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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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Masken erstarrten Gesichter anzuschauen und den wohlgefeilten Worten zu lauschen. Doch heute würde es anders kommen, wenn er Gerome richtig verstanden hatte. Was genau der SkarraSHrá vorhatte, vermochte Krischan nicht zu erraten. Doch anscheinend war sein Tod alles andere als beschlossene Sache.
    Ein Funken Hoffnung brannte in ihm. Krischan kämpfte mit sich, diesem Funken Nahrung zu geben oder ihn eiligst wieder zu ersticken. Eine innere Unruhe bemächtigte sich seiner und dieses Mal waren ihm die tödlichen Blicke, die ihm zugeworfen wurden, nicht egal. Plötzlich spürte er die Präsenz Geromes in sich. Krischan wagte es nicht, aufzusehen. Keine Worte waren es, die der SkarraSHrá ihm vermittelte. Nur Zuversicht. Krischan atmete aus, zwang sich erneut einzuatmen. Stille wurde greifbar und selbst das leiseste Rascheln von Stoff trat in den Hintergrund. Mit natürlichem Stolz und ohne einen Hauch von Arroganz ging der SkarraSHrá zu seinem Platz an der Stirn des Verhandlungsraumes.
    Gerome konnte sich der vollen Aufmerksamkeit der Menschen bewusst sein. Auch Krischan klebte buchstäblich mit seinen Augen an ihm und wartete auf das Aufkeimen des Samens der Hoffnung, den dieser in ihm gesät hatte.
    Gerome schätzte Krischan richtig ein, dass er diese Last würde tragen können. Er war stark genug dafür. Gerome hatte ihn beobachtet und lange seinen Geist durchwandert. Er hoffte, dass er mit der Entscheidung, die er hier heute treffen würde, die richtige für Krischan traf. Deutlich erhob er seine Stimme: „Das Harusch tritt in dem Streit zwischen den TaszRirasch und den Menschen heute zum letzten Mal zusammen.“ Sein Blick glitt über die Anwesenden. „Alle Aussagen, alle Fakten und Beweise sind vorgelegt und geprüft worden. Ich möchte hiermit den Vertretern der Erde die Gelegenheit geben, Einwände zu erheben, neue Beweise vorzulegen oder ihre Aussagen zu revidieren beziehungsweise neue hinzuzufügen.“
    Der streitbare aber auch besonnene Anwalt übernahm das Wort: „Wir bitten darum, die Entscheidung, die Mr. Ros betrifft, erneut zu prüfen. Wir haben Beweise vorgelegt, die die uneingeschränkte Schuld dieses Mannes belegen ...“
    Der Anwalt wurde in seiner Rede rüde unterbrochen, als er von dem untergeordneten Chef der SDA, der mit seinem Anwalt schon vor der Tür gestritten hatte, einmal mehr beiseitegeschoben wurde.
    „Ich übernehme das selbst, Mr. Jones.“ Und an alle Anwesenden gerichtet: „Ich übernehme das Wort.“
    „Es steht Ihnen frei zu sprechen, Mr. Kline. Jeder kann vor das Harusch treten und sprechen“, erwiderte Gerome milde.
    „Ja, ich weiß, es sind hier keine Anwälte oder Sprecher vorgesehen. Nun, wie schon gesagt, haben wir Beweise vorgelegt, die eindeutig die Verbrechen von Mr. Ros belegen. Er hat Menschen umgebracht, hohes Gericht, und das wiegt schwerer als das Betreten dieses Planeten. Ich denke doch nicht, dass Sie ausgelöschtes Leben niedriger ansetzen als das Brechen eines Vertrages.“
    Gerome lächelte nichtssagend. „Wie Sie weiß auch ich, wie ich die Beweise hinsichtlich der genannten Verbrechen zu werten habe. Mir sind die Hintergründe bekannt und sie eröffnen Mr. Ros die Möglichkeit, seinerseits vor einem irdischen Gericht Gerechtigkeit einzuklagen, was seine Rehabilitation nach den Gesetzen der Erde zweifellos ermöglichen würde. Da die Klageerhebung aber sehr langwierig ist, sieht das Harusch dies in Anbetracht der Zeit, die damit den TaszRirasch auferlegt werden würde, als zu belastend an. Es kann ihnen nicht zugemutet werden, auf eine Urteilsverkündung in dieser Hinsicht zu warten. Nach den Ermittlungen des Harusch hat sich Mr. Ros keines Totschlags und auch keines Mordes schuldig gemacht.
    Ein Urteil wird vom Harusch aber nicht gefällt. In der Abwägung unter Beachtung der genannten Punkte wiegt der Anspruch der Völker von Kesz schwerer. Der Vertragsbruch stellt Mr. Ros unter die Gerichtsbarkeit von Kesz und des Rates der TaszRirasch.“
    Mr. Kline lief rot an. Mühsam wahrte er Ruhe. „Sie sagen selbst, dass seine Schuld vor einem irdischen Gericht festgestellt werden muss. Sie können ihn also gar nicht der Erde vorenthalten.“
    Gerome strich sich eine Strähne hinters Ohr.
    „Nun, in der Annahme, die Erde würde einen Schuldspruch in allen Anklagepunkten aussprechen, wie würde der normale Verlauf einer Strafe, die Mr. Ros auferlegt werden würde, unter Anwendung der Gesetze und der Statistik aussehen?“
    Mr. Kline drehte sich zu seinem

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