaum zu atmen und spähte unter dem Honda hindurch zur anderen Wagenseite, wo Abby in ihren Laufschuhen vorbeiging. Sie öffnete die Fahrertür, und er wagte es nicht, sich zu bewegen. Er vernahm einen leisen Aufprall an der Tür nahe seinem Kopf und vermutete, dass sie etwas auf den Beifahrersitz geworfen hatte.
    Ihre Handtasche?
    Panik erfasste ihn.
    Wenn sie jetzt wegfuhr? Wenn sie sich hinters Steuer setzte und eine halbe Sekunde später der Motor des Honda ansprang? Dann würde sie den Rückwärtsgang einlegen und aus der Garage fahren – und er wäre ihren Blicken ausgesetzt.
    Sie würde ihn gar nicht übersehen können.
    Es gab nichts, wo er sich hätte verstecken können.
    In einer Hand hielt er die .38er, in der anderen das Messer. Er hoffte, beides nicht benutzen zu müssen. Nicht jetzt. Nicht, nachdem er schon so lange ihren langsamen Tod geplant hatte.
    Dieses Problem hätte er voraussehen müssen.
    Er ließ nach. Verlor seinen Scharfblick.
    Doch das Glück war auf seiner Seite. Sie ging zurück ins Haus. Sein Blick folgte ihren Füßen, dem ausgefransten Saum ihrer Jeans über den Nikes, bis sie im Hausinneren verschwand. Die Tür fiel mit einem leisen Geräusch ins Schloss.
    Unverzüglich stieß er das Messer in den Vorderreifen und schlich auf den nächsten zu. Sie war sicher geschickt genug, eigenhändig einen Reifen zu wechseln, und deshalb hätte er um ein Haar auch den Hinterreifen aufgeschlitzt, doch er hielt inne … Wenn plötzlich zwei Reifen platt waren, wurde sie garantiert misstrauisch … Nein, er musste sie überrumpeln.
    Er wollte gerade aus der Garage schleichen und sich in den Schatten des Waldes verbergen, da fiel ihm ein, dass sie etwas auf den Beifahrersitz geworfen hatte.
    Er lief um den Wagen herum, blickte durch das Seitenfenster und entdeckte einen Rucksack. Er erstarrte. Lugte da ein Handy aus einer der aufgesetzten Taschen hervor? Sollte er wirklich so viel Glück haben?
    Leise öffnete er die Beifahrertür. Ja! Es war das Handy! Behutsam und geschickt zog er es mit zwei Fingern heraus und schlich dann rasch aus der Garage. Erst als er im Schutz des Waldes angelangt war und die feuchte Sumpfluft seine Nase kitzelte, konnte er wieder frei atmen.
    So weit, so gut.
    Erst die Schwester, dann Abby.
    Alles war wieder im Lot.
     
    Der Nachmittag verging für Abby entschieden zu schnell. Sie hatte beabsichtigt, ohne Zoey am helllichten Tag das Krankenhaus aufzusuchen, sich Einlass zu verschaffen, dieTreppe hinaufzusteigen und mit Hilfe der Brechstange, die sie im Auto verstaut hatte, die verdammte Tür zum Zimmer 207 aufzubrechen.
    Doch Anrufe von Montoyas Bruder, der einen Termin für die Installation der Alarmanlage vereinbaren wollte, von Charlene, die berichtete, dass es ihrem Vater gut gehe, von drei potenziellen Käufern, die Informationen über das Haus verlangten, hatten sie aufgehalten. Sogar Alicia hatte angerufen, und da sie einander seit einer Woche immerzu am Telefon verpasst hatten, ließ sich Abby eine halbe Stunde lang auf den neuesten Stand bringen. Währenddessen lungerte Zoey auf dem Sofa herum, trank Wein und zappte sich

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