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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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sie ein dunkles T-Shirt, auf dem die Blutflecken kaum zu bemerken waren.
    Sie schlüpfte durch die Tür am hinteren Ende des Korridors und entnahm dem Lärm, dass die Party immer noch in vollem Gange war. Um ihre innere Fassung wiederzugewinnen, ließ sie ein paar Minuten verstreichen, ehe sie weiterging. Erst als frische Neurochemikalien in ihre Blutbahn strömten, setzte sie ihren Weg fort. Wie durch ein Wunder begegnete sie unterwegs weder Bourdain noch Moss.
    Schnurstracks marschierte sie an der ersten Reihe von Kavernen vorbei; sie wollte so schnell wie möglich die Große Halle durchqueren, den Vorraum hinter sich lassen und dann schleunigst in die Eindockbuchten hetzen.
    Kannst du Bourdain orten?
    ‹Ja.›Eine kurze Pause trat ein, während die Piri die Datenbänke des örtlichen Computernetzes durchforstete.‹Von deinem derzeitigen Standort aus gesehen befindet er sich am hintersten Ende der Großen Halle.›
    Was macht er gerade?
    ‹Er spricht mit dem Mann namens Hugh Moss. Warte. Warte. Sie kommen jetzt zurück. In ungefähr zwei Minuten erreichen Sie deinen aktuellen Standort. ›
    Dakota lief an einer Gruppe von Huren vorbei, die sich in lasziven Posen in einer mit Kissen ausgelegten Bodenvertiefung wälzten und ein Dutzend männlicher Gäste bedienten. Derweil dröhnte aus Lautsprechern unablässig eine misstönende, brutale Musik. Jedes Mal, wenn einer der Zuschauer, die die Mulde umringten, Dakotas bloße Arme streifte, nahm sie über die Haut Spuren von Euphorika auf, mit denen der Schweiß diese Voyeure getränkt war. Der Kontakt löste im Vorbeigehen unerwünschte Anflüge von Lust in ihr aus.
    Zwei von irgendwelchen Rauschmitteln angetörnte Männer stürmten lüstern auf sie zu. Einen von ihnen schlug sie ohne Vorwarnung nieder, den anderen packte sie mit beiden Händen beim Kopf, riss seinen Oberkörper nach unten und rammte ihm mit voller Wucht das Knie in den Bauch. Der Kerl sackte zu Boden, wo er sich vor Schmerzen keuchend zusammenkrümmte und von ihr wegrollte.
    Nur vage bekam sie das trunkene Gejohle hinter ihrem Rücken mit; die Euphorika fingen an, ihre Sinne zu benebeln. Nichts wie weg von hier!
    Sie eilte in die nächste Kammer, in der die weiblichen Mogs gehalten wurden. Aus dem Augenwinkel bekam sie mit, wie in einem der auf Sockeln stehenden Käfige eine männliche Hure mit einer dieser Kreaturen kopulierte, angefeuert von einem vor Begeisterung grölenden Publikum. Der Anblick veranlasste sie, noch zügiger und mit grimmiger Entschlossenheit weiterzumarschieren.
    Endlich erreichte sie die Große Halle, blieb jedoch keine Sekunde lang stehen. Auf der Suche nach Deckung pflügte sie sich rücksichtslos in die dichteste Menschentraube hinein; verbissen ignorierte sie die verdutzten Blicke, die ihr rüdes Benehmen nach sich zog, sowie die wissenden Mienen, mit denen ein paar Leute die Tür ins Auge fassten, aus der sie gerade gekommen war.
    »Seien Sie gegrüßt. Es ist mir eine große Freude, Sie kennenzulernen.«
    Stolpernd blieb Dakota stehen, als eines der Shoal-Mitglieder in ihre Nähe driftete. Weit und breit war keiner der vom Konsortium beauftragten Bodyguards zu sehen.
    Sie blinzelte verblüfft und nahm das Wesen näher in Augenschein. Die Wasserblase, in der es schwamm, hatte einen Durchmesser von circa zwei Metern, und die Anti-Grav-Einheiten, die sie über dem Marmorborden schweben ließen, besaßen die Form winziger runder Metallscheiben, die in gleichmäßigen Abständen über der Schutzhülle verteilt waren.
    Das Shoal-Mitglied selbst war vielleicht halb so groß wie ein Mensch, und seine Form glich der eines Knorpelfisches. Die in sämtlichen Regenbogenfarben schillernden Flossen und der Schwanz wellten sich sanft in dem in der Blase enthaltenen Wasser; vom Bauch hingen mehrere Tentakel herab, die als Greiforgane dienten, und die Kiemen erschienen als lange, dunkle Spalten in der Körpermitte.
    Andere winzige, nicht intelligente Fische flitzten um das Shoal-Mitglied herum, und während Dakota zusah, schnellten einige der Tentakel vor, packten ein paar der Fischlein und stopften sie gierig in den Nebenmund. Das Übersetzungs- und Kommunikationssystem des Aliens vermochte die krachenden und kauenden Geräusche nicht herauszufiltern, die entstanden, als die Fische vulgär zermalmt wurden.
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, erwiderte Dakota unaufrichtig. Sie peilte in die Runde, um zu sehen, ob Moss oder Bourdain irgendwo auftauchten. »Wenn Sie mich jetzt bitte

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