Shkarr (German Edition)
Pfoten fallen, schmiegte sich kurz an die menschliche Gestalt und verschwand dann in der entgegengesetzten Richtung.
Unsicher schaute Krischan ihm nach und am liebsten hätte er ihn zurückgerufen. Doch dann schüttelte er den Kopf. Er musste wirklich erst einmal sortieren, was überhaupt passiert war und so suchte er den Weg zurück in sein Quartier.
Irgendwie brachte Krischan es fertig, sich heillos zu verlaufen. Ein LoSHrá wurde auf ihn aufmerksam und führte ihn kommentarlos zu seinem Quartier. Sich bedankend, war Krischan froh, als sich die Tür hinter ihm schloss und er endlich allein war.
Dunkel.
Es war dunkel um ihn herum. Die Luft wirkte auf seltsame Weise stickig. Noch halb betäubt fuhr Krischan sich über die Augen.
„Licht“, flüsterte er heiser. Schwer lag die Zunge in seinem Mund, und er beschied sich, dass er nicht gut geschlafen hatte. Ausgiebig rieb er sich den Schlaf aus den Augen und bewegte sich wie ein Betrunkener in die Senkrechte. Mitten in der Bewegung erstarrte er. Aus den Augenwinkeln nahm er eine Gestalt wahr. Unsicher schaute er sich um, ob noch mehr hier waren. Aber das war nicht der Fall.
„Wer sind Sie und was suchen Sie in meinem Quartier?“, fragte er mit festerer Stimme, als er angenommen hatte. Ein Mann mit dunkel wirkenden Haaren, wahrscheinlich von brauner Farbe, von mittlerer, kräftig gebauter Statur in einem dunklen, uniform wirkenden Anzug saß mit gefalteten Händen in einem Sessel. Das Gesicht schien nichtssagend belanglos, nur die Augen kündeten von einem gefährlichen Wissen.
„Schön, dass Sie aufgewacht sind!“
Krischan fixierte ihn wütend mit seinen Augen. „Ich fragte, wer Sie sind und was Sie hier zu suchen haben.“
„Mein Name tut nichts zur Sache. Ich bin hier, um ein wenig mit Ihnen zu plaudern. Das ist alles.“ Gut platziert ließ der Fremde die Pause wirken und gab Krischan die Gelegenheit, ihn genauer unter die Lupe zu nehmen.
„Ich habe kein Interesse, mit Ihnen zu plaudern. Verlassen Sie mein Quartier auf der Stelle!“ Der Schreck war einer wohltuend ruhigen Wut gewichen und Krischan stattete seine Worte mit Nachdruck aus.
„Sie haben Ihr Ziel erreicht. Sie sind ein freier Mann und haben sich von der Erde losgesagt. Nun, ich muss sagen, ich kann es Ihnen noch nicht einmal übel nehmen. Es hat natürlich den kleinen, penetranten Geschmack von Verrat“, säuselte der Fremde in einem süßlichen Ton.
„Ist das alles, was Sie zu sagen haben?“ Krischan presste die Lippen aufeinander.
„Nein. Nein, ganz bestimmt nicht. Dafür wäre die Zeit verschwendet. Ich möchte von Ihnen nur ein paar Dinge wissen. Das ist alles.“
„Was?“, fragte Krischan, auch wenn er am liebsten gar nicht zugehört hätte.
„Ich weiß, dass Sie sehr erfolgreich in den Datennetzen herumgeschnüffelt haben. Diese Dinge will ich nicht wissen. Das ist unwichtig. Es ist nur eine bloße Sammlung nichtssagender Daten, die dafür gespeichert worden sind, damit man beweisen kann, dass man überhaupt etwas getan hat. Aber aufgrund dieser Unwichtigkeiten sind Sie über Dinge informiert worden, die Sie weitergeführt haben und die möchte ich von Ihnen haben.“
„Könnten Sie endlich auf den Punkt kommen?“, knurrte Krischan, wobei er eine vage Gänsehaut nicht verhindern konnte. Irgendwie hatte er den Eindruck, dass plötzlich die Temperatur gefallen war.
„Ich will alles wissen, was Sie über die TaszRirasch wissen. Alles über ihre Technologie, die Stadt, was Ihnen Drake erzählt hat und dieser Kater mit dem silbergrau-schwarzen Fell. Ich will wissen, wie ihre Gesellschaft aufgebaut ist und ihre Technologie. Sie sehen also, wir werden eine ganze Nacht sehr gut beschäftigt sein.“
Krischan war blass geworden.
„Davon abgesehen, dass ich nicht mehr weiß als das, was in den Archiven der SHrá nicht schon sehr viel ausführlicher zu lesen wäre, werde ich mich mit Ihnen keine Sekunde lang mehr unterhalten. Jetzt gehen Sie!“, rief er zornig. Der Fremde erhob sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das seine Augen nicht erreichte.
‚Wir werden uns unterhalten. Ganz ausführlich und glauben Sie mir, Sie werden es genießen.’
Krischan schlug das Herz bis zum Halse. In der letzten Zeit hatte er es schon öfter mit Telepathen zu tun gehabt. Menschliche waren nicht darunter gewesen. Doch egal wer diese Telepathen gewesen waren, seltsamerweise war es dieser menschliche Telepath, der ihm noch mehr Angst machte, als der versammelte Rat bei seiner
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