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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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schutzlos auf dieser Lichtung befand.
    Shkarr hatte sich jetzt bis auf Sprungweite dem Tier genähert und war damit der Erste, der nah genug war. Abwartend drückte er sich in das halbhohe Gras und suchte dort, so gut es ging, Deckung. Noch immer waren seine Gefährten nicht nahe genug, um den offensichtlichen Teil der Jagd zu eröffnen. Qrusch hatte ihnen eingeschärft, auf keinen Fall Pendras auf eigenen Pfoten zu jagen.
    Die Bewegungen des Tieres wurden immer lauter und nervöser. Anscheinend wusste es von der Umzinglung, denn es verließ seinen Platz nicht. Shkarr vermochte nur zu hören, wo sich das Tier befand. Er wagte es nicht, den Kopf zu heben und nachzuschauen. Endlich war jeder auf der Position, wie sie es vorher abgesprochen hatten.
    Das Pendra stand jetzt ganz still und wirkte aus der Ferne wie ein kleiner Hügel, der sich fast perfekt in die Umgebung einfügte. Unheimliche Stille hatte sich über den Wald gelegt, als ob ein jedes Lebewesen in diesem Augenblick der Entscheidung den Atem anhalten würde. Shkarr hatte das Gefühl, als würden alle seine Haare einzeln gezupft und gereizt werden. Ein unerträgliches Kribbeln breitete sich über seiner Haut aus. Den Blick starr nach vorn und die Ohren auf das Pendra gerichtet, wartete er auf den Befehl ...
    Ein Schnattern erklang. Wie ein Körper beseelt von einem Geist sprangen die Rirasch gemeinsam ihr Opfer an, versuchten die günstigste Stelle zu erreichen, um das Tier zu Fall zu bringen. Dieses wirbelte herum und von einem Augenblick zum anderen sah sich Shkarr mit der Vorderseite konfrontiert. Zumindest schaute er in ein äußerst beeindruckendes Maul, das jetzt zwei Reihen weißer, sehr spitzer Reißzähne entblößte. Shkarr versuchte erst gar nicht, auszuweichen. Er war viel zu schnell und zu nah dran. Plötzlich schmiss ihn ein silberschwarzer Schatten aus der Bahn und verpasste ihm dabei einen schmerzhaften Rippenstoß. Mit lautem Gefauche stürzten sich die anderen Katzen auf das abgelenkte Tier und versuchten ihre Zähne in Flanken und Hals zu verbeißen. Lautes Schnaufen war die Antwort. Ansonsten kämpfte das Tier stumm und mit erschreckender Gelenkigkeit.
    Ein Jaulen ertönte, das normalerweise nicht zum Lautrepertoire der Rirasch gehörte. Einer der jungen Jäger befand sich in Not und Bedrängnis und tat das auf diese Weise kund. Eine Wunde klaffte an seiner linken Flanke und das Pendra setzte zu einem weiteren Schlag an.
    ‚Gebt den Weg frei. Lasst es fliehen!’, rief Qrusch und seine Gedanken duldeten nicht den geringsten Widerspruch. Ehe der angeschlagene Rirasch noch ein weiteres Mal attackiert wurde, hatte der Ältere das Pendra fortgestoßen und es damit auf den freien Fluchtweg aufmerksam gemacht. Dieses nahm die Gelegenheit wahr und stürmte davon. Ehe auch nur einem bewusst wurde, was gerade geschehen war, begutachtete Qrusch schon die Verletzungen und Blessuren.
    ‚Nichts, was lange heilen muss’, kommentierte er bei den meisten. Nur bei dem mit der aufgerissenen Flanke wiegte er bedächtig seinen Kopf. ‚Das muss sich ein Heiler ansehen. Katrasch! Hol etwas von dem Kraut da drüben, das mit den weißen Blüten.’
    Die Angesprochene, eine grauschwarze Katze, holte schnell das Geforderte und schaute, wie Qrusch sich daran machte, die Wunde sauber zu lecken und dann das zerrupfte Kraut darauf zu verteilen. Shkarr erhob sich ächzend und versuchte das heftige Ziehen an seiner Seite zu ignorieren. Mühsam humpelte er zu den anderen, gesellte sich in den Kreis der äußerst betreten aussehenden Jungen.
    ‚Ihr wart gut’, ließ Qrusch vernehmen. ‚Ich hatte mit mehr Schwierigkeiten gerechnet. Ihr habt gut zusammengearbeitet. Es ist jedoch noch nie einem Rirasch gelungen, je einen Pendra zu erlegen.’ Qrusch fuhr kurz über Shkarrs Ohren, als diese verwirrt zuckten.
    ‚Nicht weit von hier ist eine Heilerin. Meinst du, dass du laufen kannst, Tche?’
    Der Verletzte erhob sich und unterdrückte den Schmerz in seinen Gedanken. Das hellbraune Fell war durch die Jagd, den Saft der Pflanzen und das Blut ganz verklebt und schmutzig. Die Flanke zitterte, als er die Pfote zur Probe belastete.
    ‚Ich denke, es wird gehen.’
    Qrusch stupste ihn an. ‚Sie kommt uns schon entgegen’, schnurrte er.
     
    Es war kalt. Es war sogar sehr kalt. Seine Sachen klebten nicht mehr am Körper, vielmehr hatten sie die Festigkeit von rauem Plastik angenommen. Steif waren auch seine Finger, doch mittlerweile war Krischan zu müde, um ihnen durch

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