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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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nicht, dass wir auch dieses Junge beschützen können?’ Der Angesprochene wandte sich Arusch zu. Dieser erklärte weiter: ‚Dieses Wesen ist kein Junges. Es ist nur hilflos wie eines. Wir können helfen. Dann tun wir es auch. Versuche es zu beschützen. Vielleicht kannst du ihm auch so viel beibringen, dass es sich eines Tages selbst helfen kann. Ich denke im Übrigen, dass es ein männliches Exemplar seiner Art ist. In manchen Dingen scheint es uns ähnlich.’
    ‚Wenn es wirklich ein Er ist, dann frage ich mich, wie er so groß werden konnte. Ein so schwaches Wesen wäre bei uns niemals so alt geworden, geschweige denn hätte das Alter des Pourok Shorá erreicht.’
    Arusch schüttelte den Kopf.
    ‚Nicht jede Welt ist wie die unsere. Das weißt du, auch wenn wir unsere Welt nie verlassen haben. Leider können wir ihn nicht zurückbringen und uns dieser Verantwortung entledigen. Aber ich möchte nicht für seinen Tod verantwortlich sein. Lass ihn schlafen! Wir werden sehen, was passiert.’
     
    Etwas Weiches, aus Fell bestehendes schien Krischan zu berühren, fast schon zu umarmen. Er dachte einige Momente, dass es Shkarr wäre. Dann erinnerte er sich jedoch wieder an den Absturz des Raumschiffes.
    Das Brennen seiner Wunden hatte nachgelassen, genauso wie das Hämmern in seinem Kopf. Vorsichtig rührte er Muskel um Muskel. Überall zog sich die Haut spannend über seine Knochen. Alles schien wie aus Pergament und besaß anscheinend dieselbe Geschmeidigkeit. Mit steifen Fingern krallte sich Krischan in seine Schlafunterlage und registrierte eine kunstfertige Matratze aus Laub unter sich. Blinzelnd öffnete er seine Augen und fand sich mit einer atemberaubenden Aussicht konfrontiert. Die Sonne berührte gerade den Horizont und färbte den umliegenden Wald in ein Feuerwerk der Farben. Farbenprächtige schillernde Blüten reckten ihre Häupter gegen das aufsteigende Licht des Himmels, fantastisch mit glitzernden Tautropfen geschmückt. Seltsam aussehende Insekten schwirrten durch die Luft und schienen sie mit einem steten Geräuschteppich zu erfüllen, der sich beruhigend auf alles legte. Krischan hob leicht den Kopf, um sich zu orientieren und stieß leise einen erschrockenen Schrei aus. Er befand sich mehrere Meter über dem Waldboden in einer Art Nest, das er mit jemandem teilte. Das Fell unter seinen Fingern war warm und erinnerte ihn an Shkarr. Ein gleichmäßiger Atem senkte den Brustkorb der großen Katze und deutete auf einen ruhigen Schlaf. Vorsichtig drehte Krischan den Kopf. Der Anblick erstaunte ihn nicht wirklich, auch wenn er auf Shkarr gehofft hatte. Hinter ihm lag eine riesige schwarze Katze, lang gestreckt in seinem Rücken, die Vorderpfoten sichernd über seinem Brustkorb. Goldene Augen öffneten sich plötzlich und musterten ihn unverwandt. Langsam löste sich die Katze von ihm, darauf bedacht, ihn nicht mit seinen Krallen zu berühren.
    Krischan vermochte sich nicht mehr zu halten, als die Katze aus seinem Rücken verschwand und rollte auf seinen Rücken. Jetzt stand die schwarze Katze direkt über ihm.
    Prüfend schnupperte sie an den Verletzungen, dann hob sie den Kopf und schien auf etwas zu lauschen. Wie ein Schatten verschwand sie im Laub ihres Schlafbaumes. Kein Blatt und kein Rascheln verriet sie dabei. Atemlos schaute Krischan ihr hinterher.
    Offensichtlich hatte er den Absturz überlebt. Wie stand es aber um den Captain des kleinen Raumschiffes? Nur bruchstückhaft erinnerte er sich an die Laser, die das Schiff getroffen hatten. Dieser Planet war Sperrgebiet und niemand durfte ihn betreten und erst recht kein Mensch. Sie, er und der Captain, hatten die Vereinbarung gebrochen und waren abgeschossen worden. Krischan war bereit gewesen, den Preis zu bezahlen, aber der Captain hatte nichts damit zu tun gehabt. Er glaubte nicht, dass der Captain überlebt hatte. Eine Stichflamme von Schuld loderte in ihm auf.
    Der Schatten seines Retters riss ihn aus seinen Gedanken. Er stand wieder vor ihm. Dieses Mal halb aufgerichtet auf zwei Beinen. In seinen mit Krallen bewehrten Pfoten hielt er Pflanzen und Früchte, die er geschickt zu Krischans Füßen ablud. Routiniert setzte er seine Krallen ein und zerteilte die Früchte, legte sie auf einem Blatt bereit. Dann verarbeitete er andere Blätter zu Mus.
    Mit Erstaunen nahm Truschan zur Kenntnis, dass das fremde Wesen keine Angst zeigte. War es zu dumm dafür oder war es sich vollkommen sicher, dass ihm keine Gefahr drohte? Kurz zögerte er, dann

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