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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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versorgt hatte. Mit einem Gefühl der Befriedigung strich Krischan über die Sensoren. Er würde jetzt lange kein solches System mehr unter die Finger bekommen. Nachdenklich nagten die weißen Zähne an den trockenen Lippen. Krischan warf Cid einen Blick zu. Dieser lag zusammengerollt auf dem Boden und bedachte das Reich der Träume mit einem Abstecher. Schniefend rollte Cid sich auf die andere Seite.
    Krischan verband seinen Planer mit dem System seines Auftraggebers und bereitete eine direkte Invasion der Server der SDA vor. Er wollte alles wissen und nicht nur die Brocken, die er in den Laboratorien herausgefunden hatte. Weshalb waren sie so hartnäckig? Er hatte als Jugendlicher seine Strafe bekommen, weil er sich in die Sicherheitssysteme von Firmen gehackt hatte.
    Das war auch der Grund, warum er nie ein Human-Link werden durfte. Warum also verfolgten sie ihn? Es gab keine Spuren im Internet von ihm, die für die SDA von Interesse wären. Dafür hatte er gesorgt. Krischan fühlte das Kribbeln eines Adrenalinausstoßes in sich und ihm war beinahe so, als ob er wieder einen Raubzug für den Kanarra starten würde, um dessen unersättlichen Wissensdrang zu stillen und ihn zu neuen Erkenntnissen zu führen. Ein Lächeln überhauchte seine müden Züge und verlieh ihnen für einen Augenblick Lebendigkeit.
    Krischan atmete tief durch, als ihn eines seiner Spider darüber informierte, mit was für Abwehrprogrammen er sich anlegen wollte. Schnell entschied er, dass es erst einmal wichtiger war, keine Spuren zu hinterlassen, die zu diesem Computer hinführen könnten. Aus Erfahrung klüger geworden, handelte Krischan jetzt noch umsichtiger und vermied jegliches Risiko. Nach einer halben Stunde Vorbereitung, fünf Minuten Vollkontakt und einer Sekunde Datenübertragung lag Krischan schwer atmend in den Polstern seines Sessels, die sein Gewicht weich abfederten. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Die Augen geschlossen versuchte er sich wieder zu beruhigen. So wie es aussah, hatte alles geklappt und nichts deutete darauf hin, von wo aus das Chaos verursacht worden war, welches sich in die Programme der Server der SDA eingeschlichen hatte. Krischan glaubte aber nicht, dass die SDA keine Ahnung haben würde, wem sie es zu verdanken hatten. Ihnen blieb nicht mehr, als ihre Firewall einmal mehr zu verstärken und zu versuchen, den Täter doch noch irgendwo zu schnappen.
    Krischan lud seine Akte. Ein kurzer Blick zerstreute jeglichen Glauben, die SDA hätte seine Taten vergeben und vergessen. Seine gesamte Biografie, seine Vorlieben und Abneigungen, psychologisches Profil und seine Strafe standen haarklein beschrieben.
    Mit weichen Knien befreite Krischan sich aus der Halterung und setzte das Interface ab. Ein lautes Schniefen ertönte und Stoff raschelte leise.
    „Wie spät issen?“, nuschelte Cid verschlafen.
    Krischan lächelte, als er in das zerknitterte Gesicht schaute. „Es ist noch dunkel. Wir sind fertig. Ich denke, wir sollten gehen“, schlug er vor. Cid blickte zu den Bildschirmen hoch, doch da gab es nichts zu sehen, was Krischans Worte bestätigen würde. Er nickte und erhob sich.
    „Du siehst furchtbar aus, Kleiner. Wir gehen jetzt den Lohn deiner Arbeit abholen und dann verbringen wir den Tag in der Horizontalen“, meinte er und schob Krischan durch die Tür. Ein Seitenblick in die tief liegenden Augen sagte ihm, dass es ein langer Weg zurück werden würde.
    „Sie sind fertig?“ Ihr Auftraggeber stand mit ablehnender Haltung und arrogantem Zug um die Mundwinkel in der Tür zum Keller. „Ich werde es mir anschauen. Wir werden sehen, ob Ihre Arbeit es wert ist.“
    Die Selbstsicherheit des Hausherrn raubte Cid den letzten Nerv, dennoch zog er es vor zu schweigen. Krischan ließ sich an der Wand hinabgleiten und wartete auf das Urteil. Ein piependes Geräusch weckte ihn aus den Nebeln des einsetzenden Schlafes. Er sah auf. Aus dem Gesicht seines Auftraggebers konnte er nicht ablesen, ob dieser zufrieden war. Die Augen entließen ihn gnädig und ein schmales Kuvert fand den Weg in Krischans Hände.
    „Es ist erstaunlich, dass Sie kein Human-Link sind. Sie hätten das Zeug dazu. Aber ich kann mir denken, warum Sie keiner sind. Ihr Pech ist mein Glück“, stellte der Human-Link mit unerträglicher Arroganz fest.
    Cid nahm Krischan das Kuvert ab und prüfte den Inhalt. Sein Nicken war Bestätigung. Krischan ließ sich von Cid auf die Füße ziehen und beide verließen das ungastliche Haus. Bevor sie die Tür

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