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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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dem Gebiet der Langstrecken-Quantendynamik hatten zur Tach-Transmission geführt, einer Form von Kommunikation ohne Zeitverzögerung, die die Shoal in ihren riesigen interstellaren Flotten aus Kernschiffen schon seit Langem verwendeten.
    Es gab Millionen von bewohnten Sternsystemen, doch die Shoal behaupteten, die einzige Rasse zu sein, die einen überlichtschnellen Antrieb entwickelt hatte; und als Gegenleistung für das Versprechen, dass die Menschheit niemals versuchen würde, diese Technologie zu replizieren, durften die Menschen innerhalb einer genau bestimmten Sphäre des Weltraums, die einen Durchmesser von ungefähr dreihunderttausend Lichtjahren besaß, andere Planeten kolonisieren.
    Dieses Angebot hatte man nicht ausschlagen können, doch es kursierten Geschichten und Gerüchte, dass die Menschen sich trotz der ursprünglichen Drohungen der Shoal angeschickt hatten, den Transluminal-Antrieb zu kopieren. Sämtliche Anstrengungen waren anscheinend kläglich gescheitert. Desgleichen wurde niemals öffentlich zugegeben, dass Regierungen der Menschen Spionagesatelliten und Technologien zur Fernüberwachung einsetzten, um die Kernschiffe der Shoal in jenen wesentlichen Momenten vor dem Eintritt in den Transluminalraum zu beobachten, doch die breite Masse glaubte, dass das der Wahrheit entsprach.
    Ohne die Shoal gäbe es demnach keine Kolonien, keinen interstellaren Handel, keine akribisch lizensierten fremdartigen Technologien, welche die anderen Klienten-Rassen der Shoal lieferten, und ganz gewiss keine Pioniere, die Erkinning, die Freien Staaten und all die anderen menschlichen Kulturen hier auf Bellhaven gegründet hatten.
    Ohne die Großzügigkeit der Shoal hätte nichts von alledem existieren können.
    Dakota drückte ihr Auge fester an das Okular des Teleskops und spürte den kühlen Plastikring an ihrer Augenbraue und Wange. Dann sah sie scharf umrissene Lichtpunkte. Wieder einmal drängten sich Details der Sterne, die sie beobachtete, in ihr Bewusstsein, die sie ohne Unterstützung durch ihre Implantate vermutlich gar nicht hätte wahrnehmen können. Aber ihr Ghost lernte bereits, ihre Fragen und Wünsche vorherzusehen, deshalb blendeten sich die Informationen genauso schnell aus, wie sie gekommen waren.
    Gewiss, Orbitalobservatorien und miteinander vernetzte Radioteleskope lieferten viel akkuratere Ergebnisse, aber mit eigenen Augen durch eine simple Linse zu spähen, war immer noch ein aufregender Vorgang. Sie konnte sich gut vorstellen, was Galileo Galilei empfunden haben mochte, als er zum ersten Mal die Jupitermonde entdeckt hatte.
    »Vielleicht hat jemand sie zur Explosion gebracht«, murmelte Dakota. »Die Sterne in der Magellanschen Wolke, meine ich.«
    Aiden brach in schallendes Gelächter aus, und Dakotas Wangen brannten vor Verlegenheit.
    »Wenn dir eine bessere Erklärung einfällt, dann darfst du sie uns gern mitteilen«, schnauzte sie. In diesem Augenblick trat Marlie vor, der das Gezänk sichtlich peinlich war, um auch durch das Teleskop zu peilen.
    Langleys Züge wirkten wieder wie aus Granit gemeißelt und völlig teilnahmslos, doch zweifellos bekam er jedes Wort mit, das gesagt wurde.
    »Wissen Sie, Aiden«, meinte er schließlich, »es steht eindeutig fest, dass die Shoal uns an der kurzen Leine halten. Man sagt uns, da draußen gäbe es Tausende von anderen Spezies, doch bis jetzt haben wir nur die Bandati und noch zwei weitere Rassen kennengelernt. Aber man kann nie wissen, was die Zukunft bringt. Vielleicht ändert sich ja alles.«
    Aiden grinste hämisch, doch Dakota merkte ihm an, dass seine Selbstsicherheit ins Wanken geraten war. »Tutor, an manchen Orten kann es gefährlich werden, solche Meinungen auszusprechen«, erwiderte er ruhig.
    Langley zuckte nicht mit der Wimper, sondern behielt seinen starren Gesichtsausdruck bei. »Ich möchte Ihnen Folgendes mitgeben, Aiden«, setzte er erneut an. »Sobald auch Sie erst einmal eingesehen haben, unter wie vielen Restriktionen die menschliche Rasse zu leiden hat, werden Sie begreifen, was es heißt, von einer Veränderung des Status quo zu träumen. Dann werden Sie erkennen, wie frustrierend es ist, wenn man Ihnen sagt, dass Sie nur so und so weit kommen können und eine bestimmte Grenze nicht überschreiten dürfen.«
    »Nun, es ist doch weit genug, oder nicht?«, versetzte Aiden und blickte ein wenig verwirrt drein. »Ich finde«, fuhr er fort, während er einen Mundwinkel zu einem dreisten Grinsen hochzog, »es ist immer noch

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