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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Strohsack! Beißt dich bestimmt in den Hals, kurz bevor du kommst.« Er sog gierig an seiner Zigarette.
    »Sie ist halt noch jung. Will provozieren.«
    »Indem sie sich einen Fingerhut voll Blut um den Hals hängt?« Brinkman blies den Rauch durch den Mundwinkel aus und brummte: »Vielleicht hat
sie
es getan.«
    »Gierman ermordet?«
    »Das Mädchen ist doch völlig durchgedreht.«
    »Sie hat ein Alibi.«
    »Ja, dank ihrer ebenso durchgedrehten Freunde.« Rauch quoll aus Brinkmans Nasenlöchern. »Sie könnten alle beteiligt sein. Eine Art Kult vielleicht.«
    »Es gibt keine Hinweise darauf, dass außer den beiden Opfern und möglicherweise einer weiteren Person – der mit den großen Füßen – noch jemand am Tatort war.«
    »Das wissen wir noch nicht hundertprozentig. Ich sage dir, diese Spinnerin hat nicht alle Tassen im Schrank! Alleinschon die Verkleidung! Der dunkle Lippenstift, das weiße Gesicht, diese fingerlosen Handschuhe …«
    »Du hast doch schon Schlimmeres gesehen, Mann. Bedeutend Schlimmeres. Du arbeitest in New Orleans. Warst du nie in der Bourbon Street?« Wieso ging ihm die jetzt gerade durch den Sinn?
    »Doch, aber einen abartigen Mist wie diesen gibt es im Quarter nicht. Nein. Den findest du nur auf einer verdammten Universität.«
    »So sind diese Jugendlichen nun mal.«
    »Ich sag ja nur, sie könnte mit der Sache zu tun haben.«
    Gott weiß wer konnte mit der Sache zu tun haben, sagte sich Montoya, das war ja das Problem.
    Er setzte den Blinker und beschleunigte auf der Zubringerspur des Freeways. Der Polizeifunksender knisterte und die Reifen sangen.
    Brinkman betrachtete seine Kippe. »Aber je länger ich darüber nachdenke: Ich tippe doch eher auf die Exfrau.« Er warf Montoya einen Blick zu. »Möchte wetten, sie erbt alles, was Gierman hinterlässt.«
    »Sie waren geschieden.«
    »Macht nichts.« Brinkman nahm einen letzten Zug und warf die Kippe aus dem Fenster. »Wart’s ab. Mrs. Ex-Skandalmoderator wird mit einer schönen Stange Geld aus dieser Sache herausgehen, das sag ich dir, und wenn das der Fall ist, dann ist sie die Verdächtige
numero uno

    Montoya wollte es nicht glauben, doch er wusste, dass Brinkman Recht hatte. Abby Chastain war verdächtig. Ob es ihm passte oder nicht.
     
    Abby sah aus dem Fenster. Die Nacht war schwarz und nass, ein jaulender Wind fuhr durch die Bäume. Und irgendetwasdraußen vor dem Haus ließ Hershey nicht zur Ruhe kommen. Die Labradorhündin winselte und knurrte an der Hintertür. Doch das war nicht ungewöhnlich. Jedes Mal, wenn Luke den Hund zu einem Wochenendbesuch gebracht hatte, war Hershey ganz aus dem Häuschen gewesen vor aufgestauter Energie. Die Hündin tanzte dann winselnd um Abby herum, bereit, nach draußen zu stürmen und jedes Wesen, das das Pech hatte, dem Haus zu nahe gekommen zu sein, anzuspringen. Nicht, dass Hershey eine echte Bedrohung darstellte. Im Kampf mit einem Waschbären oder einer Beutelratte wäre sie wahrscheinlich die Unterlegene.
    »Ruhe!«, ermahnte Abby die Hündin jetzt. Hersheys Verhalten machte sie nervös und sie fragte sich, was da wohl von draußen ins Haus hineinspähte.
    Oder wer
?
    Sie fröstelte plötzlich und rieb sich die Arme.
    Es wurde auch nicht besser, als das Telefon klingelte, während sich der Hund aufführte wie ein Berserker, um nach draußen zu gelangen. Das Display zeigte keine Rufnummer an, deshalb nahm Abby den Hörer nicht ab.
    Der Anrufer verzichtete darauf, eine Nachricht auf Band zu sprechen.
    Wahrscheinlich nur Telefonwerbung. Oder ein Reporter.
    Und doch hatte sie so ein Gefühl … das Gefühl, dass es mit dem Anruf etwas auf sich hatte, womöglich sogar etwas Bedrohliches. Abermals bekam sie eine Gänsehaut auf den Armen.
    »Stell dich nicht so an«, ermahnte sie sich, schloss jedoch die Jalousien der Fenster im rückwärtigen Teil des Hauses. Dann schenkte sie sich den Rest Kaffee aus der Kanne in eine Tasse und wärmte ihn in der Mikrowelle auf.
    Sie war nervös wegen der Morde. Der Hund trug auch nichtgerade zu ihrer Beruhigung bei, genauso wenig wie der Wind, der in den Bäumen jaulte und um die Hausecken pfiff. Sie redete sich immer wieder ein, dass sich niemand draußen versteckt hielt, dass das, was der Hund gehört hatte, von der vierbeinigen Art sein musste. Stinktiere, Beutelratten, Waschbären, gelegentlich sogar mal ein Stachelschwein trieben sich in diesen Wäldern herum.
    Ironie des Schicksals, dass mir die Umgebung Angst einjagt, dachte sie. Gerade die freie

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