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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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verfahren werden. Die zwei taugen höchstens als sprechende Wachhunde, aber haben Sie ernsthaft vor, ihnen Verantwortung zu übertragen? Über ein derart wichtiges Projekt? Raus mit der Wahrheit!«
    Arbenz klappte den Mund auf, um zu antworten, doch dann schien er es sich anders zu überlegen. Gardners Worte hatten ihn sichtlich beeindruckt, und er wusste diesen Argumenten nichts entgegenzusetzen. Wütend schüttelte er den Kopf, presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und nahm schweigend Corso gegenüber am Konferenztisch Platz.
    »Kieran ist in meinen Augen ein undurchschaubarer Typ«, fügte Gardner hinzu, als er zu seinem eigenen Stuhl ging. Nun, da er merkte, dass er seinen Willen durchgesetzt hatte, mäßigte er seinen Tonfall. »Es wäre ein Risiko, ihm die Leitung einer derart brisanten Operation zu übertragen. Die Bergung des Wracks, der Sieg über die Uchidaner – es ist beides ein und dasselbe, Senator. In diesem Raumschiff liegt unsere ganze Hoffnung, den Krieg doch noch zu gewinnen. Wenn Sie auf der Hyperion bleiben, dienen Sie der Freien Demokratischen Gemeinschaft mehr, als wenn Sie nach Redstone zurückfliegen. Dort können Sie im Endeffekt doch nichts bezwecken.«
    Ohne eigens dazu aufgefordert zu werden, aktivierte Corso das holografische Display und erzeugte ein Bild ihres Zielorts. Über dem Tisch schwebten Planeten und Gasriesen in der Luft, miteinander verknüpft durch helle Trajektorie-Kurven.
    In diesem Moment betrat Kieran Mansell den Raum; wie immer erschien er als Letzter. Grußlos setzte er sich an den Tisch.
    »Das Basiscamp auf dem Mond Theona berichtet, dass an Bord des Wracks keine neue Systemaktivität aufgetreten ist, seit wir die Parameter seines Abwehrnetzes verzeichnen konnten«, informierte Kieran sie ohne Einleitung. »Wir hatten befürchtet, das Schiff könnte so etwas wie ein Notsignal aussenden, nachdem wir beim ersten Versuch, an Bord zu gelangen, Mist gebaut haben. Es sieht ganz danach aus, als hätte es sich lediglich um eine technische Panne in unseren eigenen Überwachungssystemen gehandelt.«
    »Hervorragend.« Gardner verschränkte die Arme und blickte erfreut drein. »Das Letzte, was wir wollen, ist die Ausstrahlung irgendwelcher Signale, die die Shoal auffangen könnten.«
    Arbenz wandte sich Corso zu und nickte. »Ich denke, wir haben mit der Rekonstruktion der Computersysteme des Wracks gute Fortschritte gemacht, stimmen Sie mir darin zu?«
    »Ja, in der Tat. Mithilfe der verfügbaren Simulationen sind wir ein ansehnliches Stück weitergekommen.«
    Gardner beugte sich vor. »Ist der Interface-Sessel für den Maschinenkopf an Bord des Wracks installiert und betriebsbereit?«
    »Im Großen und Ganzen ja, aber ich führe noch Tests durch. Ob er tatsächlich funktioniert, wissen wir allerdings erst, wenn wir Mala daran angeschlossen haben. Das Problem ist, dass ein großer Teil der Simulation, mit der ich gearbeitet habe, natürlich auf Spekulationen beruht. Aber etwas Besseres steht uns nicht zur Verfügung. Erst wenn wir uns tatsächlich im Schiff befinden, können wir einen Durchbruch erzielen. Vorher sind wir auf Hypothesen angewiesen.«
    »Sie sind sich doch darüber im Klaren«, betonte Gardner, »dass wir uns keinen Fehler leisten dürfen!«
    »Sehen Sie, wir wissen bereits, dass das Wrack über einen sehr effektiven Schutzmechanismus verfugt, wenn es darum geht, das Eindringen Unbefugter zu verhindern«, erwiderte Corso. »Zwei der Erkundungsteams, die Sie hineingeschickt haben, sind spurlos verschwunden, ehe sie auch nur einen Teilbereich des Schiffs unter Kontrolle bekamen. Sobald wir jedoch das richtige Interface aktivieren, werden wir ganz sicher Zugriff auf Bereiche erlangen, die Ihnen bis jetzt verschlossen blieben. Ich bin zuversichtlich, dass die Informationen, die ich mittlerweile zusammengetragen habe, sich als nützlich erweisen. Meine Arbeit wird Früchte tragen, daran habe ich keinerlei Zweifel. Trotzdem lässt sich an der Tatsache nichts ändern, dass wir erst wissen, wie die Dinge sich entwickeln, wenn Mala in dem Interface-Sessel sitzt und wir ihn einschalten. Was danach passiert, ist völlig offen, da kann man nur raten.«
    Corso unterbrach sich und nahm dann einen neuen Anlauf. Seine nächsten Worte wählte er mit Bedacht. »Senator, ich habe eine Frage. Darf ich frei sprechen?«
    Arbenz nickte.
    »Angenommen, wir haben Erfolg und bringen uns in den Besitz eines funktionierenden überlichtschnellen Antriebs … was geschieht als

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