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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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sei. Er klatschte in die Hände. Bademädchen eilten herbei. Blackthorne folgte ihnen in den Bürstenraum, wo sie ihn einseiften und reinigten. Dann ging er hinüber zu dem in den Boden eingelassenen Badebecken, stieg in das dampfend heiße Wasser, kämpfte gegen die Hitze an und überließ sich dann der wohltuenden Umarmung des Wassers.
    Nach einer Weile halfen ihm kräftige Hände heraus, rieben wohlduftendes Öl in seine Haut und lockerten seine Muskeln, führten ihn in ein Ruhezimmer und gaben ihm einen gewaschenen, sonnenfrischen Kimono aus Baumwolle. Mit einem langgezogenen Seufzer des Behagens legte er sich nieder.
    Er ließ sich Cha bringen und sagte der Zofe, er wolle heute nacht hier bleiben und nicht in sein eigenes Quartier zurückkehren. Dann, als er allein war, trank er in aller Ruhe seinen Cha und spürte förmlich, wie er ihn reinigte … dreckige Cha-Kräuter … dachte er angewidert.
    »Hab Geduld, laß dir deine Harmonie nicht stören«, sagte er laut. »Sie sind doch nichts weiter als dumme Burschen, die es nicht besser wissen. Früher bist du doch genauso gewesen. Macht nichts. Jetzt kannst du es ihnen wenigstens zeigen, neh?«
    Er bemühte sich, nicht mehr an sie zu denken, und blies die Kerze aus. Ich bin müde, sagte er sich.
    Aber nicht zu müde, sich eine ganz einfache Frage zu beantworten, dachte er: Sind sie wirklich unwissende Narren, oder machst du dir nur etwas vor?
    Darauf werde ich später antworten, wenn es soweit ist. Im Augenblick weiß ich nur, daß ich sie nicht um mich herum haben möchte.
    Erfrischt erwachte er. Ein sauberer Kimono nebst Lendentuch und Tabi waren bereitgelegt. Die Scheiden seiner Schwerter waren geputzt worden. Er zog sich rasch an. Draußen vorm Haus warteten Samurai. Sie erhoben sich von ihren Fersen und verneigten sich.
    »Wir sind heute Eure Wache, Anjin-san.«
    »Danke. Schiff gehen jetzt?«
    »Ja. Hier ist Euer Paß.«
    »Gut. Danke. Darf ich wissen, wie Ihr heißt?«
    »Musashi Mitsutoki.«
    »Vielen Dank, Musashi-san. Gehen jetzt?«
    Sie gingen zum Hafen hinunter. Die Erasmus war drei Faden über dem sandigen Boden sicher vertäut. Die Bilgen waren blitzsauber. Er machte einen Kopfsprung über das Schanzkleid hinüber und tauchte unterm Kiel hindurch. Der Tangbewuchs war geringfügig, und nur ganz wenige Miesmuscheln hatten sich am Rumpf festgesetzt. Das Ruder war in bestem Zustand. In der Pulverkammer, die trocken und makellos sauber war, fand er einen Zündstein und ließ einen Funken in einen winzigen Berg Pulver springen. Es brannte sofort, wie es sich gehörte.
    Hoch von der Spitze des Vormasts hielt er Ausschau nach möglichen Rissen: Nichts dergleichen, weder dort noch an den Sparren, an denen er entlangkletterte und die er sehen konnte. Viele von den Tauen, Fallen und Wanten waren verheddert, doch um das zu beheben, bedurfte es gewiß nicht länger als einer halben Wache.
    Als er dann wieder auf seinem Achterdeck stand, gestattete er sich ein breites, wohlgefälliges Grinsen.
    »Du bist in einem fabelhaften Zustand wie ein … wie ein?« Es wollte ihm nichts Passendes einfallen, und so lachte er bloß und ging wieder nach unten. In seiner Kammer kam er sich fremd vor. Und sehr allein. Seine Schwerter lagen in der Koje. Er berührte sie und zog dann ›Öl-Verkäufer‹ aus der Scheide. Die Klinge war großartig gearbeitet und sehr scharf. Sein Schwert zu betrachten, bereitete ihm Vergnügen, denn es war wahrlich ein Kunstwerk. Allerdings ein tödliches.
    Dann fiel ihm seine Seekiste in die Augen, die sich in der Klinge spiegelte, und das riß ihn aus seiner plötzlichen Schwermut heraus.
    Er steckte ›Öl-Verkäufer‹ sorgsam zurück in die Scheide und gab acht darauf, die Klinge nicht zu berühren – ein einziger Fingerabdruck, so sagten sie, könne solche Vollkommenheit stören.
    Er lehnte sich gegen die Koje und betrachtete seine leere Seekiste.
    Was ist mit den roteiros ? Und den Navigationsgeräten? fragte er sein Spiegelbild in der kupfernen Schiffslampe, die blitzblank geputzt worden war wie alles andere auch. Und er sah sich selbst antworten: »Die kaufst du dir in Nagasaki – zusammen mit deiner Mannschaft. Und dann schnappst du dir Rodrigues. Ja. Du schnappst ihn dir vorm Angriff, neh?«
    Er beobachtete, wie sein Lächeln breiter wurde. »Du bist dir ganz sicher, daß Toranaga dich ziehen läßt, was?«
    »Ja«, antwortete er zuversichtlich. »Ob er nach Osaka geht oder nicht, ich werde bekommen, was ich will. Und Mariko werde

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