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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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einfach, hier an einen Zufall zu glauben«, bemerkte Brinkman. »Aber Sie« – er deutete auf Abby – »Sie sind ihr nie begegnet?«
    »Stimmt«, sagte sie mit Nachdruck. Dann stand sie auf und sah die beiden Männer erbost an. »Sie glauben offenbar, ich hätte etwas mit dem Mord an meinem Exmann zu tun. Habe ich aber nicht, und ich habe auch keine Ahnung, wer es war, verdammt noch mal! Ich bin Courtney LaBelle nie über den Weg gelaufen, habe nie auch nur von ihr gehört. Ich weiß nicht, woher beziehungsweise ob sie meinen Exmann kannte. Ich habe mich strikt aus seinen Angelegenheiten herausgehalten und ihn gebeten, es umgekehrt genauso zu handhaben.«
    Brinkman sagte: »Bis auf den Umstand, dass Sie an dem Tag, als er die Sendung über Expartner moderierte, beim Sender angerufen haben.«
    »Nein … ach, na gut, ich habe angerufen, aber kein Wort gesagt. Ich habe gleich wieder aufgelegt. Mir war klar geworden, dass mich Luke aus der Reserve locken wollte. Er war wirklich sauer. Er hatte mich angerufen und nach seinen Sachen gefragt, und ich musste ihm gestehen, dass ich alles weggegeben, dass ich keine Lust mehr gehabt hatte, sie noch länger für ihn aufzubewahren. Er hat vor Wut getobt. Am nächsten Tag habe ich dann mitbekommen, wie er mich in seiner Sendung öffentlich in der Luft zerriss, und da habe ich tatsächlich die Nummer gewählt, aber wedermit ihm noch mit sonst jemandem gesprochen. Ich wollte nichts sagen, was ich später bereuen würde.«
    Sie war jetzt wirklich aufgewühlt, ihre Wangen glühten, die alte Wut kochte wieder hoch. »Als Folge des Streits mit Luke bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass ich New Orleans schnellstmöglich verlassen sollte. Um einen möglichst großen Abstand zwischen mich und meinen Exmann zu bringen.«
    »Das hat der Tod jetzt wohl erledigt«, bemerkte Brinkman.
    »Haben Sie eine Ahnung. Der Mann wird jetzt verehrt wie ein Heiliger! Tag und Nacht rufen Reporter bei mir an. Leute, die mit mir reden und, ich zitiere, ›den wahren Luke Gierman‹ kennen lernen wollen. Das ist ein Witz! Alles, was Luke je wollte, war in den Genuss von fünfzehn Sekunden Ruhm zu kommen und diese vielleicht auf eine komplette halbe Stunde auszudehnen. Die Tatsache, dass er ermordet wurde, hat ihm das eingebracht, was er zu Lebzeiten nicht erreichen konnte. Dummerweise glauben manche Leute immer noch, über mich kämen sie an ihn heran.«
    Brinkman lachte schnaubend. »Wie man über Priscilla Presley an Elvis herankommen wollte.«
    »Das ist nicht ganz das Gleiche«, presste Abby hervor, mühsam ihren Zorn niederkämpfend. Sie wusste, dass Brinkman sie absichtlich bis zur Weißglut reizte, weil er auf eine bestimmte Reaktion hoffte. »Ich möchte einfach nach vorn blicken. Neu anfangen.«
    »Ich dachte, deswegen wären Sie ursprünglich hierher zurückgekehrt. Sie sind nach Hause gekommen, um mit Ihrem Mann noch einmal von vorn anzufangen. Sie stammen doch von hier, nicht wahr?«
    Sie zuckte zusammen und sah zu Montoya hinüber. Er saß immer noch am Tisch und ließ sie nicht aus den Augen.
    »Was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Sie sind hier aufgewachsen, hier zur Schule gegangen. Waren ihre Eltern nicht Jacques und Faith Chastain?«
    »Sie
sind
meine Eltern. Mein Vater lebt noch.« Das Dröhnen wurde lauter.
    »Und Ihre Mutter?«
    »Sie ist tot.« Abby spießte den dicken Detective mit ihren Blicken auf. »Aber das wissen Sie doch, oder? Sie wollen mich nur aus der Reserve locken. Warum?« Wütend schaute sie Montoya an. »Was soll das?«
    »Wir haben ein Bindeglied zwischen den Opfern gefunden. Courtney LaBelles Eltern haben zur selben Zeit, als Ihre Mutter dort Patientin war, im Krankenhaus Our Lady of Virtues gearbeitet. Clyde LaBelle war dort Psychiater, Virginia Simmons Sozialarbeiterin.«
    Abby starrte ihn verwirrt an.
    Montoya fuhr fort: »Zudem ging Courtney, die sich Mary nennen ließ, nur aufs College, um ihre Eltern zufrieden zu stellen. Sie hatte längst beschlossen, Nonne zu werden.«
    »Nun, soviel ich weiß, sucht die Kirche händeringend nach jungen Leuten, die in ihre Orden eintreten.«
    »Courtney LaBelle war offenbar bereit dazu. Sie hatte schon mit der Mutter Oberin in Our Lady of Virtues gesprochen. Das alte Krankenhaus wird abgerissen, aber das Kloster bleibt erhalten.«
    »Und das ist Ihr ›Bindeglied‹?«, fragte sie. »Das Krankenhaus? Aber Luke hatte nichts mit dem Krankenhaus zu tun. Er war nie dort, jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Wir haben

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