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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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für Jahr immer wieder erneut den Winter einläutete, gewollt war. Zum Teil waren es sicher klima- und naturbedingte Gründe, die die Meteorologen dazu veranlassten, die Temperatureinstellungen für den Winter rapide herabzusetzen. Es gab aber auch sentimentale Gründe dafür, warum die Meteorologen dafür sorgten, dass es in den nördlichsten und südlichsten Klimazonen jedes Jahr im Winter kalt genug wurde, damit es schneite. Zumindest an den Wochenenden sollte Schnee in kleinen glitzernden Flocken die Parks und Gärten einstäuben.
    Cid zog Krischan vom Haupteingang und der hellen Straßenbeleuchtung weg in den unbeleuchteten Garten hinein. Er klopfte an der Tür.
    Krischan stellte sich vor, wie warm und kuschelig es in dem Haus sein musste. Du musst dich zusammenreißen, knurrte er sich selber an. Das hier war ein Ticket in eine bessere Zukunft.
    Die Tür öffnete sich. Helles Licht strömte ihnen entgegen. Grußlos wurden sie hereingebeten. Ein junger Mann von vielleicht 25 Jahren musterte sie. Sein Urteil schien verheerend auszufallen. Die Mundwinkel verzogen sich abfällig nach unten.
    „Das soll also das Genie sein? Kommt rein, ehe die Nachbarn was mitbekommen.“ Krischan wurde gnadenlos in Augenschein genommen. „Kannst du Portale einrichten?“
    Krischan nickte.
    „Kannst du sprechen?“
    „Ja.“ Seine Stimme war leise. Krischan fühlte sich ein wenig eingeschüchtert. Er hatte einmal zu den Menschen gehört, die wie sein Auftraggeber aussahen, doch sein Bild im Spiegel gegenüber erzählte ihm unverblümt die Wahrheit. Er sah aus wie jeder Penner von der Straße. Seine Kleidung war verschlissen und zerknittert, weil er in ihr geschlafen hatte. Die leicht andersfarbige Haut um sein Auge verriet, dass er sich geschlagen hatte oder verprügelt worden war.
    „Du bist kein Human-Link?“ Wieder der abgehackte Ton mit militärischem Einschlag.
    Krischan nickte. Er war kein veränderter Programmierer wie dieser Mann. Krischan sah die Markierungen und unter den Haaren blitzten die metallischen Kontakte. Der Human-Link schien zufrieden.
    „Gut. Dann komm mit!“
    „Was ist mit der Bezahlung?“, fiel ihm Cid ins Wort.
    „Ein Ticket ohne Rückfahrschein und ohne Fragen. Ja, das habe ich. Wer immer mit diesem Ticket eincheckt: Niemand wird ihn überprüfen, da er schon als überprüft gilt. Absolut koscher! Aber ihr bekommt es nicht eher, bis er seine Arbeit getan hat.“
    Ihr Auftraggeber drehte sich um in der Erwartung, dass sie ihm ohne zu zögern folgen würden. Wie Krischan feststellte, führte er sie in den Keller. Eine harmlos aussehende Tür mit einem beeindruckenden Schloss versperrte ihnen den Weg zu den dahinter liegenden Räumen.
    „Dahinter ist Ihr Arbeitsplatz. Sie haben sechs Stunden Zeit.“ Damit wollte er beide allein lassen.
    „Was ist mit der Tür? Wollen Sie sie nicht öffnen?“, fragte Cid ungehalten.
    Ein spöttisches Grinsen war eigentlich Antwort genug. Aber der Human-Link ließ sich zu einer verbalen Antwort herab: „Wenn er das nicht kann, ist er nicht so gut, wie Sie es gesagt haben.“
    Cid versuchte in Krischans Augen zu schauen, die unverwandt auf das Hindernis starrten.
    „Wenn er arbeiten soll, braucht er aber auch das entsprechende Essen“, knurrte er.
    Krischan hatte den Eindruck, dass Cid unbedingt die Oberhand in diesen Verhandlungen behalten wollte. Ihr Auftraggeber schnaubte abfällig: „Er wird sein Essen bekommen. Die Zeit läuft.“
    Krischan drehte sich um, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.
    „Kannst du das?“, fragte Cid,
    Krischan zog seinen Planer hervor und gab ein paar Zahlenfolgen ein. „Rein technisch benötige ich seine Fingerabdrücke und seine Stimme. Eine Aufnahme erkennt das System sofort, weshalb ich auf einen entsprechenden Versuch verzichten kann. Er hat nicht gesagt, wie ich reinkommen soll. Also unterliege ich auch keinen Einschränkungen.“ Krischan sendete ein Abfrageprogramm und wartete auf das Ergebnis. Das Licht flackerte, erlosch kurz, um dann wieder hell zu leuchten. Das Schloss begann zu rauchen.
    „Was hast du gemacht?“, platzte Cid heraus.
    „Einen Kurzschluss verursacht. Ich habe gehört, dass das deren einzige Schwäche ist.“
    Cid runzelte die Stirn. „Hattest du vorher ein Hobby, welches mit Sicherheitsschlössern zu tun hatte?“
    Krischan schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, nur eine berufsbedingte Krankheit und das Bedürfnis, eines der besten Sicherheitssysteme zu haben, das man bekommen

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