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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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beiden Wissenschaftlern. Kieran bildete den Schluss, hinter Dakota und Corso.
    Sie gelangten in eine stählerne, zylindrische Röhre, an die das Tauchboot angedockt hatte. Das Poltern ihrer Stiefel auf der metallischen Laufplanke erzeugte ein harsches Echo, und Dakota krümmte sich innerlich, als treibe der Lärm etwas Massives, Scharfes, in ihre weiche Hirnmasse. In ihrer Schulter und im Rücken meldete sich immer wieder ein stechender Schmerz, und sie grub die Fingernägel in ihre Handflächen, bis es wehtat.
    Ein Bildschirm, der an einer Wand am hinteren Ende des Ganges angebracht war, zeigte eine vergrößerte Außenansicht des Wracks. Im Profil glich der Mittelteil des Raumschiffs einer dicken Träne, deren Hülle mit einer Anzahl wie planlos angebrachter Höcker gespickt war. Man sah keine Fenster oder externe Instrumente. Lange, gewundene Sporne krümmten sich in die Höhe und nach außen, und Dakota vermutete, dass sie nicht so fragil waren, wie es den Anschein hatte.
    Das Ding glich eher einer abstrakten Skulptur als einem Konstrukt, das als interstellares Raumschiff durchging. Der Tunnel, in dem sie nun standen, war ebenfalls zu sehen; wie eine schmale Schlange aus aneinandergekoppelten Segmenten verband er das Tauchboot mit dem Wrack. Vor dem Hintergrund des gigantischen Wracks wirkte das Tauchboot wie eine Elritze, die einen Wal begleitet.
    »Das ist Ihr großer Moment, Mr. Corso«, verlautbarte der Senator, sich an Lucas wendend. »Sie sind der Experte. Zeigen Sie uns, was Sie wissen.«
    Lucas nickte und wartete, während die Luke, die in das Wrackinnere führte, langsam aufging. Dakota sah, dass dahinter wieder ein Gang lag, doch dessen Wände waren blass und beinahe konturlos, bis auf lange, gewundene Bänder aus irgendeinem Material, das sie an Muskeln erinnerte, um die herum die Wände des Korridors geformt zu sein schienen.
    Die Umgebung war in jeder Hinsicht höchst sonderbar, doch gleichzeitig von einer eigentümlichen Schönheit. Das Einzige, was diesen Eindruck störte, war ein hässlicher Riss in einer Wand, den man offensichtlich hineingeschnitten hatte, um dort Instrumente der Menschen unterzubringen.
    Was sie jedoch am meisten wunderte, als sie den anderen ins Innere des Wracks folgte, war die Tatsache, dass sie trotz des Fehlens einer erkennbaren Lichtquelle den ganzen Gang entlangblicken konnte, bis er an einer Stelle abzuknicken schien. Die Sichtverhältnisse waren hervorragend.
    Nach kurzem Zögern trat Corso mit einer Entschlossenheit in Aktion, die daraufhindeutete, dass er mit der Örtlichkeit bereits vertraut war. Dakota und die anderen beobachteten ihn dabei, wie er Bilder auf einem Schirm erzeugte, der Bestandteil der primitiv in den Riss installierten Gerätschaften war. Was sie dann sahen, konnte nur ein Plan vom Inneren des Raumschiffs sein. Es lag klar auf der Hand, dass die durch unterschiedliche Farben kodierten Korridore und einzeln gekennzeichneten Räume nur einen winzigen Teil des Wrackinneren darstellten.
    Die ganze Zeit über wirkte Corso nervös und angespannt. Irgendetwas lauerte innerhalb dieser Wände, und Dakota konnte die Intelligenz spüren, die sich an einem Ort verbarg, der weit hinter den sie umgebenden bleichen Wänden lag. Das helle, allgegenwärtige Licht, das überall mit der gleichen Leuchtkraft schien, ohne seine Quelle zu verraten, verunsicherte sie. Sie kam sich zunehmend verletzlich vor – als sei sie völlig nackt und hilflos einem wie auch immer gearteten Etwas ausgesetzt. Wo sollten sie sich notfalls verstecken? An einem Ort, an dem es keine Schatten gab, fand man weder Deckung noch Schutz.
    Mit flinken, geübten Fingern tippte Corso auf eine Anordnung von Tafeln unter dem Monitor. Ein neues Bild nach dem anderen erschien, offenbarte Einblicke in weitere Bereiche des Schiffs. Begleitet wurden diese Bilder von langen Reihen unverständlicher Symbole; vermutlich handelte es sich um die Schriftzeichen irgendeiner nichtmenschlichen Rasse. Nach einer Weile gelang ihrem Ghost eine – wenn auch provisorische – Identifizierung kleinerer Textfragmente; anscheinend hatten sie hier eine archaische Form der Maschinensprache vor sich, wie sie einstmals von den Shoal gebraucht wurde.
    Corso zog sich die Handschuhe aus, wischte sich die bloßen Hände an seinem Gel-Anzug ab und murmelte wie im Selbstgespräch vor sich hin. Für Gel-Anzüge wurde es bereits zu warm -ein weiteres Indiz dafür, dass die Hauptsysteme des Wracks noch funktionierten.
    »Na

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