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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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nicht darüber im Klaren war, wie er all das hier zu verstehen hatte. Glitzernd lag sein Planer in seinen Händen.
    „Der Speicher ist voll“, erklärte Cid, „Du solltest dir vielleicht überlegen, ob du nicht etwas löschen willst. Das, was du im Kopf hast, kann dir sowieso keiner nehmen und in der Regel kann dir das auch keiner nachweisen. Also speichere es lieber dort ab. Da ist es sicherer.“
    „Du bist nicht mehr sauer?“, fragte Krischan unsicher.
    Cid lächelte verlegen. „Wer sagt, dass ich auf dich sauer war? „Mhm ...“ Er kratzte sich hinter den Ohren. „Du hast wirklich keine Ahnung, oder?“, fragte er nach.
    Der Gesichtsausdruck des jungen Mannes sprach Bände und war für Cid Anlass genug, der Spannung durch lautes Lachen abzuhelfen. „Nein, hast du wirklich nicht. Du gräbst Dinge aus und weißt noch nicht einmal, wie nah die Wahrheit dir eigentlich auf der Spur ist. Du begibst dich in dieses Netz mit einer Sicherheit, die mich schwindeln lässt, aber was sich in deiner unmittelbaren Nähe abspielt, davon bekommst du nicht das Geringste mit. Wie lange willst du eigentlich noch suchen?“
    Krischan sah Cid nur verständnislos an, die Fragezeichen deutlich in sein Gesicht geschrieben.
    „Sieh dir die Bilder von den rausgeschmissenen Mitarbeitern noch mal an!“, warf Cid als Hinweis ein und bot damit einen Ansatz zur Erklärung. Krischan tat wie ihm geheißen und rief die Daten auf. Noch einmal warf er absichernd einen Blick zu Cid, der ihn jedoch nur abwartend ansah. Schnell hatte er gefunden, wonach er suchte und sah sich die Bilder an. Was war daran Besonderes? Krischan schüttelte den Kopf und konnte nicht feststellen, was Cid ihm damit sagen wollte. Fragend sah er auf.
    Cid grinste. „Du bist blind wie ein Maulwurf. Das Offensichtliche entgeht dir. Habe ich mich so sehr verändert?“
    Krischan entglitten die Gesichtszüge. Noch einmal sah er zu Cid und dann auf die Bilder. Immer wieder suchte er Ähnlichkeiten, bis er an den Augen und der Nase des Bildes von Johnson Drake und Cid hängen blieb. Das konnte nicht sein ...
    „Jetzt scheint es doch geklingelt zu haben“, bemerkte Cid kurz. „Darf ich mich vorstellen ...?“ Er grinste über das ganze Gesicht.
    „... Johnson Drake“, vollendete Krischan.
    „Genau der“, bestätigte Cid mit einem Augenzwinkern.
    „Deshalb ...“, murmelte Krischan für sich selbst. „Aber warum?“
    „Schon wieder Fragen!“, murrte Cid gutmütig. „Also gut. Die ganze Geschichte nehme ich an. Weniger wird dich nicht zufriedenstellen. Ich habe mir deine Akte auch schon angeschaut. Eigentlich unglaublich. Du siehst so harmlos aus.“ Cid lachte rau. „Aber gut. Du willst wissen, was nicht in den Akten steht.“ Er räusperte sich und begann zu erzählen: „Alles hörte buchstäblich damit auf, als sie mich rauswarfen. Danach fiel ich in ein Loch. Das ist das Ende.“ Dieses Mal war es ein bitteres Lachen, das ihn unterbrach.
    „Du musste wissen, ich gehörte damals zu den Abgängern der Universitäten, auf denen die Hoffnungen für eine neue Elite ruhten. Du wirst nicht glauben, wie sie uns hofiert haben. Wir sollten die Genetik revolutionieren. Dem Menschen ein neues, genetisches Gerüst zimmern, mit dem ein großartiges und bahnbrechendes Zeitalter eingeläutet werden sollte. Man hatte schon eine ganze Zeit lang geforscht und auch mehrfach extraterrestrische Gen-Codes verwandt. Aber die Ergebnisse waren vernichtend. Kein Durchbruch.“ Mit ausschweifendem Gestus bekräftigte er: „Als ich anfing, waren schon die ersten Versuche mit Kanarras gelaufen. Diese seltsamen, großen Katzen mit den verständigen Augen. Man sagte mir, es wären Tiere von einem anderen Planeten, dessen Lage als geheim eingestuft worden war.
    Meine Sicherheitsfreigabe war nicht hoch genug, um darüber Näheres zu erfahren. Ich sollte nur eine Reihe Tests mit deren Gensequenzen machen, Verwandtschaften feststellen. Das Hauptaugenmerk war auf ihre telepathischen Fähigkeiten gerichtet. Es war schon vor meinem Eintreffen versucht worden, mit den Katzen zu kommunizieren. Die Telepathen, die das Ganze einigermaßen überstanden und ihren Verstand wiedergefunden hatten, berichteten von mitreißenden Instinkten, die ihnen fast das Gehirn auseinandergesprengt hätten. Ja, ich glaube, das war der ungefähre Wortlaut.“ Cid starrte in die Flammen. Zielsicher holte er seine allgegenwärtige Flasche heraus und trank einen Schluck. „Willst du auch was?“, fragte er.
    Krischan

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