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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Gott helfe!
    Er gab Toranaga auf seine Standardfragen in schlichtem, aber gleichwohl gut ausgesprochenem Japanisch Antwort; er bediente sich einer vereinfachten Ausdrucksweise, die er mit Alvitos Hilfe entwickelt hatte. Toranaga machte ihm ein Kompliment zu seinen Fortschritten und begann dann, schneller zu sprechen. Blackthorne brachte seine paar Standardsätze vor, die er zusammen mit Alvito und Mariko ausgearbeitet hatte: »Bitte, verzeiht mir, Herr, aber mein Japanisch ist nicht gut, würdet Ihr bitte langsamer sprechen und schlichtere Wörter wählen, genauso wie ich mich schlichter Wörter bedienen muß … verzeiht, bitte, daß ich Euch soviel Mühe bereite.«
    »Ja, gewiß, gern. Sagt mir, wie hat Euch Yokosé gefallen?«
    Blackthorne konnte Toranaga folgen und antwortete stockend, da sein Wortschatz immer noch sehr beschränkt war.
    Ob sein Schiff seeklar sei oder wie lange es dauern würde, es seeklar zu machen, hatte der Daimyo gefragt. Er erwiderte: »Ja, leicht. Halber Tag, Euer Gnaden.« Toranaga überlegte einen Augenblick, dann sagte er, er solle das morgen tun und ihm am Nachmittag, um die Stunde der Ziege, Bericht erstatten. »Wakarimasu?«
    »Hai.«
    »Dann könnt Ihr Eure Leute sehen«, fügte Toranaga hinzu. »Eure Vasallen. Ich habe Euch kommen lassen, um Euch zu sagen, daß Ihr morgen Eure Vasallen bekommt.«
    »Ah, Verzeihung. Ich verstehe. Samurai-Vasallen. Zweihundert Mann.«
    »Jawohl. Gute Nacht, Anjin-san. Wir sehen uns morgen wieder.«
    »Bitte, verzeiht, Euer Gnaden, dürfte ich mit aller Ehrerbietung drei Fragen stellen?«
    »Welche?«
    »Erstens: Möglich, meine Mannschaft jetzt sehen? Spart Zeit, neh? Bitte.«
    Toranaga gab sein Einverständnis und erteilte einem der Samurai einen kurzen Befehl, Blackthorne zu ihnen zu führen. »Nehmt eine zehn Mann starke Leibwache mit. Bringt den Anjin-san hin und bringt ihn hinterher wieder zurück in die Burg.«
    »Jawohl, Euer Gnaden.«
    »Und weiter, Anjin-san?«
    »Bitte, möglich reden allein? Nur kleine Zeit. Bitte, verzeiht meine Zudringlichkeit.« Blackthorne tat sein Möglichstes, sich seine Beklemmung nicht anmerken zu lassen, als Toranaga Mariko sagte, was das alles zu bedeuten habe. Sie antwortete wahrheitsgemäß, sie wisse nur, daß der Anjin-san etwas Vertrauliches zu sagen habe, sie ihn jedoch reicht gefragt habe, was.
    »Sehr wohl, Anjin-san«, sagte Toranaga. »Bitte, wartet draußen, Mariko-san.« Sie verneigte sich und zog sich zurück. »Ja?«
    » Gomen nasai. Hören, Herr Harima von Nagasaki jetzt Feind.«
    Toranaga erschrak, denn er hatte von Harimas öffentlicher Parteinahme für Ishido selbst erst bei der Ankunft in Yedo gehört. »Woher habt Ihr diese Information?«
    »Ah. Verstehen. Hören über Herrn Harima in Hakoné. Gyoko-san erzählen. Gyoko-san hören in Mishima.«
    »Diese Frau ist wohlunterrichtet. Vielleicht allzugut unterrichtet«, murmelte Toranaga, dann wieder deutlicher: »Was ist mit Herrn Harima?«
    »Euer Gnaden, erlaubt mit aller Ehrerbietung sagen: Mein Schiff große Waffe gegen Schwarzes Schiff, neh? Wenn ich Schwarzes Schiff schnell nehmen … Priester sehr wütend wegen kein Geld … kein Geld auch Portugiesen. Vergangenes Jahr kein Schwarzes Schiff hier, also kein Geld, neh? Wenn wir nehmen Schwarzes Schiff schnell, und auch nächstes Jahr, alle Priester große Angst. Glauben, Priester müssen nachgeben, wenn bedroht. Priester so für Toranaga-sama!«
    Toranaga hatte aufmerksam zugehört und seine Lippenbewegungen verfolgt, genauso wie Blackthorne es bei ihm tat. »Ich folge Euch. Aber zu welchem Zweck, Anjin-san?«
    »Euer Gnaden?«
    Toranaga paßte sich seiner Ausdrucksweise an und benutzte seinerseits nur wenige Wörter. »Um was zu bekommen? Was zu kriegen? Was zu fangen?«
    »Herrn Onoshi, Herrn Kiyama und Herrn Harima.«
    »Dann wollt Ihr Euch also in unsere Politik einmischen genauso wie die Priester? Ihr glaubt also, Ihr wüßtet jetzt auch, wie Ihr uns beherrschen könntet, Anjin-san?«
    »Verzeihung, bitte, Entschuldigung, ich verstehe nicht.«
    »Es spielt keine Rolle.« Toranaga überlegte lange, dann sagte er: »Priester sagen, besitzen keine Gewalt, christlichen Daimyos Befehle zu erteilen.«
    »Nicht wahr, Euer Gnaden, bitte, verzeiht. Geld große Macht über Priester. Ist Wahrheit, Euer Gnaden. Wenn kein Schwarzes Schiff dies Jahr und auch nächstes Jahr kein Schwarzes Schiff, ruiniert, erledigt. Sehr, sehr schlecht für Priester. Ist Wahrheit, Euer Gnaden. Geld ist Macht. Bitte,

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