Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson

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»Die Erfahrung hat gezeigt, dass irgendein gefährlicher Zwischenfall längst eingetreten wäre, wenn das Schiff unser Eindringen hätte verhindern wollen. Da bis jetzt alles gutgegangen ist, rechne ich nicht mehr mit irgendwelchen Gefahren. Außerdem gilt dieser Teil des Schiffs doch als sicher, habe ich recht, Kieran?«
    Kieran nahm sich Zeit mit der Antwort, dann nickte er. »Diese Zone gehört zum Blauen Code, das heißt, wir halten sie für ungefährlich. Natürlich gibt es keine absolute Gewissheit.«
    »Mir reicht diese Zusicherung. Mr. Corso, wie Sie feststellen werden, haben die Techniker alles nach Ihren Wünschen installiert. Der Interface-Sessel kann in Betrieb genommen werden.«
    Corso nickte zögernd.
    Arbenz richtete das Wort an die beiden Wissenschaftler, die sie begleiteten. »Lunden, Ivanovich. Sorgen Sie dafür, dass die Areale mit dem Grünen Code von den technischen Teams gefahrlos betreten werden können. Halten Sie sich an das Standardprozedere und bleiben Sie um Gottes willen zusammen. Dass Sie sich ja nicht aus den Augen verlieren, wie es den anderen Teams passiert ist.«
    Die beiden Männer salutierten und machten sich auf den Weg. Als Nächstes wandte sich Arbenz an Gardner. »David, wir zwei müssen etwas besprechen.« Zu Corso sagte er: »Ich möchte, dass Sie das Interface testen. Jetzt gleich. Wir warten hier.«
    Corso nickte; man merkte ihm seine Verblüffung deutlich an. Er gab Dakota einen Wink, sie solle ihm folgen. Von der Seite her schielte sie zu Kieran hinüber; er sah aus, als zögere er keine Sekunde lang, Gewalt anzuwenden, wenn sie nicht gehorchte.
    Hinter Corso betrat sie den Raum; er war groß, hatte eine niedrige Decke und schien völlig nichtssagend. In der Mitte stand ein Interface-Sessel, der dem an Bord der Hyperion in jeder Hinsicht glich. Von der Unterseite ausgehend, führten Kabel durch Löcher, die man in den Boden gebrochen hatte.
    Corso drückte auf einen Schalter an der Seite der Interface-Vorrichtung; die blütenblattähnlichen Paneele begannen sich zu entfalten und enthüllten den im Zentrum stehenden Sessel.
    »Ich schwöre Ihnen bei meinem Leben, dass Ihnen nichts zustoßen wird«, versicherte Corso, während er hastig einen Blick zurück auf die Tür warf. »Das Ding wurde von mir zigmal getestet. Dieses Raumschiff ist speziell dafür konstruiert, von einem Maschinenkopf gesteuert zu werden. Zumindest von jemandem in der Art.«
    Dakota legte ihre Hand auf eines der Paneele und nickte.
    »Sie scheinen nicht überrascht zu sein«, äußerte Corso.
    »Ich nehme an, Sie meinen das nichtmenschliche Pendant eines Maschinenkopfs«, ergänzte sie.
    Tatsächlich war sie alles andere als überrascht. Sie hatte sich bereits gedacht, dass zwischen ihr und dem, der dieses Schiff kontrolliert hatte, eine Art Verbindung bestehen musste. Es war die einzige Erklärung für die sonderbaren Empfindungen, die sie seit ihrer Landung auf diesem Himmelskörper heimsuchten.
    »Genau!« Corso musterte sie mit einem eigentümlichen Blick.
    Sie schickte sich an, in den Sessel zu steigen, dann drehte sie sich noch einmal zu Corso um. »Was hindert mich daran, mit dem Schiff abzuhauen, sobald ich es unter meiner Kontrolle habe?«
    Corso blinzelte hektisch. »Es ist ein … Sicherheitsprotokoll eingebaut. Die endgültige Kontrolle über das Wrack haben wir.«
    Sie wusste nicht, ob er die Wahrheit sagte, aber sie musste sehr behutsam vorgehen, wenn sie austestete, inwieweit er sie tatsächlich in sämtliche Einzelheiten einweihte.
    Sie kletterte zwischen die Stahlpaneele und nahm ihren Platz ein. Corso beugte sich über sie und nahm Justierungen an der Neuralkappe vor; während er arbeitete, befand sich sein Kinn dicht vor ihren Augen. Er roch penetrant nach kaltem Schweiß.
    »Dieser … Ort verursacht mir eine Gänsehaut«, flüsterte sie. »Ich finde es richtig unheimlich, wie das Licht von allen Seiten zu kommen scheint.«
    Er beendete die Feinabstimmung und rückte von ihr ab. »Trotzdem ist es nur ein Schiff, wenn auch ein sehr altes. Und jetzt hören Sie mir gut zu«, raunte er ihr zu, trat hinter den Sessel und klopfte mit der Hand gegen eines der heruntergeklappten Paneele. Ihre Begleiter befanden sich außer Sichtweite im Korridor, aber ihr Stimmengemurmel drang bis zu ihnen herüber.
    »Ich habe ganz deutlich gesehen, wie Sie auf der Brücke der Hyperion die Magellan sehen Wolken studiert haben«, fuhr er mit gedämpfter Stimme fort. »Und etwas machte mich sehr, sehr