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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Situation darstellte, klang alles ganz einfach. Die Frage war nur, ob sie diesem Monstrum trauen konnte.
    »Denken Sie daran, was es für die Menschheit bedeutet, wenn wir Ihrer Rasse erlauben, den intergalaktischen Handel auszuweiten. Wir, die Shoal, die größten, schnellsten und mächtigsten Fische, die es überhaupt gibt, können Ihre Spezies fördern … aber auch fallenlassen. Sobald die Shoal-Hegemonie von dem Versuch erfährt, das Wrack zu bergen, werden Strafmaßnahmen eingeleitet. Als Folge davon bleiben die menschlichen Elritzen allein und verloren in den tiefsten Abgründen der Meere zurück. Man wird ihnen sogar die Möglichkeit nehmen, sich durch Gesänge über das Vakuum des galaktischen Ozeans zu verständigen.
    Es gäbe keinen Handel mehr, es gäbe gar nichts mehr – wie schade! Aber … die Shoal würden auch darunter leiden. Es wäre viel, viel besser, diese unglückliche Entdeckung zu verschweigen, das Problem unter einen planetengroßen Teppich zu kehren und – ein Lied auf den Lippen – davonzugehen. Nicht wahr?«
    »Und um die ganze Sache zu vertuschen, brauchen Sie mich.«
    »Ihre Annahme ist völlig korrekt.«
    »Ich helfe Ihnen, die Bergungsoperation der Freistaatler zu sabotieren, und danach tun wir so, als sei nichts passiert. Wir halten uns möglichst bedeckt, damit nichts davon auf den Radarschirmen der Shoal erscheint und sie keinen Anlass haben, die Menschen zu bestrafen. Auf diese Weise kann die seit Langem existierende Beziehung zwischen den Shoal und der Menschheit weiter bestehen, alles bleibt beim Alten. So simpel ist das?«
    »Wenn Sie uns Ihre Hilfe verweigern, würden Sie Ihr eigenes Volk in ein großes Unglück stürzen.«
    Diesem Argument vermochte Dakota nichts entgegenzusetzen. Ihr eigentliches Problem bestand darin, dass sie fremdartigen Kreaturen helfen sollte, die sie aus tiefstem Herzen hasste.
    Wenn sie sich auf die Seite der Freistaatler schlug, würde der Alien – dessen Bewusstsein auf irgendeine Art und Weise in die Hyperion integriert war – das noch junge, interstellare Imperium der Menschheit kollabieren lassen und trotzdem jeden Beweis vernichten, der auf die Existenz des Wracks hindeutete.
    Sie konnte aber auch mit dem Alien zusammenarbeiten, das Wrack zerstören und somit dafür sorgen, dass das zerbrechliche interstellare Netzwerk aus menschlichen Kolonien überlebte. Doch wenn ihre Tat jemals herauskäme, zöge sie sich den Hass und die Feindschaft ihres eigenen Volkes zu, weil sie den Shoal in die Hände gespielt hätte.
    Aber blieb ihr überhaupt etwas anderes übrig, als dieser Kreatur Beistand zu leisten? Sie hatte bereits geschworen, sich an Kieran Mansell und an dem Senator zu rächen, und sie suchte verzweifelt nach einem Weg, um es ihnen heimzuzahlen …
    Lange dachte sie über ihre Optionen nach, und die fremde Intelligenz war so rücksichtsvoll zu schweigen, bis sie von sich aus den Gesprächsfaden wieder aufnahm. Die ganze Situation kam ihr so bizarr, so verdreht vor, dass sie einmal sogar in schallendes Gelächter ausbrach, das verdächtig nach Hysterie klang.
    Wenn sie dem Shoal half, vergrößerte sie dadurch ihre Chancen, am Leben zu bleiben … und es verschaffte ihr vielleicht genügend Zeit, um nach einem Ausweg aus ihrem Dilemma zu suchen.
    Und trotzdem … trotzdem …
    Sie konnte sich nicht zu einer Entscheidung durchringen.
    Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie hatte das Gefühl, dass etwas Entscheidendes fehlte. Es lag weniger an dem, was das Shoal-Mitglied gesagt hatte, sondern an irgendetwas, das sie vermisste. Sie wusste nicht, was sie so sehr störte, aber sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Alien ihr etwas Wichtiges verschwieg. Was auch immer er unterschlug, vielleicht handelte es sich dabei um exakt den Hinweis, der ihr letzten Endes einen Vorteil verschaffte.
    »Selbst wenn ich Ihnen helfe, sind wir deshalb noch lange nicht Verbündete«, sprach sie laut aus. »Beleidigen Sie mich also bitte nicht, indem Sie unterstellen, zwischen uns beiden bestünde eine Allianz. Denn die Shoal-Hegemonie ist dafür verantwortlich, dass dieses Problem überhaupt entstehen konnte. Die uchidanische Diaspora, der Krieg mit den Freistaatlern – all das ist eine direkte Folge Ihrer verdammten Kolonisierungsverträge.« Sie schluckte den bitteren Geschmack herunter, der sich in ihrem Mund gesammelt hatte. »Ja, ich helfe Ihnen. Aber nicht, weil ich es will, sondern weil ich muss!«
    Fremdartige Sinneseindrücke strömten

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