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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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rekonfigurieren.«
    »Mehr nicht? Das war alles?« Corsos Herz fing an zu rasen. »Und was ist mit dem Planetarium-Programm?«
    »Was soll damit sein?«
    »Sie hatten es doch gerade aktiviert.«
    Mala blickte ihn verständnislos an. »Ich sagte Ihnen bereits, was ich getan habe. Für mehr fehlt mir die Zeit. Was glotzen Sie mich so vorwurfsvoll an?«
    Corso spürte, wie seine Frustration wuchs; aber Mala schien tatsächlich keine Ahnung zu haben, wovon er überhaupt sprach.
    »Weiß Arbenz, dass Sie sich hier aufhalten?«
    Mala streifte ihn mit einem Blick, als befürchte sie allen Ernstes, er habe den Verstand verloren. »Corso, mein Job verlangt es, dass ich Zeit auf der Brücke verbringe. Wenn ich nicht hier sein dürfte, brauchte ich gar nicht erst an Bord dieses Schiffs zu sein.«
    Seine zweite bizarre Begegnung mit Mala fand ein paar Tage später statt.
    In wenigen Stunden sollten die Hyperion das Kernschiff verlassen. Arbenz hatte seine häufigen Ausflüge nach Ascension bereits seit einiger Zeit eingestellt. Kieran Mansell führte ständig Sicherheitsüberprüfungen durch, die mittlerweile an eine Obsession grenzten. Und diese Kontrollen erforderten die Anwesenheit jeder sich an Bord befindlichen Person. Corso vermutete, dass Kieran sich dieses permanente Überwachungssystem in erster Linie ausgedachte hatte, um sich selbst zu beruhigen, denn im Grunde ergaben seine unentwegten Inspektionen keinen Sinn.
    Derweil schwebte Udo in seiner Medbox, in einen traumlosen Tiefschlaf versetzt, der ihn vollkommen von seiner Außenwelt abschirmte; geklöntes Eigengewebe und Neuro-Optimierer sorgten dafür, dass seine Verletzungen heilten. Das Schlimmste für alle waren die Ungewissheit und das Abwarten. Udo war schon früher unberechenbar gewesen, und Corso hatte keine konkrete Vorstellung davon, was er aussagen würde, nachdem er aus seinem Koma erwachte. Doch dann tröstete er sich damit, dass am Ende Udos Selbsterhaltungstrieb obsiegen würde. Und Mala hatte sicher recht, wenn sie meinte, Udo hätte viel zu verlieren, falls er auf die Idee verfallen sollte, sich gegen sie zu wenden.
    Schließlich wurde Corso es leid, sich auf sein klaustrophobisch enges Quartier zu beschränken, und er unternahm ausgiebige Touren durch das Schiff; allein pilgerte er durch die verlassenen Korridore oder benutzte die Fallschächte. Obwohl diese Schächte sich in der gravitationsfreien Zone der Hyperion befanden, hatten sie sich durch die im Kernschiff herrschende Schwerkraft in senkrecht durch das Schiff führende Spalten verwandelt. Sich an den Handgriffen hinauf- und hinunterzuhangeln war Schwerstarbeit, aber die körperliche Anstrengung lenkte ihn von seinen anderen Sorgen ab.
    Seit er Mala in dem Interface-Sessel gesehen hatte, umgeben von Darstellungen der Magellanschen Wolken, beschäftigte sich Corso noch intensiver als sonst mit den Daten, die er zusammengetragen hatte. Seine Überzeugung wuchs, dass in diesen beiden kleinen Galaxien – so unwahrscheinlich es auch anmuten mochte – der Schlüssel zur Enträtselung der letzten Geheimnisse des fremdartigen Wracks zu finden war.
    Während seiner Wanderungen durch die Hyperion, kurz vor dem Ausdocken aus dem Kernschiff, war Corso wieder einmal im Heckbereich angelangt; plötzlich hörte er das unverwechselbare Winseln des Servomechanismus, mit dem die Luftschleusen betrieben wurden. Eben erst hatte er Gardner, dem Senator und Kieran Mansell einen mündlichen Bericht über den Stand seiner Forschungen unterbreitet, deshalb hielt er es für höchst unwahrscheinlich, dass sich einer der drei Männer in diesen Bereich des Schiffs verirrt haben sollte.
    Verwundert steuerte er auf die Luftschleusen zu; es handelte sich um die Ausstiege, die sie bei ihrem Ausflug nach Ascension benutzt hatten. Doch als er wenige Augenblicke später dort eintraf, konnte er niemanden entdecken. Was mochte er dann gehört haben?
    Ganz in der Nähe klapperte etwas Metallisches, und neugierig ging er in die Richtung, um nachzuforschen, was dort los war. Eigentlich konnte sich nur Mala in diesem Bereich des Schiffs aufhalten, aber nirgends war eine Spur von ihr zu entdecken.
    Durch puren Zufall blickte er nach oben, und dann erkannte er ihre zierliche Gestalt; beinahe lautlos kletterte sie an den Sprossen eines Fallschachts in die Höhe. Geschmeidig schwang sie sich in den auf der nächsten Ebene gelegenen Korridor und verschwand aus seinem Blickfeld.
    »He!«, brüllte Corso.
    Geschwind kletterte er ihr

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