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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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sofern er es wollte, jederzeit diese Barriere selbst senken und damit in Gedanken kommunizieren. Aber er tat es nicht, da er so leichter die Kontrolle über sich behalten konnte.
    Noch immer nachdenklich verließ er sein Zimmer.
    Die Gänge der Station wirkten unbelebt. Farbe blätterte ab und zum Teil waren die elektrischen Leitungen herausgerissen worden. An einigen Stellen schimmerte das schwarze Glas geheimnisvoll auf und verriet, dass die Mannschaft des Schiffes der SkarraSHrá einige Dinge auf der Station wieder in Gang gesetzt hatte, um wenigstens für die Zeit der Untersuchung ein Leben auf 071 zu ermöglichen. Das Schiff selbst befand sich mit der restlichen Mannschaft in der Umlaufbahn des Planeten Uranus und stellte mehr oder minder interessante Untersuchungen an.
    Kurz vor dem Verhandlungsraum überließ Gerome Krischan einem Ordnungshüter, einem LoSHrá. Krischan empfand sie als die seltsamsten Vertreter dieses Volkes. Sie waren recht groß und schlank. Sie besaßen Haare wie die SkarraSHrá, doch ihre Haut wirkte fast durchscheinend. Man konnte ohne größere Probleme die inneren Organe sehen und dem Fluss des Blutes folgen. Die Augen dieses LoSHrá schienen zudem von innen heraus in einem hellen Blau zu leuchten.
    Krischan nickte dem Ordnungshüter zu und folgte ihm. Soweit er wusste, waren die LoSHrá die stärksten Telepathen im bekannten Universum. Telepathie war auch die einzige Kommunikationsform, die sie beherrschten. Einen Stimmapparat, um Töne und Geräusche von sich geben zu können, besaßen sie überhaupt nicht. Aber genauso wenig, wie sie Geräusche produzieren konnten, vermochten sie zu hören.
    Eine aufgebrachte Versammlung erhitzte sich in einer Diskussion vor der Tür des Verhandlungsraums und Krischan schlug lautes Stimmengewirr entgegen. Politiker, Militärs, Anwälte und ein paar Zivilisten redeten sich in Rage und es drohte ein Tumult auszubrechen. Krischan und sein Begleiter schauten sich das Ganze an, ohne einzugreifen.
    „... das werde ich mir auf keinen Fall gefallen lassen. Ich will diesen Ros und mir ist egal, wie Sie das anstellen. Servieren Sie ihn mir auf einem Silbertablett. Durch ihn werden wir unsere besten Leute verlieren.“
    „Seien Sie still. Man kann uns von der Sonne bis ans Ende der Galaxie hören. Das Harusch hat eindeutig festgestellt, dass der Anspruch der Erde nicht dem der TaszRirasch entspricht. Die Vorwürfe auf Totschlag und Mord sind als falsch ermittelt worden. Damit fällt er unter die Gerichtsbarkeit von Kesz. Und soweit ich weiß, wird jedes Betreten dieses Planeten ohne Ausnahme als ein Akt der Feindseligkeit betrachtet und darauf steht der Tod.“ Ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann in einem grauen Anzug redete mit beschwichtigender Geste auf einen etwas kleineren ein, der buchstäblich vor Zorn platzte. Aufgebracht wanderte dieser hin und her, dann hob er den Kopf und funkelte den Größeren an.
    Der Bedächtige war der Hauptanwalt der Erdregierung. Krischan hatte dessen ruhige Art schätzen gelernt.
    „Ich habe nicht vor, diesen Wilden die Vollstreckung zu überlassen. Dieser Programmierer hat uns an der Nase herumgeführt und uns zum Narren gehalten. Er hat über zwanzig Jahre Arbeit einfach so in den Müll befördert. Ich will ihn haben und ihn spüren lassen, was ich von ihm halte“, hörte er den Vertreter der Regierung schreien.
    Krischan konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ja, ihre Antipathie beruhte auf Gegenseitigkeit, wenn sie einander nicht sogar hassten. Obwohl sie sich zuvor nie gesehen hatten, waren sie doch immer schon Gegner gewesen. Sein Hauptankläger, der Vertreter der Regierung, stammte aus den höheren Ebenen der Managementetagen der SDA und hatte die Verantwortung für den Teil der Forschung gehabt, der sich mit Telepathie und den Kanarras befasst hatte. Er hieß Mr. Kline und hatte Krischan seit Beginn des Prozesses immer wieder angegriffen.
    Die Tür zum Verhandlungsraum öffnete sich und beendete jeden weiteren Wortwechsel. Krischan hätte zu gern noch mehr gehört. Innerhalb der Wände des Raumes, den sie jetzt betraten, wahrten alle die Maske der Diplomatie und der Höflichkeit. Kaum hatte sich die kleine Gruppe aufgelöst, trat Krischan ein und ging auf seinen Platz. Etwas abgeschirmt stand er hinter einer niedrigen Balustrade. Er war Zeuge und Beobachter zugleich und sah mit mehr oder weniger Interesse zu, wie die Vertreter der Erdregierung sich wanden.
    Es lag keine Befriedigung darin, sich die zu

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