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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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Gemüt heller strahlen ließ und die Dunkelheit der Wut verrauchen ließ. ‚Du bist der Mensch, der mich zum ersten Mal berührt hat, der mir nicht gleichgültig war und ist. In der Sprache der Rirasch gibt es kein Wort, was das beschreibt, um das es hier geht. Wenn man aber sagt, dass zwei TaszRiri miteinander verschmolzen sind, nein, noch stärker: Man spricht davon, dass sie eins sind. Das gilt auch dann, wenn sie scheinbar voneinander getrennt sind. Man kann jemanden zu einer Verbindung zwingen, aber nicht zu einer Verschmelzung dieser Art. Niemals ...
    Dass wir es konnten, bedeutet in etwa das Wort, das die Menschen als Liebe bezeichnen. Und doch hat es nicht diese Kraft, von der ich spreche. Aber vielleicht verstehst du das besser. Ich liebe dich, Krischan. Ich liebe dich so sehr, dass es mir egal ist, wer du bist. Ob Mensch, ob Mann ist völlig uninteressant. Ich habe deinen Geist berührt, und schon bevor ich das getan habe, habe ich mich danach gesehnt.’ Entschlossen rückte Shkarr ein wenig näher, berührte fast Krischans Gesicht. ‚Wenn du dich gegen Kesz entscheidest, werde ich mit dir gehen. Unser beider Leben wird dann sehr kurz und unerfreulich sein. Aber für mich gibt es keine Alternative, mit der ich leben könnte.’
    Krischan zitterte. Unerbittlich rückte Shkarr noch ein Stück näher. ‚Warum hast du Angst? Ich werde dir nichts tun und das weißt du. Ich will nur sehen, was ich in der Nacht gesehen habe. Denn da war etwas, was du jetzt verbirgst.’
    „Bitte geh!“, flüsterte Krischan mit bebenden Lippen. „Bitte nicht!“
    Die silberfarbene Katze überwand die letzte Distanz. Stirn an Stirn berührten sie einander und Krischan schloss die Augen. ‚Bitte, tue mir das nicht an.’
    Sanft entfernte Shkarr den Schleier und wartete am Rande von Krischans Bewusstsein. ‚Ich kann dich dazu nicht zwingen. Doch sage mir mit deiner gesamten geistigen Kraft, dass da nichts ist. Dass da nur Gleichgültigkeit oder Hass ist. Es war nichts, nur ein dummer Zufall. Tue es!’
    Krischan spürte das Verlangen in sich, bei Shkarr zu sein, und er spürte eine identische Resonanz in dem silberfarbenen Kater. Er wusste, dass er dem nicht lange widerstehen konnte. Jetzt, da jedes noch so kleine Hindernis aus dem Weg geräumt war, bewegte er sich mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit auf einem Pfad, den er bis jetzt nur ein einziges Mal gegangen war. Doch dieses einzige Mal hatte ein Tor geöffnet, das er nicht mehr schließen konnte.
    ‚Es hat doch damit nichts zu tun!’, schrie er Shkarr an. ‚Es ist einmal geschehen und es hat nichts mit meinen Gefühlen zu tun.’
    Shkarr breitete seine Präsenz aus und lud Krischan geduldig ein, zu ihm zu kommen.
    Krischans Körper verkrampfte sich und dieses Mal löste kein Schnurren die Spannung. Krischan kämpfte und verlor in jedem Augenblick mehr und mehr an Boden. Sein Selbst wirbelte unruhig um die eigene Achse und strebte Shkarr zu.
    ‚Wann hast du es gewusst?’, flüsterte Krischan schließlich erschöpft.
    ‚Dass ich dich mag, und dass du mich magst?’, fragte Shkarr, ‚Es hat eine ganze Weile gedauert. Dass du für mich mehr empfindest als eine einfache Freundschaft, erst in der Nacht. Aber ich denke, dir ist es auch erst dann wirklich bewusst geworden. Vorher war da nicht genug, um sich in dieser Hinsicht Gedanken machen zu müssen und wir hielten es beide nicht für möglich, dass da noch mehr sein könnte. Aber es ist so und du weißt es, auch wenn du dich dagegen stemmst. – Wie lange willst du dich noch weigern, es anzuerkennen?’ Shkarr summte leise und ein unbestimmtes Schnurren lag in seinen Gedanken, warb um den Geist des Menschen. ‚Zeigen wir ihnen, dass es möglich ist: Auch ein Mensch und ein Rirasch können zusammen sein’, wisperte er.
    Mit einem Ächzen gab Krischans Körper nach. Sein Selbst ließ sich von Shkarr umarmen und beide fühlten, wie das Band ihrer Verbindung sie erneut aneinander fesselte, sanft jede Grenze auslöschte. ‚Es geht auch ohne?’, flüsterte Krischan erstaunt.
    ‚Das Pourok setzt die Energie für das erste Mal frei, dann geht es auch ohne’, erwiderte Shkarr ganz nah und genauso leise.’ Kaum hatte er das gesagt, wurde aus ihnen die Verschmelzung ihrer beider Bewusstsein geboren und erglühte im telepathischen Äther mit ungeheurer Kraft. Wie ein Kind staunte das Wesen über sich und war dabei ohne Arg. Zärtlich wurde es von der Delegation der Rirasch begrüßt und ohne Hast von einem zum

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