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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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den Rücken. Nur Krischan warf sie einen zögerlichen Blick zu.
    Begrüßend neigte Gerome den Kopf und zeigte seinen Respekt vor den Abgesandten. „Darf ich fragen, ob der Rat entschieden hat?“
    Qrusch ahmte die Geste nach, obwohl er sich sicher war, dass der SkarraSHrá sich einer Begrüßung nach seiner Art nicht verweigern würde.
    „Die Entscheidung des Rates ist noch nicht gefallen.“
    Wie ein Beil spaltete dieser Satz die Spannung im Raum und jegliche Zurückhaltung der Menschen schien vergessen. Mr. Kline wurde fast handgreiflich von seinen Mitarbeitern davon abgehalten, laut zu protestieren und nach vorn zu stürzen.
    Krischan wäre beinahe gefallen. Ungläubig lehnte er sich nach vorn. Zwei Dinge brachten ihn aus der Fassung: Er hatte den Rirasch nicht in seinem Kopf gehört, sondern mit seinen Ohren. Desgleichen war der Inhalt der Botschaft unfassbar. Nach Geromes Worten musste eine Entscheidung gefällt worden sein. Wie ...? Krischan stockte. Gerome hatte nichts gesagt, noch nicht einmal angedeutet. Er, Krischan, hatte das nur geglaubt und angenommen; und er war verwirrt über die seltsamen Fragen und Andeutungen. Aber was jetzt?
    Würde er ewig ein Spielball zwischen diesen beiden Planeten sein, bis sich endlich jemand aufraffte, die Dinge zu Ende zu führen?
    „Wir können keine endgültige Entscheidung treffen, da uns noch ein wichtiges Detail fehlt.“
    „Und um welches handelt es sich?“, fragte Gerome. Er zeigte wie zuvor keinerlei Teilnahme an diesen Ereignissen, sondern saß nur mit unendlicher Geduld ausgestattet da.
    „Dieses Detail besitzt er.“ Qrusch sah Krischan an, der unsicher zwischen ihm und Gerome hin- und herschaute.
    „Was ... Was genau wollt ihr wissen?“, stotterte er.
    Shkarr erhob sich, sein Schwanz fegte in einem eleganten Bogen in die Höhe. Demonstrativ zeigte er seinen Feinden das Hinterteil. Langsam ging er auf Krischan zu, dann stellte er sich auf zwei Beine, mit den Vorderpfoten auf der Balustrade abgestützt. „Nimm mir dieses Ding ab!“, flüsterte er und deutete mit den Augen auf eine kleine silberne Scheibe, die genau auf seiner Stirn prangte. Krischan vermutete eine Art Translator, der Gedanken in Gesprochenes umsetzte. Vorsichtig nahm er es ab.
    „Was soll das hier?“, brüllte es von anderer Seite.
    „Bitte wahren Sie Ruhe“, wurde Mr. Kline mit sanfter Stimme ermahnt.
    Shkarr sah Krischan in die Augen, sein Selbst floss ruhig dahin, unbelastet von jeglichen Gedanken. Zögernd hob er eine mentale Pfote und berührte den dünnen Schleier, der sie beide voneinander trennte. Krischan hatte genau wie er jegliche Barrieren gesenkt. Nur diese letzte natürliche Grenze trennte sie noch voneinander.
    ‚Ich habe dich gesucht, bis man mir sagte, dass sie dich schon eher abgeholt hatten.’ Shkarr sah ihn an und senkte dann leicht sein Haupt. ‚Verzeih mir, ich wollte dich nicht verletzen. Es ist auch keine Entschuldigung, dass ich kaum noch die Kontrolle über mich hatte, die Befragungen ... Ich hätte dich warnen sollen.’
    Krischan befeuchtete nervös seine trockenen Lippen. ‚Was ...’, setzte er an.
    ‚Bitte!’, wurde er unterbrochen und Krischan hörte die Entschuldigung darin mitschwingen. Zögernd kam er der Bitte nach. Er spürte, dass Shkarr ihm etwas Wichtiges sagen wollte.
    ‚Ich weiß, du kennst die Bedeutung dieser Verbindung und seit dieser Nacht weißt du es ohne jeglichen Zweifel. Wenn du es willst, dann gebe ich dich frei. Ich werde mich nicht gegen deinen Wunsch stellen.’
    Krischan schüttelte den Kopf. ‚Ich will nicht, dass du fühlst, wie ich sterbe. Daher ist es besser, wenn wir die Verbindung beenden. Es ist besser so.’
    Shkarrs Schwanz wippte unbeherrscht. Dennoch hielt er sich zurück. Mit einer fließenden Bewegung lehnte er sich nach vorn und stellte befriedigt fest, dass Krischan nicht vor ihm zurückwich. Nur stumme Fragen standen in dessen Gesicht geschrieben.
    ‚Du hast keine Angst vor mir. Das ist gut. Vertraust du mir?’
    Krischan nickte verwirrt, dann dachte er: ‚Ja, ich vertraue dir. Ich habe dir auch in dieser Nacht vertraut, obwohl du ... Ähm.’
    ‚Obwohl ich mit dir geschlafen habe’, beendete Shkarr spöttisch. ‚Ich schätze, ich habe was mit einem Menschen, und wenn ich es mir so recht überlege, ist der auch noch ein Männchen’, flachste er, doch Krischan spürte die Spannung, die dahinter steckte.
    ‚Um was geht es?’, flüsterte Krischan.
    „Was soll das?“, wurden beide herausgerissen.

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