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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Passivität verfallen durften. Entschlossenes Handeln war angesagt.
    »Dann bleibt uns nur noch eine Vorgehensweise übrig«, verlautbarte er, mehr zu Kieran gewandt als zu dem Commander. »Wir vernichten die auf Ikaria vermuteten Wracks, ehe sie möglicherweise auch noch aus dem System herausspringen. Vor allen Dingen müssen wir das Fluggerät dieser Maschinenkopf-Frau zerstören, ehe es ihr gelingt, mit einem der Wracks in Kontakt zu treten. Denn ich bin mir absolut sicher, dass sie genau das vorhat.«
    Liefe machte ein verblüfftes Gesicht.
    »Senator …«
    »Vergessen Sie nicht, wer hier das Oberkommando hat, Captain«, beschied ihm Arbenz in gefährlich ruhigem Ton. »Mein Mitarbeiter Kieran wird die Operation überwachen.«
    Arbenz fing den argwöhnischen Blick auf, mit dem Liefe Mansell musterte. Offenbar kannte der Captain den Ruf dieses Mannes, ein heimtückischer, brutaler Killer zu sein.
    Ein gemeiner, herzloser Dreckskerl durch und durch. Eine 7btungsmaschine, dachte Arbenz nicht ohne einen Anflug von Bewunderung. Und das Beste war, er schreckte vor nichts zurück. Er zog seinen Job durch bis zum bitteren Ende.
    »Senator, ich muss Sie daraufhinweisen …«
    Arbenz wedelte gereizt mit der Hand und schnitt dem Captain abermals brüsk das Wort ab. »Das erste Wrack haben wir verloren, weil wir bezüglich der Pilotin, dieser Maschinenkopf-Frau, nicht genug Vorsicht walten ließen. Von Anfang an wurden wir infiltriert und manipuliert. Das wird uns nicht noch einmal passieren. Vor allen Dingen können und werden wir nicht zulassen, dass unsere Gegner uns etwas wegnehmen, das von Rechts wegen uns gehört.«
    Aber Liefe war alles andere als ein Feigling. Er kehrte Mansell demonstrativ den Rücken zu und sprach in energischem Tonfall den Senator an, offenbar nicht bereit, sich den Mund verbieten zu lassen.
    »Senator, bei allem gebührenden Respekt …«
    »Bei allem gebührendem Respekt, Captain«, schnauzte Arbenz, dessen Gesicht hochrot anlief, »weise ich Sie zum letzten Mal darauf hin, dass ich hier das Sagen habe. Mir scheint, Sie sind sich über die Problematik nicht im Klaren. Wenn das Wrack mit Merrick an Bord gerade in den vom Konsortium kontrollierten Raum gesprungen ist, haben wir diesen Kampf jetzt schon verloren. Aber ich glaube nicht, dass sich die Maschinenkopf-Frau in dem Wrack befindet, sie muss in ihrem eigenen Schiff stecken, das wir derzeit verfolgen. Wir können feststellen, wohin sie fliegt, und der einzige Grund für ihren gegenwärtigen Kurs kann nur der sein, dass auch sie irgendetwas auf der Oberfläche von Ikaria vermutet … und was immer das sein mag, sie will vor uns dort ankommen und es stehlen. Ich habe nicht die Absicht, in die Geschichte als Schwächling einzugehen, der aus lauter Feigheit zugelassen hat, dass so etwas passiert.«
    Liefe blähte vor Wut die Nasenflügel, doch dann schien er sich zu besinnen. Er nickte knapp, salutierte und machte kehrt, um jemanden von der Besatzung anzusprechen.
    Unterdessen wandte sich Arbenz an Kieran; er sah, wie ein unangenehmes Lächeln über dessen Züge kroch, das an das kalte Grinsen eines Totenschädels erinnerte. Unwillkürlich lief dem Senator ein Schauer über den Rücken.
    »Merrick hat den Kurs ihres Schiffs geändert, damit sie im Schatten von Ikaria bleiben kann«, murmelte Arbenz. »Man kann sich unschwer vorstellen, warum. Wenn es zum Schlimmsten kommt und Nova Arcus in einem Strahlenausbruch expandiert, können auch wir hinter dem Planeten zumindest etwas Schutz finden. Kieran, ich will, dass Sie Liefe von jetzt an nicht mehr aus den Augen lassen. Beobachten Sie jeden seiner Schritte. Ich befürchte, dass er sich meinen Befehlen widersetzen wird. Und das Letzte, was wir jetzt brauchen können, ist eine offene Rebellion.«
    Kieran nickte. »Dieses Miststück Merrick hat meinen Bruder getötet«, zischte er halblaut, und in seinen Augen leuchtete ein irrer Glanz. »Wenn wir schon sterben müssen, dann nehmen wir sie mit in den Tod, das garantiere ich Ihnen.«
    Am hinteren Ende der Brücke wurden Rufe laut. Arbenz und Kieran wirbelten herum und sahen, wie Liefe und die übrige Brückencrew sich um ein in der Luft schwebendes Display scharten, das ein Bild von Ikaria und seinem darunterliegenden Muttergestirn Nova Arcus zeigte.
    Es war eindeutig, dass sich dort irgendetwas Dramatisches abspielte.
    »Corso?«
    Noch im Halbschlaf hörte er den angespannten Ton in ihrer Stimme heraus. Er blinzelte benommen und versuchte sich einen

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