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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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aber tief verletzt und zu keiner Bindung mehr fähig. Aber vielleicht fand er einen Freund oder eine Freundin, vielleicht sogar eine Partnerin. Die Einsamkeit, die ihn in diesem Nest überfiel, war manchmal überwältigend. Shkarr sehnte sich vor allen Dingen in diesen Augenblicken nach dem Menschen, der für ihn nun unerreichbar war. Selbst als sie noch nicht miteinander verbunden waren, hatte er ihn gesehen und gerochen. Doch hier ...
    Shkarr rollte sich auf den Rücken und zog die Beine an.
    ‚Wo bist du, Krischan?’ Leise schnurrte er vor sich hin. ‚Vielleicht bist du keine Krone der Schöpfung. Es wäre dennoch schön, wenn du hier sein könntest.’ Shkarr war sich bewusst, dass er etwas aussprach, das hier auf diesem Planeten einem Antrag gleichkam, wenn man die damit verbundenen Gefühle addierte. Doch das war ihm nicht wichtig. Er wusste, dass er sich mehr als nur Sorgen um Krischan machte. Von Liebe, wie es die Menschen sahen, wagte er nicht zu sprechen. Vielleicht war es Seelenverwandtschaft, geboren aus ihrer beider Einsamkeit. Auf alle Fälle war es mehr als nur bloße Freundschaft, die er für den Menschen empfand.
    Missmutig rollte Shkarr sich wieder auf den Bauch, um dann unruhig hochzufahren und sich hinter den Ohren zu kratzen. Mit Bedauern erinnerte er sich daran, wie er Krischan angefahren hatte, als dieser ihn gekrault hatte, um ihm über einen Albtraum hinwegzuhelfen. Jetzt wäre es ihm mehr als nur lieb gewesen. Krischan hätte alles mit ihm machen können, nur fühlen wollte er ihn. Hier in seinen Gedanken und seinen nackten Körper neben ihm. Shkarr grollte amüsiert. Kleidung war eben hinderlich, wenn er den Menschen putzen musste, auch wenn dieser der Meinung war, eine Hypodusche leistete bessere Dienste. Außerdem verdeckten die unzähligen Lagen Stoff einen Teil des Geruchs und den mochte er, obwohl er vermutete, dass er auf diesem Planeten der Einzige war, der das sagen würde.
    Shkarr rollte sich wieder zusammen und legte den Schwanz über seine Nase.
    Träume waren etwas Schönes.
     
    „Hey, aufwachen, Kleiner!“
    Krischan schreckte hoch. Cid schaute ihn an und grinste dann unsicher. „Es ist schon Nacht. Zeit zu gehen!“
    Krischan rieb sich den Schlaf aus den Augen. Ihm war kalt. Sein Atem produzierte kleine Dampfwölkchen, die lange einfach in der Luft stehen blieben, ehe sie sich auflösten. Fröstelnd rieb er sich die Arme. Cid stand an dem schmalen Durchbruch und wartete, dass Krischan aufstand. Gähnend und sich streckend tat dieser das auch.
    „Geht es wieder besser?“, fragte Cid nach.
    Krischan lächelte schief und meinte: „Glaube schon!“
    „Der Weg ist ziemlich lang. Wir müssen uns jetzt schon aufmachen.“ Cid sah, wie Krischans Gesicht sich kurz verzog, als dieser anscheinend eine falsche Bewegung machte. Etwas blass um die Nase hielt sich Krischan seinen Bauch und strich sich über die Rippen. Cid schwieg und wartete einfach ab. Krischan quälte sich in eine aufrechte Position, bog das Rückgrat kurz zu einem Hohlkreuz. Dann schloss er sich seinem Kameraden an, der dies als Zeichen des Aufbruchs ansah. Zufrieden hatte Cid festgestellt, dass kaum Spuren des Zusammenstoßes bei Krischan zu sehen waren. Die Platzwunde über der Braue war zu einem feinen Strich verheilt, der in den nächsten Tagen spurlos verschwinden würde. Das Auge blühte in einem leichten Gelbgrün, aber das sah man nur, wenn genug Licht vorhanden war.
    Krischan rieb sich derweil die Hände. Er hatte mit seiner Befürchtung recht: Als sie die schützenden Mauern verließen, begrüßte sie eisige Luft und jagte ihm einen Schauer über die Haut. Immer noch müde schlang er die Arme um sich und versuchte dadurch, sich ein wenig Wärme zu verschaffen. Cid schlug ein schnelleres Tempo an. Auch ihm war kalt.
    Eine Stunde und eine geschnorrte Fahrt mit der U-Bahn später erreichten sie die Südstadt. Die Wohngegend war hier besser. Schmucke Einfamilienhäuser mit gepflegten Vorgärten dominierten. Krischan fragte sich, wer hier einen illegalen Programmierer brauchte.
    Cid blieb vor einem kleinen unscheinbaren Haus stehen. Die Straßenbeleuchtung gab nicht preis , welche Farbe das kleine Domizil bei Tag schmückte. Krischan vermutete aber ein helles Gelb. Der Rasen war kurz und zeigte ein paar braune Stellen, die noch vom Schnee dieses Jahres übrig geblieben waren. Krischan sog diese unbekümmerte Atmosphäre in sich auf und vermisste seine kleine Wohnung. Er wusste, dass die Kälte, die Jahr

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