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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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stieg von den verschmorten Armaturen und Displays, reizte Augen, Nase und Lungen mit ätzenden Dämpfen. Tränen versperrten die Sicht auf einen kollabierenden Bildschirm, der in rauschenden und verzerrten Bildern den Anblick auf einen sich immer schneller nähernden grünen, scheinbar undurchdringlichen Dschungel bot. Die Lautsprecher knackten und zischten. Der Funkkontakt war schon vor Sekunden für immer unterbrochen worden. Explosionen erschütterten das schwer von Abwehrlasern getroffene Schiff. Der Captain fluchte lautstark und verdammte seinen Passagier, der ihn zu dieser Höllenfahrt überredet hatte. Der Preis, den er dafür erhalten hatte, war eindeutig zu niedrig angesetzt gewesen.
    Wieder kreischte das Schiff wie ein schwer verletztes Tier auf. Es taumelte. Eine riesige Stichflamme spie das Heck aus. Das Schiff wurde unerbittlich von der Schwerkraft des Planeten angezogen. Der Captain hämmerte auf die nutzlosen Sensortasten und verbrannte sich die Hände am erhitzten Metall und verschmorten Plastik. Plötzlich klarte der Bildschirm für Sekunden auf und Krischan war, als ob er jedes Blatt und jedes Tier dieses Waldes erkennen konnte. Kratzende und schnarrende Geräusche banden für einen Moment die Aufmerksamkeit. Ein Schlag folgte, der die Insassen in ihren Sesseln schmerzhaft zusammenstauchte. Weitere folgten in schneller, unregelmäßiger Abfolge. Erhitztes Metall zerbarst und wurde gnadenlos von herausragenden Ästen aufgeschlitzt.
    Ein letzter lauter Knall übertönte die Geräusche des sterbenden Schiffes, ein heftiger Schlag katapultierte die Passagiere aus ihren Sitzen, Knochen brachen und Schreie zersplitterten an strapazierten Stimmbändern. Dann war nur noch Stille.
     
    ‚Es scheint noch zu leben. Das andere ist tot’, berichtet Truschan, der vorsichtig über silberne und verschmauchte Metallteile hüpfte. ‚Was für ein abscheulicher Geruch. Was ist das, Arusch, was hier so stinkt? Es scheint kein normales Feuer zu sein.’
    ‚Was denkst du, Truschan?’, fragte Arusch ihn im Gegenzug und warnte ihn, ‚Bleib dem fern. Es ist nicht gut.’
    ‚Sollen wir diesem Wesen helfen oder es sterben lassen?’ Truschan sah ihn abwartend an. Arusch war das älteste Mitglied im ganzen Clan und er wusste besser, ob sie wieder gehen sollten.
    ‚Wir können ihm nicht helfen. Es sind schon drei Verletzte in unserer Familie zu versorgen. Noch mehr könnte uns schwächen’, wandte Usch, ein Dreizehnjähriger ein, der erst noch Erfahrungen sammeln musste. Truschan sah ihn kurz an. Er wusste selbst, dass es nicht leicht war, wenn drei Jäger verletzt waren. Er sah zu Arusch rüber, der sich selbst ein Bild von dem verletzten Wesen machte.
    ‚Wir können es nicht sterben lassen. Wir lassen niemanden ohne Hilfe, der unserer Hilfe bedarf. Truschan, würdest du mit mir diesem Wesen helfen? Ich bin zu alt, um allein für es zu sorgen.’
    ‚Es wäre mir eine Ehre, Euch dabei zu helfen, Arusch.’
     
    Hämmernde Kopfschmerzen drückten gegen die Schläfen, gaben Krischan das Gefühl, dass der Schädel, der das Gehirn beherbergte, aus unerfindlichen Gründen zu klein war. Übelkeit stieg vom Magen auf und sein Körper protestierte mit verkrampften Zuckungen. Seine verbrannte Haut schälte sich schmerzhaft vom Fleisch und seine Augen litten unter dem flimmernden Wechsel von Licht und Schatten. Stöhnend wand sich Krischan und versuchte dem zu entfliehen. Selbst jeder Gedanke schmerzte und Krischan wünschte sich, dass, was immer sich bewegte, aufhören mochte. Er wollte Ruhe. Schlafen.
    Ein stummer Schatten schob sich über ihn, schien ihn zu mustern. Dann verschwand er wieder. Etwas Kühles wurde zwischen seine Zähne geschoben. Dann schien dieser jemand sich mit seinen Wunden zu beschäftigen. Etwas Raues bearbeitete Wunde für Wunde mit unerträglicher Genauigkeit. Gepeinigt versuchte Krischan, seinen Helfer von dieser Arbeit abzuhalten. Doch immer wieder flimmerten dunkle Schatten vor seinen Augen und er vermochte nicht zu erkennen, wer ihn auf diese Art behandelte oder wo er sich gerade befand. Er wurde hochgehoben und im nächsten Moment raschelte Laub unter seiner Last. Sein Retter schien ihn festzubinden, dann war er anscheinend allein.
    ‚Er ist schwach. Selbst wenn er wieder gesund ist, wird er schwach sein. Hilflos wie ein Junges. Usch könnte recht haben, Arusch. Es könnte uns schwächen’, brummte Truschan und leckte sich ratlos die Flanke.
    ‚Wir haben so viele Junge, Truschan. Glaubst du

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