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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ruckartig den Kopf und schaute ihn an.
    »Ich versichere Ihnen, ich habe nichts weiter getan, als einen Gastredner von einem Radiosender einzuladen.« Er ordnete seine Stifte rings um die Schreibunterlage auf der hölzernen Arbeitsplatte. »Verstehen Sie, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie meinen Namen so weit wie möglich aus den Ermittlungen heraushalten würden … Ich bin noch ziemlich neu hier, und wenn ich auch durch die Sache mit Gierman ein bisschen mehr, Sie wissen schon, Interesse wecken wollte,bin ich doch … na ja, ich … ich kann diese Art von Schwierigkeiten nicht gebrauchen.«
    »Wir ermitteln in einem Fall von Doppelmord!« Montoya konnte seinen Ärger nicht mehr verbergen. »Wir haben kein Interesse daran, jemandes Ruf zu schädigen, aber wir müssen unsere Arbeit tun und wir werden sie auch tun.«
    »Das verstehe ich ja, aber …«
    »Sind Sie schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten?«, fragte Montoya, und der Mann wurde blass.
    »Ein wenig, ja«, gestand Starr und fügte hastig hinzu: »Es war nichts Ernstes. Hatte etwas mit Öko-Terror zu tun. Ich habe nichts verbrochen, war nur an einer Protestveranstaltung beteiligt, aber … Dieses Institut hier ist sehr konservativ.«
    »Und man weiß hier nichts davon?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht.«
    »Wenn Sie nichts Böses getan haben, müssen Sie auch nichts befürchten«, sagte Montoya, dem dieses Theater langsam auf die Nerven ging. Eine der Studentinnen dieses Mannes war ermordet worden, und er sorgte sich um seinen Ruf. Was für ein Scheißkerl.
    Von diesem Punkt an verlief die Vernehmung zügig, doch sie erfuhren nichts, was verwertbar gewesen wäre. Wenn man Starr glauben konnte – und Montoya war nicht restlos von der Aufrichtigkeit des Kerls überzeugt –, war er lediglich durch widrige Umstände in die Mordermittlung hineingeraten.
    Starr war sichtlich erleichtert, als sich die Detectives verabschiedeten.
    Während sie den Platz überquerten und auf die Kapelle zusteuerten, zündete sich Brinkman eine Zigarette an und sagte: »Das letzte Wort über diesen Typen ist noch nicht gesprochen.Hast du gesehen, wie er mit den Stiften gespielt hat? Total nervös. In meinen Augen schuldbewusst.«
    »Weswegen?«
    »Weiß ich nicht, aber ich würde ihn allein schon deswegen gern verhaften, weil er so ein wichtigtuerisches Arschloch ist. Schade, dass das kein Verbrechen ist.«
    Ausnahmsweise war Montoya seiner Meinung.
    In der Kapelle trafen sie auf den Dienst habenden Priester, Father Stephen, einen kleinen, schmalen Mann mit starker Brille und einem Hörgerät, das er ständig regulierte. Sie erfuhren weiter nichts, als dass der ältliche Gottesmann Mary LaBelle für eine »frische Brise« und ein »braves Mädchen« hielt und bei ihrer Beschreibung alle erdenklichen antiquierten Klischees von jungen Frauen bemühte, die den »Weg der Demut einem egoistischen und materialistischen Lebensstil« vorzogen.
    Das alles brachte Montoya in Rage, doch er hielt den Mund und ließ den alten Mann faseln. Als Luke Giermans Name fiel, schnalzte Father Stephen mit der Zunge, äußerte sich jedoch nicht.
    Auf dem Weg zurück zum Wagen brummte Brinkman: »Himmel Herrgott, das ist nicht zu glauben! Stammt dieser Kerl aus dem sechsten Jahrhundert oder was?«
    Montoya grinste unwillkürlich. Vielleicht war Brinkman doch nicht solch ein Blödmann … Auf der Heimfahrt verfiel der ältere Detective allerdings zurück in seine gewohnte nervtötende Art.
    »Diese Zimmergenossin ist ein ausgeflipptes Huhn«, sagte Brinkman, als Montoya durch das Tor des Universitätsgeländes fuhr und vorbei an den prächtigen alten Anwesen den Weg zum Freeway einschlug. Der Regen hatte nachgelassen, und Montoya brauchte nur noch gelegentlich, wenn einLkw an ihnen vorüberfuhr, die Scheibenwischer einzuschalten.
    »Ophelia?«
    »Oh, Moment … so darfst du sie nicht nennen. Sie heißt ›O‹ und Courtney heißt ›Mary‹. Himmel, benutzt denn heutzutage niemand mehr seinen echten Namen? Scheiße! Habe ich das richtig verstanden? Sie trägt ihr eigenes Blut in diesem Fläschchen an einem Riemen um den Hals?«
    »Sagt sie zumindest.« Montoya fädelte den Crown Vic in östlicher Richtung in den Verkehrsstrom auf dem Freeway ein.
    »Durchgeknallt.« Brinkman öffnete das Fenster einen Spaltbreit und zückte sein Zigarettenpäckchen. Er zündete seine letzte Marlboro an und zerknüllte die Schachtel in der Faust.
    »Kannst du dir vorstellen, die zu bumsen? Heiliger

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